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Der große Kritikthread: Was geht mir hier grad auf die Ketten?

Einer meiner Freunde ist auch wenn erforderlich mit dem Lasten E-Bike unterwegs. Finde ich prima und ringt mir gerade bei widrigem Wetter echt Respekt ab.
Wir reden immer über Rennräder und ihren Einsatzzweck, das sollte man auf die gesamte Mobiität ausweiten. Erste Frage was will oder brauche ich? Danach erfolgt die Wahl der Waffen ;-))
 

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Re: Der große Kritikthread: Was geht mir hier grad auf die Ketten?
Pflichte ich dir bei und das kann man noch erweitern auf die Frage: wo brauche ich Mobilität?
Ich bin über 20 Jahre ins Büro gependelt. Hin und zurück knapp 80km, meist mit dem Auto, die letzten paar Jahre immer häufiger bis fast ausschliesslich mit dem Rad. Zuerst weil ich es mir beweisen wollte, dann weil es einfach Spass gemacht hat (auch bei Mistwetter). Jetzt bin ich seit 13 Monaten permanent im homeoffice. Das hat überhaupt keinen negativen Einfluss auf meine derzeitige Arbeit. Da stellt man sich schon die Frage wieviel Lebenszeit da im wahrsten Wortsinn "auf der Strecke" geblieben ist, von den Ressourcen mal gar nicht gesprochen.

Ach ja: Meine Erinnerung wird schwach: das letzte Bild mit den Regalteilen am Rad war eine Einkaufstour (nicht Umzug) zu Ikea in der Vorweihnachtszeit (da erspähe ich noch 2 Adventskalender auf dem Rad). Ikea ist gut 33km weg von uns 😂
 
Einer meiner Freunde ist auch wenn erforderlich mit dem Lasten E-Bike unterwegs. Finde ich prima und ringt mir gerade bei widrigem Wetter echt Respekt ab.
Wir reden immer über Rennräder und ihren Einsatzzweck, das sollte man auf die gesamte Mobiität ausweiten. Erste Frage was will oder brauche ich? Danach erfolgt die Wahl der Waffen ;-))
Waffenrad!
 
Neben den Niederlanden hat die Schweiz eines der dichtesten und attraktivsten Bahnnetze in Europa. Das kostet den Schweizer Steuerzahler umgelegt ca 250 € p.A. also grad mal gute 20 Euro im Monat. Okay Fahrkarten müssen sie auch kaufen, aber die Bahn fährt häufig und sicher auf einer sehr gut ausgebauten Infrastruktur. Die wurde in D aber über Jahrzehnte zuverlässig und intensiv immer mehr rückgebaut. Nagut, dafür kostet uns das umgelegt auch keine 250 Euro im Jahr sondern eine große Einbuße an günstiger und flächendeckender (haha) Mobilität. Die wird aber nicht mit $ beziffert, ist also wurscht. Hat ja eh jeder ein Auto ...
Deutschland ist der Standort der meistenGroßserien- Automobilhersteller. Audi,BMW, Mercedes,VW...
Niederlande:0
Schweiz:0
Woran arbeiten die Lobbyisten?
 
oder so:
P1040928.JPG
 
"Dass das nicht bis morgen zu schaffen ist, ist klar, aber wir sollten wenigigstens mal anfangen."

Absolut. Muss man! Und machen die ja auch (Ironie):
radwege_2022.jpg


Als hätten die unser Thema geahnt, war in der gestrigen Lokalausgabe dieser Artikel drin.
Obwohl topographisch ja gut für Rad geeignet (wäre nur der Wind nicht ;)), ist Rad hier leider keine Alternative. Man muss auf der Landstraße fahren - gelinde gesagt: Das macht keinen Spaß. Mit Kindern unverantwortlich. ÖPNV hatte ich geschrieben, kann dem eigenen PKW nichts entgegensetzen.

Ehe das Radwegenetz komplett ist, vergehen Jahre (eher Jahrzehnte).
Ausbau des ÖPNV?! Dauert. Geht wahrscheinlich eh nicht > schon jetzt keine BusfahrerInnen!

Kommen wir zu den finanziell Schwachen zurück und nehmen an: Arbeitsplatz in der Gastro, Mindestlohn, im Winter tendenziell eher Arbeitslosengeld. Wohnort Bergen, Arbeitsort Binz. Das ist nur mit einem PKW machbar. Nun steigen die Kosten, abgefangen wird das an keiner Stelle. Das kann nicht richtig sein.

Zum Thema außerschulische Bildung kann ich aus meinem Berufsalltag Beispiele beitragen (ich bleibe auf der Insel):
Schüler X (9. Klasse) wohnt in Dranske und geht in Bergen aufs Gymnasium. Früh 2 Stunden im Bus, Schule bis längstens 15:30 Uhr. 2 Stunden Bus zurück. Kann aus zeitlichen Gründen in der Woche an keinen außerschulischen Angeboten teilnehmen, bleibt das was am Wohnort angeboten wird: Feuerwehr (immerhin!) und baden gehen. Bibliothek? Theater? Kino?

Schüler Y (5. Klasse) wohnt an der Wittower Fähre. Zur Schule mit Taxi nach Gingst. Schule. Dann zurück mit Bus nach Hause. 1x pro Woche will er zum Karate. Gibt es in Bergen. Mama muss ihn hinfahren, warten, zurückfahren (50 km). Hier hängt das außerschulische Angebot also am Vermögen der Eltern, die Fahrerei zu stemmen. Allein mit irgendwas fahren geht nicht, weil halt nix fährt.

Außerschulische Angebote (Vereine, Bibliothek, ...) haben künftig verstärkt mit der Ganztagsschule zu kämpfen. Wenn bis 16 Uhr Schule ist, dann die Fahrerei, können die SchülerInnen hier an gar nix außerschulischem mehr teilnehmen. Folgen schon jetzt: Größtes Problem der Vereine hier ist die Nachwuchsgewinnung, noch vor Mittelbeschaffung (ich habe letzte Woche eine Befragung zu Themen innerhalb von lokalen Vereinen ausgewertet). Manche können gegensteuern (die Bibliothek macht Angebote in den Schulen), viele können das nicht. Ich bin gespannt, wie das werden wird.

Generell bleibt das Problem, der extrem ausgedünnten Angebote. Früher gabs auf jeden Dorf nen Jugendklub. Es gab wohnortnähere Schulen (die auch noch Freizeitangebote gemacht haben). Alles weg.

Gesagtes gilt nicht nur für hier. Ich bin aber bei der Darstellung bei dem geblieben, was ich täglich überblicke.

Bin ich froh, dass ich alt bin.

Ahoi
 
Zuletzt bearbeitet:
Wohnort Bergen, Arbeitsort Binz. Das ist nur mit einem PKW machbar
Aus welchem Grund sollte das nur mit PKW möglich sein?

Ich pendle täglich bei jedem Wetter 30km einfach. Ich fahre erst seit 3,5 Jahren Fahrrad und das zweite Jahr schon deutlich über 10kkm. Warum? Ganz einfach, in Berlin würde ich nachmittags mit dem Auto länger brauchen als ich es mit Fahrrad brauche. Und mein puls ist teilweise bei dem Stress im PKW höher als mit dem Fahrrad..... Das sind doch nur vorgeschobene Argumente
 
"Aus welchem Grund sollte das nur mit PKW möglich sein?"

Ich hab ja ausdrücklich für hier geschrieben! Weil das Verkehrsaufkommen auf den Landstraßen dagegen spricht. Radwege fehlen immer wieder. Mein Puls ist auf dem Rad deutlich höher. Das sind keine vorgeschobenen Argumente.

Anderswo geht es sicher.
 
"Dass das nicht bis morgen zu schaffen ist, ist klar, aber wir sollten wenigigstens mal anfangen."

Absolut. Muss man! Und machen die ja auch (Ironie):
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Als hätten die unser Thema geahnt, war in der gestrigen Lokalausgabe dieser Artikel drin.
Obwohl topographisch ja gut für Rad geeignet (wäre nur der Wind nicht ;)), ist Rad hier leider keine Alternative. Man muss auf der Landstraße fahren - gelinde gesagt: Das macht keinen Spaß. Mit Kindern unverantwortlich. ÖPNV hatte ich geschrieben, kann dem eigenen PKW nichts entgegensetzen.

Ehe das Radwegenetz komplett ist, vergehen Jahre (eher Jahrzehnte).
Ausbau des ÖPNV?! Dauert. Geht wahrscheinlich eh nicht > schon jetzt keine BusfahrerInnen!

Kommen wir zu den finanziell Schwachen zurück und nehmen an: Arbeitsplatz in der Gastro, Mindestlohn, im Winter tendenziell eher Arbeitslosengeld. Wohnort Bergen, Arbeitsort Binz. Das ist nur mit einem PKW machbar. Nun steigen die Kosten, abgefangen wird das an keiner Stelle. Das kann nicht richtig sein.

Zum Thema außerschulische Bildung kann ich aus meinem Berufsalltag Beispiele beitragen (ich bleibe auf der Insel):
Schüler X (9. Klasse) wohnt in Dranske und geht in Bergen aufs Gymnasium. Früh 2 Stunden im Bus, Schule bis längstens 15:30 Uhr. 2 Stunden Bus zurück. Kann aus zeitlichen Gründen in der Woche an keinen außerschulischen Angeboten teilnehmen, bleibt das was am Wohnort angeboten wird: Feuerwehr (immerhin!) und baden gehen. Bibliothek? Theater? Kino?

Schüler Y (5. Klasse) wohnt an der Wittower Fähre. Zur Schule mit Taxi nach Gingst. Schule. Dann zurück mit Bus nach Hause. 1x pro Woche will er zum Karate. Gibt es in Bergen. Mama muss ihn hinfahren, warten, zurückfahren (50 km). Hier hängt das außerschulische Angebot also am Vermögen der Eltern, die Fahrerei zu stemmen. Allein mit irgendwas fahren geht nicht, weil halt nix fährt.

Außerschulische Angebote (Vereine, Bibliothek, ...) haben künftig verstärkt mit der Ganztagsschule zu kämpfen. Wenn bis 16 Uhr Schule ist, dann die Fahrerei, können die SchülerInnen hier an gar nix außerschulischem mehr teilnehmen. Folgen schon jetzt: Größtes Problem der Vereine hier ist die Nachwuchsgewinnung, noch vor Mittelbeschaffung (ich habe letzte Woche eine Befragung zu Themen innerhalb von lokalen Vereinen ausgewertet). Manche können gegensteuern (die Bibliothek macht Angebote in den Schulen), viele können das nicht. Ich bin gespannt, wie das werden wird.

Generell bleibt das Problem, der extrem ausgedünnten Angebote. Früher gabs auf jeden Dorf nen Jugendklub. Es gab wohnortnähere Schulen (die auch noch Freizeitangebote gemacht haben). Alles weg.

Gesagtes gilt nicht nur für hier. Ich bin aber bei der Darstellung bei dem geblieben, was ich täglich überblicke.

Bin ich froh, dass ich alt bin.

Ahoi
Eine Brücke statt der Wittower Fähre?
Die Planer vom BER haben gerade fertig...
 
Die Frage ist ja ,ob die Schule so lange dauern muß. Wir hatten von 8-13 Uhr, 1x Lang bis 14Uhr und ein Nachmittag 2Std Heimwerken. Da blieb Zeit für Vergnügungen und es lohnte sich auch für Verreine etwas anzubieten. Sind die Schüler heute soviel blöder das sie so eine Stundenanzahl brauchen?
 
Die Frage ist ja ,ob die Schule so lange dauern muß. Wir hatten von 8-13 Uhr, 1x Lang bis 14Uhr und ein Nachmittag 2Std Heimwerken. Da blieb Zeit für Vergnügungen und es lohnte sich auch für Verreine etwas anzubieten. Sind die Schüler heute soviel blöder das sie so eine Stundenanzahl brauchen?

Nein, Stichwort Schlüsselkinder. Die meisten Kinder wären wenn sie Mittags nach Hause kämen alleine, sind sie trotz Betreungsunterricht trotzdem, da Mama u. Papa beide arbeiten um den Lebensstandard zu halten, bzw. teilweise über die Runden zu kommen. Wenn ich nach der 6ten nach Haus kam, war meine Mutter da, es gab ordentliches Mittagessen, dann Hausaufgaben, und dann raus in den Wald , Blödsinn machen:cool::daumen:.
 
Die Frage ist ja ,ob die Schule so lange dauern muß. Wir hatten von 8-13 Uhr, 1x Lang bis 14Uhr und ein Nachmittag 2Std Heimwerken. Da blieb Zeit für Vergnügungen und es lohnte sich auch für Verreine etwas anzubieten. Sind die Schüler heute soviel blöder das sie so eine Stundenanzahl brauchen?
Es ist oft keine Frage des müssens sondern des wollens (von Elternseite).
Viele Eltern haben keine andere Wahl und stecken ihre Kinder in die Ganztagsschule, weil sie - entweder um das Haus abzuzahlen beide arbeiten müssen oder schlicht und ergreifend keinen Bock auf ihre eigenen Kinder haben.
Deswegen kommt das Modell Ganztagesschule eher von den Eltern als von den Kultusministerien.
 
Es ist oft keine Frage des müssens sondern des wollens (von Elternseite).
Viele Eltern haben keine andere Wahl und stecken ihre Kinder in die Ganztagsschule, weil sie - entweder um das Haus abzuzahlen beide arbeiten müssen oder schlicht und ergreifend keinen Bock auf ihre eigenen Kinder haben.
Deswegen kommt das Modell Ganztagesschule eher von den Eltern als von den Kultusministerien.

Das Ganze ist eine schwierige Frage. Fakt ist aber wohl, daß in den vergleichbaren europäischen Ländern, die als Standard eine Ganztagsschule haben, die Geburtenrate höher ist als in D.
 
"Aus welchem Grund sollte das nur mit PKW möglich sein?"

Ich hab ja ausdrücklich für hier geschrieben! Weil das Verkehrsaufkommen auf den Landstraßen dagegen spricht. Radwege fehlen immer wieder. Mein Puls ist auf dem Rad deutlich höher. Das sind keine vorgeschobenen Argumente.

Anderswo geht es sicher.
Natürlich ist es vorgeschoben. Ich persönlich und auch viele meiner Freunde fahren auch überland bedeutend lieber auf der Straße als auf dem Radweg. Warum? Weil der Autofahrer nicht ansatzweise aufmerksam gegenüber dem ist was neben der Straße passiert. Schulterblick außerhalb von ortschaften gibt es beim abbiegen dann nicht mehr, kann ja nix kommen usw. Und gerade jetzt im Winter kann ich dir versprechen, dass je nach Ausführung des Radweges, der Radweg eher als Ablage für den Schnee dient, als das dort irgendwas dafür getan wird, geräumt / gestreut, das dieser Weg Verkehrssicher wird. Das steht einfach nicht auf der Agenda. Und wird es sehr wahrscheinlich auch nie
 
Das Ganze ist eine schwierige Frage. Fakt ist aber wohl, daß in den vergleichbaren europäischen Ländern, die als Standard eine Ganztagsschule haben, die Geburtenrate höher ist als in D.

Was die Geburtenrate angeht könnten sich viele Länder mal ein Beispiel an Deutschland nehmen. Es gibt eh zu viele Menschen auf der Erde ;)
 
Nein, Stichwort Schlüsselkinder. Die meisten Kinder wären wenn sie Mittags nach Hause kämen alleine, sind sie trotz Betreungsunterricht trotzdem, da Mama u. Papa beide arbeiten um den Lebensstandard zu halten, bzw. teilweise über die Runden zu kommen. Wenn ich nach der 6ten nach Haus kam, war meine Mutter da, es gab ordentliches Mittagessen, dann Hausaufgaben, und dann raus in den Wald , Blödsinn machen:cool::daumen:.
Doppeltes Kindergeld für alle Familien wo ein Elternteil arbeitet.Einer könnte zu Hause sein,das würde die Arbeitslosigkeit drücken und die Kinder hätten wieder ein geregeltes Leben.
Jetzt gibt's Haue😇
 
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