banshee schrieb:
Also erstens haben 160er bis 180er Discs am MTB oft genug Hitzeprobleme (und das auch bei normalsterblichen Fahrern)
zweitens werden Sättel und Aufnahmen dort wesentlich massiver gebaut als man dies am RR verwirklichen könnte. Allein in die Gabel kann man viel mehr Hitze einleiten. Da bekommst Du sofort Probleme mit den eingeklebten Ausfallenden
Erstens: dazu ganz unten
Zweitens: An dem Rennrad sind vorne ZWEI MTB Bremssättel einer
Magura Louise. Das ist übrigens eine MTB Bremse. Also Bitte. Und die Dinger leiten die Wärme ausserdem beidseitig in die Gabel ein.
Jetzt erzählen mir gleich wieder alle ich sei Smoliks Bruder oder so, aber hallo? Glaubt ihr nicht vielleicht doch dass derjenige der die Gabelscheiden konstruiert (!) hat, der sich also überlegt haben muss wie groß er den Kram macht, mit seinen Einschätzungen, ob da jetzt das Harz weich wird oder nicht, vielleicht *ETWAS* genauer liegen könnte als irgendeiner hier im Forum der mal kurz das Foto gesehen hat und dann sagt "Pah, das hält nicht!".
Ich finde dieses Verhalten ziemlich eigenartig.. keiner hier ist mit dem Teil je gefahren, keiner hat es getestet, ja nichtmal in der Hand gehabt! Niemand hier weiss wie warm welches Bauteil wo genau wird. Aber sofort ist die Überzeugung da: "Die haben doch keine Ahnung, das ist lebensgefährlicher Schrott - sieht man doch!". Klar...
andi79 schrieb:
@ lelebebbel
bist du sicher, das Beloki
Schlauch und Reifen gefahren ist? Denkst du nicht, das es ein Clincher war?
Was? Wenn er einen
Schlauch und einen
Reifen gefahren ist, dann ist das doch wohl ein Clincher - nach meinem Verständnis
Und wenn er einen Schlauchreifen gefahren ist, dann ist das ein Schlauchreifen. Was ist daran unklar?
Sorry, aber für mich heißt du jetzt Mr. Canyon nimm's mir nicht übel.
Das finde ich eher ziemlich belustigend, denn ich fahre auf der Strasse nur klassische Stahlräder ohne Schaltung und besitze kein einziges Bauteil aus Carbon.
Das einzige Alurennrad mit Schaltung was ich je besessen habe hat mein Bruder vor ein paar Jahren geerbt, denn normales Rennradfahren mit Schaltung im Mittelgebirge ist mir irgendwie zu langweilig geworden, da ich nicht "trainiere", sondern nur zum Spass fahre.
Vermutlich wäre ich also der letzte Mensch auf der Welt der sich ein Scheibenbremsrennrad aus Plastik mit Schaltung und dann auch noch für viel Geld kaufen würde, gut vielleicht noch vor Pave...
Der Unterschied zu vielen hier ist bloß, dass ich versuche mich mit dem Kram wengistens etwas auszukennen
bevor ich entscheide ob ich das haben will oder eben nicht, und nicht völlig ahnungslos so tue, als sei es technischer Mist und jeder der es gut findet sei nur auf Werbung hereingefallen.
Welche Bremshebel waren montiert bzw. welche Schalthebel? Denkt ihr, dass sich
Shimano das gibt und eine hydraulische Dura Ace - STI entwickelt? Oder gar Campa?
Sehr seltsam aussehende Dinger, die der Smolik wahrscheinlich mal wieder selbst gefeilt hat
Garantiert werden Hydro-STIs irgendwann kommen. Reiseradler mit HS33 wollen sowas schon ewig, Crosser auch. "Intensiv damit beschäftigt" kann man nicht wirklich sagen, ich hab halt Smoliks Rechtfertigung zu den technischen Details an dem Ding gelesen..
Wie funktioniert das mit den zwei Scheiben eigentlich hinten auf der Ritzelseite? Gibt es da ein Foto?
Hinten ist nur eine. Als ich oben gesagt hab "ein notorischer Hinterradbremser" könnte die HR Scheibe zum faden bringen, meinte ich damit genau das. Keine Ahnung ob eine 120mm Scheibe hinten reicht, wobei man im Gegensatz zum MTB die HR Bremse an einem Renner auch weniger braucht.
So, zu den Gabelbelastungen.
Wo wird die Bremskraft in das Fahrrad eingeleitet?
Unten an der Kontaktfläche
Reifen/Strasse, abgesehen vom Luftwiderstand ist das der einzige Punkt wo dies möglich ist.
Dann über das Rad und die Gabel in den Rahmen
Wie wird sie vom Reifen in die Gabel gebracht?
Über den Hebel, den das Rad mit seiner Nabe und der Kontaktfläche der Bremse bildet.
So, jetzt wird das Rad Felgengebremst.
Die Bremskraft FR greift dabei wie gesagt ganz unten an, wo der
Reifen die Strasse berührt.
Links im Bild zu sehen.
Das Rad selbst bildet einen Hebel, der in der Mitte von der Nabe und oben von der Felgenbremse festgehalten wird.
Durch den Hebel mit 200 Längeneinheiten, mittig gelagert, hat man bei der Nabe einen Hebel von 2:1 (Drehpunkt Felgenbremse). Ergibt eine eingeleitete Kraft von 2*Fr
Oben an der Bremse ist der Hebel -1:1, Drehpunkt Nabe, es wirkt somit gleiche Kraft wie unten am
Reifen nur andersrum, -FR.
Zählt man das zusammen kommt natürlich FR raus, die Kraft die in den Gabelkopf eingeleitet wird. Biegemoment ganz oben im Gabelkopf 200*FR, =^ Gesamtlänge * äussere Kraft (Bremskraft am
Reifen).
Rechts: Das gleiche mit Scheibenbremsen. Durch den 11:1 Hebel im Beispiel wirken an der Nabe jetzt 11 FR.
An der Discbremsaufnahme der Gabel ist der Hebel -10:1 wie man sieht, dort wirkt jetzt die Kraft -10FR
Zusammengezählt bleibt für den Gabelkopf wieder FR übrig, Biegemoment genauso 200*FR.
Und was ist jetzt mit der höheren Belastung der Gabel?
Diese befindet sich in dem Bereich zwischen der Nabe und der Discaufnahme, wo die Scherkraft den Betrag 10 FR hat und damit 10 mal so hoch ist, wie in dem linken Beispiel.
Genauergesagt: Wenn man die Gabel einfach unterhalb des Steuersatzes "unsichtbar" macht, kann sie garnicht unterscheiden wo die Bremskraft nun eingeleitet wurde, ob auf halber Höhe oder ganz oben ist für diese Betrachtung total woscht.
Und weil das sicher einige trotzdem alles nicht glauben werden, hier der Versuch für zuhause:
Ihr nehmt je 2 Bretter oder Stangen oder irgendwas und legt sie, wie in dem Bild Rad und Gabel, übereinander.
Da wo je Nabe und Bremse sind kommen Schrauben rein.
Wenn ihr diesen Verbund jetzt an einem Ende festhaltet und am anderen ein Gewicht draufstellt, merkt ihr dann den Unterschied ob die Schrauben weiter auseinander sind, oder beide recht dicht beieinander?
Würde mich auch schwer wundern.
Das einzige was man merkt ist, dass bei letzterem Fall eins der Bretter ZWISCHEN den beiden Schrauben brechen könnte.
Deshalb ist die Bremsscheibe auch aus Stahl und die Gabel
da unten ganz offensichtlich stabil gebaut (die Alu-Gabelenden eben).
Bei einer einseitigen Scheibe ist bis zur Nabe alles genauso, nur wirken dann die -10 FR aus dem Beispiel nur auf eine Gabelseite, auf die andere nicht. Daher verdreht sich das ganze.
Vermutlich hätte man das viel simpler Erklären können, wasweissich. An die anderen Maschinenbauer: Ja, meine "Zeichnung" entspricht nicht direkt der DIN, dass ich die Kräfte nicht als Lagerreaktionen eingezeichnet hab ist Absicht, finde es so rum anschaulicher.
Dann noch zur Dimensionierung in der Realität
Warum eigentlich der ganze Schnickschnack mit den 2 Scheiben usw, warum nicht lieber eine verwindungssteifere Starrgabel wie an Crossern und eine einseitige Scheibe?
Rennradfahrer wollen halt alles immer filigran und leicht haben, aber die Scheiben werden ja bei der vielzitierten Passabfahrt bestimmt nicht weniger belastet als die an MTBs - und dort machen leichte 160er
Bremsen ja schon Fadingprobleme.
Mit ner anständigen 180er oder 200er Scheibe vorne sähe das Rad aber für ein Rennrad vermutlich etwas seltsam aus (gibts hier im Forum doch sogar eins mit ner 180er Julie vorne!).
Ich denke mal, deswegen wurde hauptsächlich auf die 2 Scheibenlösung zurückgegriffen.
Wenn die Bremssättel mal beide hinten sitzen und die Leitung intern verlegt wird, sieht das mit den beiden kleinen dürren Scheibchen sicher recht schnittig aus, und die Gabel kann ausserdem dünn bleiben.
Und nicht zuletzt ist die Medienwirkung wie man sieht deutlich spektakulärer. Über einen leichten Crosser mit Strassenreifen hätte sich wohl keiner groß gewundert, Disccrosser gibts ja schon länger (btw. genau so einen mit ner 180er Scheibe hätte ich genommen und mir den 2-Scheiben Zirkus erspart).