Wie immer herzlichen Dank für Dein ausführliches Feedback,
@Justav1A!
Da hast du es dir aber wohl doch ganz schön gegeben, @dilettant. Dabei scheinst du immer wieder im Zweifel zu sein, ob dein Einsatz eventuell nicht hoch genug gewesen sein könnte.
Auch wenn man es als leicht dünkelhafter Radsportler nicht wahrhaben will: Aus heutiger Sicht würde ich sagen, es war die Gartenarbeit, die mich gestern ausgenockt hat. Mir tut heute alles weh an Stellen, die unmöglich vom Radfahren herrühren können. Ich hab meinen Rasen vertikutiert (mit der Hand) und (ebenfalls mit der Hand) alles, was sich im Rasen so breitmacht und da nicht hingehört, rausgepuhlt.
Was den Vorbau betrifft, kann @Teutone sicher besser helfen als ich. Wir kennen weder deine Sitzposition, noch dein Knielot.
Ach, das ist 'ne komplexe Sache. Ich hatte schon angefangen, darüber zu schreiben, aber es dann gelassen. Ich wollte auch – mindestens für mich selbst – mal ein Foto, oder besser Video machen. Aber nun hab ich den Trainer ja schon weggestaut...
Die
gestern schiebe ich vor allem auf die Ermüdung der Core-Muskulatur von der Gartenarbeit vorher, aber ein bisschen auch auf die Sattelhöhe, die ich 2mm erhöht hatte. Irre, dass das echt einen Unterschied macht. Ich finde, frisch sitzt man höher besser, und wenn man ermüdet, fängt man an zu rutschen und bräuchte es niedriger.
Ein anderer Aspekt von Instabilität ist, dass ich auf dem
Sattel nach vorn rutsche. Das war mit dem längeren Vorbau, so meine ich, nicht der Fall. Was ja irgendwie logisch ist: Je mehr die Arme nach vorn gestreckt sind, desto mehr schieben sie Dich im
Sattel nach hinten. Allerdings nur, wenn auch Last auf den Armen ist, was es ja eigentlich zu vermeiden gilt. Hm. Es ist eine endlose Geschichte, und entweder kriege ich beim Klassentreffen Beratung, oder ich gönne mir mal ein Bikefitting. Wobei das alles auch ein bisschen Prinzessin auf der Erbse ist, – ich kann gut 3 Stunden auf dem Rad sitzen, am Ende bin ich leicht verspannt, aber das geht schnell wieder weg.
Insgesamt orientiere ich mich an dem, was Neil Stanbury hier erzählt. Sein australisches Englisch ist etwas gewöhnungsbedürftig, und er gibt auch kein Kochrezept vor. Stattdessen erklärt er ausführlich die Zusammenhänge zwischen Physik, Biomechanik und Physiologie, die zu gewissen Problemen führen:
Kernpunkt ist m. E. das Konzept der Balance. Sitzt man zu weit vorn, entsteht ein Drehmoment um das Tretlager, das man nur mit Watt an der Kurbel oder eben mit den Armen auffangen kann. Da ich als Anfänger wenig Watt trete, kommt mehr Last an den Armen an und in der Tendenz möchte ich eigentlich weiter hinten sitzen (*). Deshalb der kürzere Vorbau in Verbindung mit mehr Setback.
Allerdings habe ich es vielleicht etwas übertrieben. Zu wenig Gewicht auf den Armen (ich hatte auch eigentlich nie Probleme mit den Händen), das würde die Instabilität ja auch wieder erklären. Ich werde noch eine Runde so fahren, und dann baue ich es zurück.
(*) Edit: In einem anderen Video wird Neil Stanbury darauf angesprochen, warum er nie die Knielot-Regel erwähnt. Seine Antwort ist: Wenn es irgendeine biomechanische oder sonstige Rechtfertigung dafür gibt – er würde sie gerne erfahren.