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Chesini Low End Aufbau-Thread

Ob und vor allem wie gut es der Heizungsbauer macht kann ich nicht sagen. Letztes Jahr habe ich einen Rahmen mit diversen Anlötteilen bestücken lassen und der Nachbar (Heizungsbauer) im Haus meinte: "Hätt ich dir auch machen können! Gas, Lot usw. hab ich alles da!" Er sprach auch von Kupferrohren, welches sich auch deutlich vom Wasserrohr unterscheiden.. Naja, so einer Verbindung würde ich zumindest mehr trauen als einer geklebten.
 
Hmm, 80 % sollten ja wahrscheinlich reichen, sag ich mal als jemand der nicht weiß wie groß die Zugkraft eines Schaltzuges tatsächlich ist... o_O :)

Berichte doch mal bei Gelegenheit, ob und wie das bei dir funktioniert hat.
Ist noch nicht soweit, wird Dir aber wenig nutzen. Bei mir geht es um eine Torpede Dreigang, da sind die Zugkräfte um einiges geringer als bei Kettenschaltung. Die genauen Werte hab ich grad nicht da, reichte aber dicke. Gemessen hab ich die mit einer digitalen Kofferwaage, kriegste inzwischen nachgeschmissen. Gerechnet mit den Daten von UHU plus endfest, warm ausgehärtet. Bei der Kontaktfläche und der Festigkeit hab ich jeweils nur 80 % angenommen, oder 50%, weiß nicht mehr.

Als Zugkraft darfst Du nicht nur die reine Zugspannung nehmen, sondern mußt auch die Spitzen berücksichtigen die bei unwilligen Schaltvorgängen auftreten. So aus dem Bauch raus hätte ich da leichte Zweifel, auch wenn ich weiß daß industrielle Klebungen sehr große Fortschritte gemacht haben.


Was die Heizungsbauer angeht, mein Alter Herr ist auch aus dieser Zunft. Von dem hatte ich mir an einem Alltagsrad die angerissene Ständerplatte löten lassen, sah sauber aus und hielt noch lange Jahre. Ob ich den auch an einen Rahmen aus 531 oder SL gelassen hätte, ich weiß es nicht...
 
Chesini... das sehe ich immer unweigerlich die einzigartige Steuerrohrgravur.

dscn0529.jpg

Eine andere Version der Steuerrohrgravur ................
Chesini_Arena_7.JPG


Ansonsten wünsche ich dir viel Spaß bei deinem Projekt!! :daumen:
 
sind ja nun wieder einige monate vergangen... aber das projekt lebt noch und langsam geht es in die entscheidende phase ;)

wegen der befestigung der schaltzugführung habe ich nach etwas überlegen (danke nochmal für die hinweise!) beschlossen, daß ich es doch mal mit anlöten probieren will. eine lötlampe (mit gaskartusche) aus dem baumarkt steht noch halbvoll bei mir rum, seit ich mal einen rahmen damit entlackt habe. ein bißchen eingelesen habe ich mich mal, was das verfahren (hart/weichlöten), lot und flußmittel betrifft. dann bin ich auf das hier gestoßen:

Hartlöten mit Silberlotpaste

wäre das eine methode, um die schaltzugführung, die ja auch ein recht kleines metallteil ist, an der kettenstrebe anzulöten? rundherum könnte man ja auch noch zusätzlich silberlot von der stange auftragen, so wie es im video zu sehen ist (weiß nicht, ob das wirklich notwendig ist?) jedenfalls erscheint mir die methode um einiges einfacher als das "normale" hartlöten mit lotstangen und flußmittel, da habe ich einfach keine erfahrung damit und das bräuchte wohl mehr zeit zum einarbeiten.

sonst wäre der rahmen eigentlich schon fertig zum lackieren, den rost habe ich auch so gut es ging entfernt. der lack ist mittlerweile auch schon da, geht aber vom farbton eher in die richtung beige/champagnerfarben als intensiv golden. auf jeden fall freue ich mich schon fast aufs lackieren (obwohl es eine heidenarbeit ist!), wenn das leidige thema schaltzugführung endlich erledigt ist.

bevor ich es noch vergesse: danke nochmal an @radltandler für das anlötteil! :daumen:
 
Die Silberlotpaste ist schon brauchbar. Ich fürchte nur, dass die Lötlampe nicht heiß genug wird. Alternativ könnte man das Teil auch mit Stabilit Express aufkleben. Bei den zu erwartenden geringen Zugkräften sollte das auch reichen.
 
während bei der Eroica wohl gerade die letzten chiantis getrunken werden, geht es hier auf kleiner (aber sehr heißer) flamme weiter...

schaltoeseNeu1.jpg


ich habe mich vor kurzem überwunden und das ding relativ kurz und schmerzlos angelötet! muß sagen, daß ich mir eigentlich viel zu viel gedanken über eine recht banale sache gemacht habe. mit einer etwas besseren lötlampe aus dem baumarkt (ca. 30 euro, mit gaskartusche und schlauch) und der besagten silberlotpaste ist das wirklich kein problem. die befürchtung, daß die flamme nicht heiß genug wird, war völlig unbegründet - man muß eher aufpassen, daß man auch schön langsam erhitzt.

ein bißchen angst hatte ich dann schon, als ich versuchsweise die schaltung montiert und den hebel angezogen habe... aber es hält! :)
nach ein bißchen befeilen sieht es nun ganz okay aus, finde ich. die verfärbung des chroms um die lötstelle lässt sich leider nicht wegpolieren...
die kettenstreben müssen also wohl mitlackiert werden.

C_verschliffen.jpg


also abschließend nochmal: solche kleineren lötarbeiten selber zu machen, ist überhaupt kein problem - da kann man sich ruhig rantrauen. irgendwie bin ich fast auf den geschmack gekommen, nochmal was größeres mit der technik zu machen, auch wenn ich jetzt wohl nicht gleich unter die rahmenbauer gehen will.
 
Das sieht ganz sauber aus. Also ist das schon empfehlenswert mit der Paste, vor allem für kleinere Teile wie Zugführungen oder Schaltsockel. Evtl. auch für Verstärkungen von FlaHa-Gewinden.
Wenn du den Hinterbau lackieren willst, dann schleife den Chrom richtig an, sonst hält der Lack nicht ordentlich.
 
"der rahmen kam heute vom lackierer zurück"...

large_mitLack1.jpg


... so einfach war es dann doch nicht - steckt schon einiges an arbeit drin in dieser lackierung. ;)

also der reihe nach: erster arbeitsschritt war die grundierung der chromteile mit einer speziellen haftgrundierung, die man ohne anschleifen direkt draufsprühen kann. ich hätte ein foto gemacht, aber es lohnte sich nicht, denn das zeug ist auch noch komplett durchsichtig. man könnte es sicher auch gut als basis für "cromovelato"-lackierungen verwenden. nicht billig, aber es funktionierte hervorragend: CODU-TEC-1K-Hightech-Haftgrund



dann ging es mehr oder weniger in gewohnter manier weiter, rostschutz-grundierung für die nicht verchromten stellen, füller, anschleifen etc. danach der metallic-basislack. es ist leider nicht ganz der "champagner"-farbton, der für die Masis und Cinellis der 70er-jahre typisch war, und den ich eigentlich erreichen wollte. aber was soll's, immerhin bin ich näher dran beim gewünschten farbton als beim letzten projekt, meinem himmelblauen Bianchi... :oops: :D



ein ärgernis waren allerdings die aufkleber, die ich bei ebay von einem anbieter aus UK erworben habe. leider völlig falsch dimensioniert (viel zu groß), und statt der behaupteten goldenen füllfarbe in den schriftzügen nur ein normales sonnenblumengelb. was mich dann noch mehr aufregte, war daß bei einem aufkleber die schrift nichtmal weiß hinterlegt war. also musste ich kurzerhand selbst zum lackstift greifen. kaufen werde ich dort sicher nichts mehr. :mad:
 
alles in allem bin ich aber mit dem ergebnis schon sehr zufrieden. klar, so wie beim profi wird's nicht - so eine glatte, gleichmäßige oberfläche bekommt man mit der sprühdose einach nicht hin (ich jedenfalls nicht). auch war es schwierig, die chromstellen, die freibleiben sollten, sauber abzukleben und eine schöne kante zu erreichen - was mir nicht immer gelang.

auf jeden fall bin ich froh, daß mein größtes sorgenkind unter meinen vielen baustellen nun ein neues lackkleid bekommen hat und es mit dem aufbau endlich losgehen kann.
:bier:


mitLack2.jpgmitLack4.jpgmitLack5.jpgmitLack6.jpgmitLack7.jpg
 
Sieht gar nicht schlecht aus für Sprühdosenlack. Wenn das Rad mal aufgebaut ist, wird keiner auf die Oberflächenbeschaffenheit des Lax 8en.
 
Lass den Rahmen lieber noch ein paar Wochen im Trocknen und Warmen stehen. Der Lack muss noch aushärten, sonst hast du später Spuren von den Anbauteilen.
 
Nach 3 1/2 Jahren biegt das Projekt langsam aber sicher auf die Zielgerade ein...:)



Die meisten Teile sind schon dran, bei der Schaltgruppe habe ich wieder mal umdisponiert und statt der Campagnolo 980 kommt nun doch die Gran Sport zum Zug - an dem Rahmen mit der "klassischen" Zugführung oberhalb des Tretlagers passt sie besser als die ziemlich eckige 980, finde ich.

Bleibt wieder mal die Frage nach dem Lenkerband... Habe mal 2 Varianten probegewickelt: Erstens das selten gesehene "Velvet Tape" von Georges Sorel, eine Art beflocktes Benotto-Band. Sieht sehr luxuriös aus, auch wenn es farblich nicht 100 % zur Rahmenfarbe passt. Zweitens ein schwarzes Schaumstoffband im Pelten-Stil, wäre dann die schlichte Variante. Aber in Kombination mit den dunkel eloxierten Bremshebeln und den schwarzen Zügen halt doch recht dunkel.





Was meint ihr? Ich tendiere eher zum extravaganten "Velvet Tape", wäre halt noch das optische i-Tüpfelchen, und ein Handschmeichler sowieso...:cool:
 
Ja, kann man so machen. Ich würde es erstmal wickeln und dann schauen, ob es auch auf Dauer gefällt.
 
Ich wäre für das Plüschband, weil es gut zu einem Rahmen/Rad aus dieser Zeit paßt. Allerdings könnte das Alterungsverhalten tatsächlich ein Problem werden - so etwas sieht halt leider schnell schmuddelig aus, wenn es stärker abgegriffen ist oder man mit Kettenschmiere-Fingern drankommt ... Bei häufig bzw. im Alltag gefahrenen Rädern ist das also eher nicht so das Richtige (es sei denn, man hat gleich eine Kiste davon stehen ...).
 
Tolle Arbeit und sehr stimmiger Aufbau, finde ich. Lediglich Lenkerband und Bowdenzüge werden wegen der Farbe der Bremsgriffe noch spannend. Beide Lenkerbänder harmonieren für mein Auge nicht perfekt mit der Rahmenfarbe.
Das Pelten bzw. Benotto gab/gibt es auch in Gold. Das könnte ich mir ganz gut vorstellen, dann könnten die schwarzen Bowdenzüge bleiben.
Als letzte Alternative würde ich neutrales Weiß dem schwarzen bzw. braunen Band vorziehen wollen und auch die Bremszüge weiß machen.

Den Farbton der Bremsgriffe zu treffen dürfte schwierig werden. Diese Farbe ist mir bei Lenkerband und Bowdenzügen noch nicht untergekommen. Sonst wäre das auch ein Ansatz für mich.

Gruß radltandler
 
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