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Der große Kritikthread: Was geht mir hier grad auf die Ketten?

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Re: Der große Kritikthread: Was geht mir hier grad auf die Ketten?
Muss mal was loswerden, manchmal ist Rennradfahren einfach frustrierend.
Gestern wollte ich in meiner Gruppe mitfahren, Startpunkt etwa 5km von meinem Wohnort, Ziel 80km mit 35er Schnitt (Flachlandradeln). Auf der halben Strecke zum Startpunkt will mein 9150 Schaltwerk auf einmal nicht mehr schalten, warum auch immer. Nach ein paar Stunden stehen geht es einfach wieder.
Das passierte natuerlich just, als ich fuer die Ampel runtergeschalten hatte. Bin also mit moerderischer Kadenz zurueck um mir mein Ersatzrad zu schnappen.
Beim schnellen Wechsel vergesse ich natuerlich die Tasche mit Flickzeug und Multitool. Leider keine Handynunmmer zur Hand um zu bitten, 5 min auf mich zu warten, da ich zwei Tage vorher das Handy zerschmissen habe und jetzt nur mit dem Arbeitsghandy unterwegs.
Los aufs andere Rad und gefahren was ich kann, weil ich die Gruppe noch einholen will. Nach 10km Gegenwind hatte ich einen Durschnittspuls (!) von 189 und Beine vollkommen zerschossen. Hier habe ich dann aufgegeben die Gruppe noch einzuholen, laut Strava habe ich mich auf 500m genaehert, das wusste ich aber nicht....
Irgendwie fuehlte sich das Rad auch nicht so recht stabil an, habs aber auf meine kaputten Beine geschoben, genaehrt von einer zu dem Zeitpunkt dann schmerzenden Patellasehnenentzuendung, die ich mir bei einem brachialen Ausflug mit unmotorisiertem Lastenrad mit schlechter Sattelposition geholt habe und seitdem immer mal wieder besser und schlechter wird. Dann habe ich ein wenig Intervalltraining gemacht, dachte, ich kann abkuerzen und so zur Gruppe aufschliessen. Habe mich dabei hoffnungslos verfahren. Zurueckfinden war kein Problem, aber die geplante Strecke kreuzen habe ich nicht gepackt und Kartenplanung ist auf meinem Arbeitshandy nicht drauf.
Stelle dann schon fest, dass mir bei der Hitze das Trinken ausgeht.
Unterwegs stosse ich auf eine Stelle, von der mir mal jemand erzaehlt hat und denke, ich folge mal seiner Beschreibung, soll eine schoene Runde sein. Zur Gruppe aufschliessen war da schon kein Thema mehr und ich hatte durch das Gekurve schon 40km auf dem Tacho. Hier stelle ich fest, dass ich vorher nicht genug gegessen habe (stressiger Tag auf der Arbeit und letztes essen 11 Uhr ein Brot, hier war dann 18.30 Uhr) und bei 80km habe ich nichts mit. Ein Notfallgel habe ich beim Flickzeug, das am anderen Rad.
Leichter Schwindel setzt ein und ich versuche der Beschreibung des neuen Weges zu folgen. 2km Panzerplatten haben mich dann schon verwundert, ordentlich durchgeschuettelt. Der Typ mit den Loechern in der Mitte. Mir ist dann schon vollkommen schwindlig, ob von dem Gewackel oder Glukosemangel weiss ich nicht.
Hinterrad faengt an sich immer komischer anzufuehlen.
Beim Anhalten stelle ich fest, dass da eine 1cm Unwucht im Reifen ist (wenigstens nicht Felge). Direkter Weg nach Hause, das kann der Edge 840 ja auch autark planen, etwa 35km. Also habe ich Tempo rausgenommen und versucht das Rad heimzuschaukeln. Leider endete die Strecke, es war wohl nicht die mir beschriebene, in einem Schotterweg. Nicht schoener Schotter, nein. Asphaltstuecke eines Strassenabrisses auf den Boden geknallt. Mit meinen 25mm vorne und 28mm hinten eine Qual.
Es kam wie es kommen musste, der hintere Reifen (nicht Schlauch) platzt auf. Hatte wohl vorher schon eine Schwaeche, weshalb er so unrund lief. Hatte kein Werkzeug dabei, konnte nichtmal die Steckachse aufdrehen. Waere mit Innenausgleidung des Mantels mit dem Liquidpaeckchen und neuem Schlauch vielleicht wenigstens langsam noch fahrbar gewesen. Wer weiss.
Normalerweise nutze ich die Garmin "Notruffunktion" in so einem Fall und habe drei Leute, die dann absprechen, wer mich abholen kann. Nun, dafuer fehlte natuerlich das gekoppelte Handy und meine Epix war auch leer, was mir vorher nicht aufgefallen ist.
Mein Arbeitstelefonbuch ist nun leider recht sparsam, was private Kontakte angeht. Die Nummer meiner Frau kann ich auswendig, aber ich weiss, dass sie ihr Handy lautlos irgendwo liegen hat.
Dann der Schreck, Handyakku bei 3%.
Kurze Whatsapp an einen befreundeten Kunden mit "Fahrrad Technical, komme nicht weg. Kannst du mich abholen oder xy bescheid geben?" abgesendet. Google Pin abschicken und das Handy ist aus.
Mitten im Nirgendwo, kein Haus, bei dem man mal schnell klingeln kann. Wasser leer, mittlerweile sehr starker Schwindel, muss mich hinlegen. Ob er die Nachricht gesehen hat, weiss ich nicht. Nach laut Garmin Edge etwa 30min ueberlege ich, ob ich jetzt dort bleibe, oder doch anfange zur naechsten Zivilisation zu schieben. Schwindel ist dann zumindest so, dass ich wieder laufen kann, aber ich habe HUNGER!
Habe mich zum Glueck entschieden, noch zu warten und dann kam das ersehnte Auto, sogar mit ner Tuete Suessigkeiten und Dachgepaecktraeger fuers Fahrrad.
Nach etwas Essen und einer Dursche ist die Laune dann auch wieder hergestellt und mein Freund bleibt fuer einen lustigen Abend.
Einzig, ich habe keine Ahnung, was bei der Schaltung los war, kann keinen Fehler finden und sie gehrt jetzt wieder. Ich traue dem Ganzen aber nicht so wirklich....

Was haben nur die Radfahrer der letzten 120 Jahre ohne Wisch-O-maten Hirnersatz gemacht?
Kein Smartphone, kein tubeless, kein Gel, keine elektronische Schaltung. Oh my god! :eek: :D
 
Zum Thema invasive Tierarten:
Finger weg von den Papageien!
Die coolsten und beklopptesten Tiere, die hier herumschwirren. 💚
Auch wir sind ja hier invasiv, kommen ja schließlich aus Afrika hier her und haben einiges durcheinandergebracht. Langsfristig gesehen sind eigentlich alle Lebewesen invasiv.
 
Was haben nur die Radfahrer der letzten 120 Jahre ohne Wisch-O-maten Hirnersatz gemacht?
Kein Smartphone, kein tubeless, kein Gel, keine elektronische Schaltung. Oh my god! :eek: :D
Ist ja nicht so, dass ich ohne das nicht kann, nur fahre ich natürlich nicht doppelt und nutze was ich habe.
Normalerweise habe ich Bananen dabei, aber für 80km nicht. Vor dem Gel hatte ich aber Karamellbonbons für den Notfall.
Ohne Smartphone habe ich früher beschrieben wo ich langfahre, außerdem war der Festnetzanschluss auch nie lautlos Zuhause. Heute ist das eben alles live und ich bin spontaner.
Ohne Schaltung hatte ich nie, aber auch da wäre die Übersetzung passender gewesen und der Rest der Gruppe eben gleich eingeschränkt.

Klar, alles Luxus. Nur mal ehrlich, es ist eben auch angenehm.
 
Ist ja nicht so, dass ich ohne das nicht kann, nur fahre ich natürlich nicht doppelt und nutze was ich habe.
Normalerweise habe ich Bananen dabei, aber für 80km nicht. Vor dem Gel hatte ich aber Karamellbonbons für den Notfall.
Ohne Smartphone habe ich früher beschrieben wo ich langfahre, außerdem war der Festnetzanschluss auch nie lautlos Zuhause. Heute ist das eben alles live und ich bin spontaner.
Ohne Schaltung hatte ich nie, aber auch da wäre die Übersetzung passender gewesen und der Rest der Gruppe eben gleich eingeschränkt.

Klar, alles Luxus. Nur mal ehrlich, es ist eben auch angenehm.
Einfach mal nur den gesunden Menschenverstand einsetzen
Orientierung wieder lernen nach Papierkarte bringt Laune und man landet nicht am Ende Einer Startbahn
Die vom elektrischen Helfer angezeigte Brücke ist auch nicht mehr da
Aber anscheinend kann der zivisierte Homo Sapiens nicht mehr ohne diese Spielzeuge
Ich seh jeden Tag Touris die nach ihrem zu Hause gespeicherte Tour umherirren
 
Einfach mal nur den gesunden Menschenverstand einsetzen
Orientierung wieder lernen nach Papierkarte bringt Laune und man landet nicht am Ende Einer Startbahn
Die vom elektrischen Helfer angezeigte Brücke ist auch nicht mehr da
Aber anscheinend kann der zivisierte Homo Sapiens nicht mehr ohne diese Spielzeuge
Ich seh jeden Tag Touris die nach ihrem zu Hause gespeicherte Tour umherirren
Woraus schließt du, dass ich orientierungslos bin und keine Karte lesen kann?
Faehrst du deine Runden mit Faltkarte? Mache ich manchmal noch beim Radwandern, auch damit die Kinder das lernen, aber in der Trainingsrunde?
Grob die Richtung finden ist kein Problem, den kürzesten Weg bei Defekt oder die genaue Runde einer anderen Gruppe, ist etwas anderes und ohne Karte nahezu unmöglich, wenn man die Gegend nicht genau kennt. Natürlich finde ich nachhause in Zweifel. Wie gesagt, ich kann auch noch die Nummer meiner Frau auswendig, geht auch ohne Handy.
Übrigens sind die digitalen Karten in der Regel sehr viel aktueller als die Gedruckten, da ist die Brücke dann auch noch drauf.
Ich bilde mir ein, nicht hilflos zu sein. Ich bin auch in Sibirien offline wandern einmal im Jahr (gut, GPS Telefon für den Notfall habe ich dabei). Da ist nichts mit digitalen Helfern.
Heißt nicht, dass ich im Alltag moderne Dinge nicht gewinnbringend nutzen kann.
 
Bei Umsiedlung müsstest du aber den Hermann mitnehmen
Einen knapp 400m hohen Berg könnte die Gegend gut gebrauchen. Aber schaut der dann Richtung Dänemark? Oder gar Schweden? Alte Feindschaften gibts ja in jeder Richtung, wenn man nur lange genug in der Geschichte zurück geht.
 
Irgendwas ist immer.....bei dir kam da wohl alles an einem Tag zusammen.
Unter Scheisstag verbuchen.....wenn es in Zukunft häufiger so ist, solltest
Du wohl etwas ändern.
Ja, zum Glück nur ein Pechtag. Ich fahre in den meisten Jahren fünfstellige Kilometer, das würde ich nicht, wenn das die Regel wäre.
Und letztendlich hatte ich ja auch noch einen unverhofften Abend mit einem Freund, auch was Schönes.
 
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