...Schade, daß man Liebe nicht erlernen kann, dieses Buch ordnet nur Ihre Sprache, geht dabei aber auch nicht so weit, sie auf die Liebe zu allem Leben auszudehnen. Könnte man universelle Liebe überhaupt denen lehren, die sich jenem montrösen Terror angeschlossen haben? Sind sie nicht vielleicht schon der Menscheit verloren und ist es nicht das Beste, sie zu bekämpfen und zu vernichten, wo immer es geht?
Welche sind Eure Gedanken dazu?
Theoretisch kann jeder Mensch Liebe erlernen. Das ist allerdings ein so umfassendes Gedankengebäude, dass dazu sehr viel empathische und auch allgemeine Bildung mit einhergehender Reflektionsfähigkeit vorhanden sein müssten. Diese Liebe kann wohl auch kaum ohne hinreichende materielle Befriedigung der Grundbedürfnisse aktiv gelebt werden.
Nun könnte man zumindest den in Europa lebenden Terroristen und Schläfern Befriedigung ihrer Grundbedürnisse in friedlichem Umfeld unterstellen, womit sie grundsätzlich liebesfähig sein sollten.
Ihr Hass auf westliche Lebensmuster und die Interventionen Frankreichs im Syrienkrieg sitzt aber zu tief. Die Frage nach dem "Warum" dürfte ganze Bücher füllen. Aus psychologischer Sicht "müssen" die Terroristen offenbar genau so handeln.
Dies kann aber in unserer Zivilkultur nie eine Rechtfertigung sein, wie eine Horde wilder Tiere unschuldige Menschen in blinder Wut zu ermorden.
Meiner Meinung sind diese Menschen, teils ja ohnehin verlorene Selbstmordattentäter, niemals ohne unerträgliches Restrisiko zu bekehren. Bekämpfung und Vernichtung zu fordern ist politisch nicht korrekt... Nur, wie können 8000 potentielle IS-Irre von Europa überhaupt überwacht, geschweige denn weggesperrt oder ausgewiesen werden?
Diese übelschmeckende Suppe hat sich Europa selber eingebrockt, indem schon jeder unregistrierten Figur sämtliche Rechte eingeräumt werden, Waffen und Sprengstoff risikoarm eingeschmuggelt werden können. Die Bekämpfung des Terrors verliert sich am Ende in Verstrickungen mit halbgarem Ausgang.
Sollten sich westliche Staaten daher u.a. aus dem Syrienkonflikt militärisch komplett raushalten? Ich denke ja! Werden Opferzahlen und Flüchtlingsströme tatsächlich nachhaltig durch militärische und politische Einflussnahme gesenkt? M.E. ein absoluter Irrglaube. Schon seit dem Fall des Schahregimes und spätestens dem arabischen Frühling isolieren sich die betroffenen Länder von der Weltgemeinschaft und sind eigentlich zunächst verloren. Europa wird es mit Sicherheit nicht gelingen, 60 Millionen und mehr potentieller Flüchtlinge aus diesem Raum, die vor der Entwicklung in ihren Heimatländern davonlaufen und neue Perspektiven suchen, aufzunehmen ohne selbst in den Ausnahme- oder gar Kriegszustand zu verfallen. "Wir schaffen das"-Parolen der Kanzlerin kann ich daher nur als "völlig ohne Verantwortung, planlos und kurzsichtig" bezeichnen. Es wird in jedem Fall vermutlich ungeahnte Opferzahlen und Tote geben. Terroranschläge sind da zahlenmäßig eher "peanuts".
Persönlich lebe ich zufälligerweise in Deutschland als Teil Europas, bin hier sozialisiert und die Sicherheit meiner zivilisierten Heimat (das darf ich doch sagen?) liegt mir ein klein wenig näher, als der Rest der Welt. Terror möchte ich hier nicht sehen, Ansprüche bedingen eine Leistung.
Bei geauer Betrachtung der politischen Landschaft, meine ich, leider gewisse Parallelen zur Weimarer Zeit auszumachen.
Vielleicht liege ich völlig falsch (was ich mir wünschen würde).
2016 kommt ein neuer europäischer Frühling auf uns zu und ich hoffe, es wird nur wie eh und je, die schönste Jahreszeit des Jahres sein...