Bestens geeignet um zwei Sixpacks (18 Liter) Wasser zu transportieren:
Wobei man sich die Frage stellen kann, ob Leitungswasser nicht ausreicht ...
Es wird vielleicht übersehen, dass nicht jede/r aus unterschiedlichen Gründen in der Lage ist, mehr als 10.000 Jahreskilometer zu leisten, bei jedem Wetter. Wer das kann, hat mental und konstitutionell mit sich Glück (gehabt).
In meiner Ausbildungszeit in ländlicher Region hatte ich einen Anfahrtsweg von 1,4 Kilometern bergab, das war mit Ampelsprint in drei Minuten machbar. Ein Idealzustand, zumal da eine S-Kurve war, in der man die KFZler abhängen konnte.
Ich selbst wäre nicht in der Lage täglich über 15 Km zur Arbeit zu pendeln, hab das vor 30 Jahren mal versucht. Zehn Kilometer wären die Grenze und dann würde ich mittlerweile auch von Zeit zu Zeit ein E-Bike nehmen wollen.
Seit langem arbeite ich im Home-Office. Das Rad fahren betrachte ich teilweise auch als berufliche Tätigkeit, weil ich oft mit der beruflichen Aufgabenstellungen im Kopf losfahre und der Lösung zurückkomme.
Das KFZ ist für viele die Möglichkeit das Einkommen zu sichern und darüber hinaus Lebensqualität in Form von Mobilität zu haben, wie immer sie das auch gestalten.
Man kann einen Maßstab anlegen von "sinnvolle Fahrten" bis "sinnlose Fahrten". Bei sinnvoll würde ich "Fahrt zur Arbeit oder "Einkauf" einstufen. "Kinder in die Schule bringen" wäre schon strittiger, wobei das sinnvoll wird, wenn man dabei zur Arbeit fährt.
Und "Sonntagsausflüge" sind was? Gemeinsame wertvolle Familienerlebnisse oder sinnloses Umhergegurke?
Oder "Fahrten zu Radsportveranstaltungen". Welchen Sinn hat es hunderte von Kilometer zu einem C-Klasse-Amateurrennen zu fahren, bei dem dann der Sieger Strecke durch den Odenwald mit einem 40er Schnitt absolviert hat?
Für mich habe ich nach zwei solchen Rennen entschieden, das sein zu lassen, die Erfahrung war aber trotzdem wichtig und hat viele weitere törichte Autokilometer gespart. Anstatt dessen hab ich beim wöchentlichen regionalen Mittwochskriterium teilgenommen - ca eine Stunde um die Kasseler Messehallen - bei der die meisten mit dem Rad angereist sind. Das Niveau hat mir gereicht und gelernt hab ich viel.
Der Corona-Lockdown hat aus meiner Sicht einiges Potential freigesetzt. Home-Office war plötzlich für viele ein adäquates Mittel der Berufsausübung, zumindest wurde es aber mal als solches getestet.
Und auf den Straßen war Verkehr wie vor dreißig Jahren, als Rennradfahren noch Spaß gemacht hat.
Ich hoffe, die Epoche der langen Wege neigt sich dem Ende zu. Entweder leiten wir das selbst ein, oder es geschieht ohnehin. Die Zeichen dafür sind nicht zu übersehen: Verkehrsinfarkt, Lieferprobleme von der "langen Werkbank", steigende Energiepreise, ...
Der ÖPNV ist aus meiner Sicht nur in Großstädten ein geeignetes Mittel, im ländlichen Bereich sehe ich da keinen Ansatz, weil der "erste" und der "letzte Kilometer" einfach meist ätzend ist.
@sulka hat das eindrucksvoll geschildert, hat mich an meine Zeit in Mannheim erinnert.
Es wär hier viel sinnvoller, Arbeit und Grundversorgung zu den Menschen zu bringen.
Das kann man auch mal für Radsportveranstaltungen in Betracht ziehen. Anstatt tausende von Kilometern durchs Land zu fahren, könnte man lokal und regional Veranstaltungen anbieten.