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Gelöschtes Mitglied 33028
Passt vielleicht nicht in diesen thread, aber ich sehe das ganz anders.
Ich sehe keinen Grund, warum wir hierzulande unsere derzeit eingeschränkte Freiheit nicht wieder zurückkriegen sollten.
Ich sehe auf der anderen Seite eine große Chance.
Die Hybris des immer mehr und Wachstum um jeden Preis hat endlich mal einen Dämpfer bekommen. Jetzt könnte man den Umbau in eine moderne und ökologisch ausgerichtete Ökonomie starten, in dem man Staatshilfen entsprechend einsetzt.
Viele Menschen sind auch mal zur Ruhe gekommen und haben vielleicht erst jetzt mal wieder erfahren, dass man auch ohne vollen Terminkalender leben kann. Vielleicht sogar, dass man kein Kreuzfahrtschiff für Erholung braucht.
Es soll sogar Menschen geben, die seit Jahren zum ersten Mal wieder Fahrrad gefahren sind.
Ich könnte die Liste der positiven Aspekte und Chancen fast endlos fortsetzen. Ich will damit all die Probleme der Selbständigen, Künstler, Alleinerziehenden usw. nicht ausblenden, auch die Risiken der Eingriffe in unsere Freiheitsrechte nicht, aber für mich überwiegen das Gefühl, dass wir es besser hinbekommen haben als die meisten, und dass sich daraus auch viele Chancen ergeben.
Du siehst das gar nicht so anders?
Zumindest nur teils.
Du siehst so wie ich die Veränderung.
Diese ist Fakt.
Die Uhr wird natürlich nicht zurück gedreht werden. Geht ja auch gar nicht.
Der einzige Unterschied ist der, dass Du darauf hoffst, durch die Krise werde sich viel zum positiven wenden. Das ist zunächst mal nicht verkehrt, zu hoffen. Aber was Du hier ausmalst ist Utopie.
In dieser findest Du Dich problemlos wieder.
Das konnte ich auch immer gut. Es bedeutet aber nicht mehr und nicht weniger, als sich dem jetzt, dem Leben, ein Stück weit zu entziehen. Es ist eine Überlebensstrategie.
Ich blicke auf das jetzt. Ich blicke in die Vergangenheit. Die Zukunft kann ich nicht sehen. Allenfalls schöne oder düstere Phantasie malen.
Lassen wir das mal weg.
Keine Phantasie, nur hier, jetzt und die Hoffnungen und Träume der Vergangenheit verglichen mit dem, was tatsächlich eintrat.
Und dann muss man das für sich individuell abgleichen.
Ganz klar: Du findest Dich wieder, kannst gut mit der Entwicklung leben, verbindest damit positive Erwartungen und eine für Dich schöne Zukunft. Das ist gut für Dich.
Das siehst Du tatsächlich anders.
Vielleicht ist das auch eine Altersfrage.
Für mich sieht es so aus:
Leben ist mir im Ist-Zustand nicht mehr möglich, nur überleben. Den Überlebensmodus kenne ich, hatte mich gerade erst da heraus gekämpft, hoffte noch ein bisschen Leben zu dürfen.
Meine Ansprüche daran waren auf sehr bescheidenem Niveau, aber es war in Ordnung.
Jetzt blieb nichts, als wieder in den Überlebensmodus zu schalten. Leider.
Meine Zukunft lässt sich kurz so umreißen:
„Alle Stunden quälen, die letzte tötet.“?
Grüße
Rabe