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Der große Wasserrohr-Thread - Low-Cost-Renner im Einsatz

Und mit der Torpedo3Gang zog man am Berg auch keine Wurst vom Teller... Erst im reifen Alter kam mir an meiner damaligen Bahnhofsgurke die geniale Idee, die Primärübersetzung kürzer zu machen. :idee: Ein Gang für fast alles, einen Hügelgang und einen Berggang.
Das war übrigens ein Sprick "Westdeutsches Markenrad", ein echter Wasserrohr-Bomber. War wohl auch mit Fittingslot zusammengebraten :confused: Irnkwann fiel der durch matschiges Lenk- und Bremsverhalten auf. An der Decke aufgehängt, fiel mir dann nach Lösen der ersten Achsmutter das Vorderrad entgegen - mitsamt der Gabelscheide der anderen Seite :eek:
 
Hallo,
bevor die Wasserrohrbomber nach der wundersamen Auferstehung wieder in den dunklen Kellergrüften verschwinden, will ich nun auch noch mal schnell. Hier ein Miyata 63er Rh. aus 1024er Geröhr, ursprünglich mit einer Altus Schaltung und Tourney-Bremsen ausgestattet, nun etwas aufgepimpt mit einem schönen 600er Schaltwerk mit langem Käfig, dazu passendem Umwerfer und Bremshebeln. Schalthebel sind noch die Altus. Die verwindungsfreudigen und daher ziemlich wirkungslosen Tourney Bremsen habe ich ersetzt durch unverwüstliche und sehr gut bremsende Nexus Doppelgelenker vorne und irgendwas anderem Doppelgelenkigem von Shimano hinten. Kurbel ist vom örltichen Decathlon (günstig und gut). Der Schriftzug widerstand erfolgreich jeglichem Entfernungsversuch, aber wer kennt schon "Ounce" (irgendwie bescheuerter Name). Den Originalgepäckträger aus Edelstahldraht habe ich durch einen Racktime ersetzt - deutlicher Stabilitätsgewinn mit Packtaschen. Laufräder sind noch die Original Arayas 4fach gekreuzt und die Kassette ist ne Uniglide, auf die ich zurchtgefeilte Hyperglides gesetzt habe (6fach).

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Und jetzt noch schnell etwas aus dem Hause Motobecane, das ich zu einem Singlespeeder umdesignt habe. Es bot sich an, weil das Ausfallende sowieso keine Schaltwerkaufnahme hat und die "Spurweite" von 120 genau passt. Fahren macht Spaß. Nur das Ritzel ohne Freilauf habe ich mich noch nicht getraut auszuprobieren.

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Ach, da fällt mir noch eine Definition für Wasserrohr ein. Das ist das Material mit dem Du die Ausfallenden problemlos von 120 auf 135 aufbiegen kannst und wieder zurück (vermutlich aber nicht allzu oft).
 
Letztes Jahr bekam ich einen alten Renner aus Anfang der 90er Jahre geschenkt. Der Besitzer wollte das Rad wegschmeißen weil es schon seit Jahren in der Garage hing und er nie damit fuhr. Als ich davon erfuhr, bot ich mich an das Rad zu übernehmen. Es war ein Bottecchia. Aber statt aus guten Comumbus-Rohren war dieses Bottecchia aus namenlosen Hi-Ten Stahl. Mit einem Gewicht von über 12 kg war es auch nicht unbedingt leicht.

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So schön wie ich das Rad fand, war es für mich leider mit nur 56 cm Rahmenhöhe deutlich zu klein. Ich fahre sonst Rahmen mit um die 62 cm Höhe. Selbst mit voll ausgezogener Sattelstütze war es noch zu niedrig. Trotzdem unternahm ich eine kleine Probefahrt in die Umgebung. Und was soll ich sagen? Trotz einfacher Ausstattung und schwerem Rahmen fuhr sich das Rad wirklich gut. Eigentlich genau mein Ding.

Da es mir nicht passte gab ich den Rahmen mit Gabel dann in den Advenskalender und es fand in Köln eine neue Heimat, wo es gerade neu aufgebaut wird.
 
Das erinnert mich an meinen ersten Randnnnösenaufbau: Matxaka, auch ehemals ein Mifa Sport.
Anhang anzeigen 668369
Natürlich viel zu klein und viel zu lang fürn Rennlenker. Trotzdem das Rad für meinen ersten Winterpokal in Spanien und mein erstes Brevet.
Anhang anzeigen 668370

Darüber habe ich doch hier vor einigen Jahren schon mal einen ausführlichen Aufbaubericht gelesen. War das im MIFA-Faden oder gabs da einen eigenen?
 
Letztes Jahr bekam ich einen alten Renner aus Anfang der 90er Jahre geschenkt. Der Besitzer wollte das Rad wegschmeißen weil es schon seit Jahren in der Garage hing und er nie damit fuhr. Als ich davon erfuhr, bot ich mich an das Rad zu übernehmen. Es war ein Bottecchia. Aber statt aus guten Comumbus-Rohren war dieses Bottecchia aus namenlosen Hi-Ten Stahl. Mit einem Gewicht von über 12 kg war es auch nicht unbedingt leicht.

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So schön wie ich das Rad fand, war es für mich leider mit nur 56 cm Rahmenhöhe deutlich zu klein. Ich fahre sonst Rahmen mit um die 62 cm Höhe. Selbst mit voll ausgezogener Sattelstütze war es noch zu niedrig. Trotzdem unternahm ich eine kleine Probefahrt in die Umgebung. Und was soll ich sagen? Trotz einfacher Ausstattung und schwerem Rahmen fuhr sich das Rad wirklich gut. Eigentlich genau mein Ding.

Da es mir nicht passte gab ich den Rahmen mit Gabel dann in den Advenskalender und es fand in Köln eine neue Heimat, wo es gerade neu aufgebaut wird.
Nochmals Danke dafür :daumen:

Dauert nicht mehr lange :p nur noch Bremshebel, Bremszüge, Pedale, Lenkerband, anderer Steckkranz und Sattel. Ggf. nen etwas anderer Lenker. Liegt alles bereit, aber die Zeit fehlt...
 
Streng genommen eigentlich kein Wasserrohr, da aus nahtlos gezogenem Chrom-Molybdän Stahl gefertigt. Aber vom Gewicht her kommt´s fast ran :D
Diamant 35 707 Rennmaschine, welche hier und da verbessert wurde (und noch immer wird) um die Fahreigenschaften und -sicherheit zu steigern und das Gewicht zu senken. Das Traumziel wären 9.99kg ... was mit den Aluschutzblechen und dem originalen Dynamoscheinwerfer schwer zu erreichen sein wird. Momentan hängt es bei 10.89kg...also noch ganze 900gr zu finden :/

Ein Schlauchreifenlaufradsatz (statt des Heliomatic) könnte helfen, ist aber bei einem Stadtrad vielleicht nicht so clever.


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Wenn schon Wassserrohr, dann "amtlich" - hier der Nachweis:

Rohrsatzaufkleber aus dem Hause Raleigh...



... Blechausfallenden...



... und hier das Rad in ganzer Pracht und Schönheit:



Erstbesitz, 1985 vom ersten selbstverdienten Geld bei "Radsport Meisters" in Kleve am Niederrhein gekauft. Dort gab's das volle Rennsport-Programm von Gazelle und Batavus (Holland war ja nah), aber bei mir hat's nur für dieses Raleigh "Equipe" gereicht. Man hat mir versichert, das sei schon "irgendwie" ein Rennrad, und ja, das lasse sich mit der Zeit durch sinnvolle Änderungen durchaus noch verbessern.

Die erste Evolutionsstufe war ein paar Monate später fällig, nachdem mir auf dem Radweg von Elten nach Emmerich ein angeschickerter Damenkegelclub in Dreierreihe entgegenfietste und mich unsanft in die Bankette beförderte: Das Blechschaltwerk von Sachs-Huret war hoffnungslos verbogen, aber bei Meisters hatte man noch ein Simplex - immerhin aus Alu! - in der Restekiste liegen. Bei der Gelegenheit auch den Plastiksattel gegen einen echten Brooks tauschen lassen - na ja, Brooks Vitesse "made in Italy", immerhin mit Echtlederbezug.

Gute zehn Jahre später: Inzwischen nicht mehr am Niederrhein, sondern in hügeliger Landschaft zuhause, fiel mir auf, dass die billigen Weinmann-Bremsen in Kombination mit Chromstahlfelgen dem unbändigen Vortrieb meines Wasserrohrbombers insbesondere bei Nässe und bergab wenig entgegenzusetzen hatten. Im Radladen um die Ecke hat man mir netterweise für recht schmales Geld die Laufräder neu eingespeicht mit Ambrosio-Elite-Felgen (die Original-Naben von Maillard konnten wiederverwendet werden), und die Weinmänner wurden durch ein paar Avantis von Campa ersetzt. Das sah nun schon viel mehr nach Rennrad aus (und bremste nebenbei auch noch besser).

Gefahren wurde das Raleigh allerdings trotzdem nur höchst sporadisch, bis vor etwa zehn Jahren - vom Laufen kommend - zarte triathletische Ambitionen keimten: Da gab's dann endlich 'nen Flaschenhalter (nachgerüstet mit Schellen - Flaha-Ösen hat sich Raleigh bei diesem edlen Rahmen gespart) und einen Shimano Tricolor-Umwerfer, weil das Original von Sachs-Huret einfach am Ende war (nach schätzungsweise immerhin 2000 km Gesamtlaufleistung). Nicht zu vergessen: endlich Bremsen, die wirklich bremsen (Miche Performance Zweigelenker).

Long story short: Inzwischen wird aufs Laufen und Schwimmen (weitgehend) verzichtet, dafür gibt's ein paar Rennräder im Stall, mit denen halbwegs ernsthaft Radsport betrieben wird. Mein Wasserrohr-Raleigh kommt nicht mehr vor die Tür, steht aber quasi unter Artenschutz und darf sein Altenteil als Rollenrad genießen. Dass es 12,5 Kilo wiegt, fällt dabei nicht wirklich ins Gewicht...
 
Das ist schon witzig ... habe hier glaube ich nie eine Geschichte gelesen, dass einer sein 70er oder 80er Jahre Masi, Bianchi oder was auch immer über die Jahre behalten, verbessert und gepflegt hat. Aber Wasserrohrgedöns ... sowas gibt anscheiennd keiner mehr her, wer´s einmal hat :D

Einer der unterhaltsamsten Threads seit langem.
 
Das ist schon witzig ... habe hier glaube ich nie eine Geschichte gelesen, dass einer sein 70er oder 80er Jahre Masi, Bianchi oder was auch immer über die Jahre behalten, verbessert und gepflegt hat. Aber Wasserrohrgedöns ... sowas gibt anscheiennd keiner mehr her, wer´s einmal hat :D

Diejenigen, die in jungen Jahren mit einem Bianchi Specialissima oder Colnago Super angefangen haben und tägl. zur Schule oder mit der Clique an den Baggersee geradelt sind wirst Du ja auch an einer Hand und wenigen Fingern abzählen können.
 
Diejenigen, die in jungen Jahren mit einem Bianchi Specialissima oder Colnago Super angefangen haben und tägl. zur Schule oder mit der Clique an den Baggersee geradelt sind wirst Du ja auch an einer Hand und wenigen Fingern abzählen können.
Blödsinn, hier allein sind schon drei:
lichtenbroicherbaggersee.jpg
 
Hier das Batavus Sprint, das ich Anfang letzten Jahres aus einer Lagerhalle retten konnte. Nach einer großen Inspektion (neue Reifen Panaracer Pasela PT, Züge, Hüllen und Bremsbeläge neu, Lenker wickeln, Lager fetten und einstellen, Dynamo entklappern) läuft das Rad äusserst geschmeidig.

Der Originalgepäckträger ist auch noch vorhanden, lediglich das hintere Schutzblech war bedingt durch Vibrationen eingerissen und wurde ersetzt. Ebenso das Rücklicht, welches sogar noch im Original neu erhältlich ist (Spanninga Nr. 8). Der Hit ist das originale Kabelschloß, das im Sattelrohr integriert ist.

Meine Teuerste liebt dieses Rad und die Italiener haben große Augen gemacht, weil dort so gut wie kein Mixte-Rahmen zu sehen war ;-)

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