...ich habe das Gefühl meine Arbeit im Fahrradbereich zu verschenken.
Werde gleich mal meinen Stundenlohn anpassen.
Für diese Rechnungssumme dichte ich eine MTB Marzocchi Federgabel inkl. orig.Seal-Kit ab, während meine Kunden auf Mallorca Rennrad fahren...
Tja, die Schweiz ist halt ein anderes Pflaster als die fränkische Diaspora. Hier ist es nochmal schlimmer, weil jeder irgendeinen Onkel Willi hat oder hatte, der früher beim Sachs Einfahrer oder ähnliches war, alles am Fahrrad für ein Bierchen repariert hat und die Teile noch von der Arbeit mitbrachte.
Bei E-Bikes würde es wahrscheinlich anders aussehen, aber die würden wohl eine "richtige" Fachwerkstatt mit Verkaufsraum vorziehen.
Deshalb spare ich mir Reparaturen hier mehr oder weniger ganz und kümmere mich in der Zeit lieber um meine Autos, die dafür seit fast 20 Jahren keine Werkstatt mehr gesehen haben. Was ich da einspare, könnte ich mit Reparaturen fremder Fahrräder gar nicht verdienen.
Zumal es einem das Gewährleistungsrecht vor allem bei älteren Fahrrädern nicht leichter macht. Ich könnte regelmäßig ältere Dämpfer wieder fit machen und hätte auch Teile da, aber wer kann da schon ein Jahr Gewährleistung geben? Im schlimmsten Fall entwickelt das Gehäuse einen Riß und ich darf nachweisen, daß meine Reparatur der Dichtungen nicht ursächlich war. Und das bei Teilen, die praktisch nicht mehr am Markt sind, die man also nicht mal eben ersetzen könnte.
Bei Dir neulich hätte dasselbe passieren können: Du schienst dem Kunden netterweise das Oberrohr, vier Monate später bricht der Rahmen am Unterrohr und ein findiger Anwalt stellt die Hypothese auf, daß die Reparatur entsprechende Eigenspannungen erzeugt hat...
Dann mache ich doch lieber einen Laden für Spontanreparaturen in der Schweiz auf.
