So ganz unbekannt ist das nicht.
Reynolds und Co sind keine Stahlkocher, sondern Hersteller von Rohren, nicht nur für den Fahrradbau. Was nun auch nicht gerade eine belanglose Tätigkeit ist.
Im Einzelnen werden die verwendeten Legierungen nicht aufgeführt. Irgendwann hat Reynolds mal angegeben, was in 953 und 853 so "drin" ist und das waren 8 oder Legierungspartner, die relevant waren. Bei Dedacciai 18MCDV6 waren es: "Kohlenstoff (c) 0,16 / 0,19Silicio (si) 0,25 / 0,40Magan (Mn) 1,40 / 1,60Cromo (Cr) 0,45 / 0,55Molibdeno (Mo) 0,25 / 0,35Allumino (Al) 0,02 / 0,04Vanadio (Va) 0,10 / 0,15Nickel (Ni) 0,25" (herauskopiert)
Mal abgesehen davon, dass die Aufkleber wirklich dem Marketing dienen, sagen die dennoch auch etwas aus:
525, 502 sind in der Tat 25CroMo4, wie auch 501. 725 genauso, nur wärmebehandelt mit einer höheren relativen Zugfestigkeit und damit dünner ausziehbar.
853 und 631 sind hochfeste Stähle, die nach dem Schweißen an Festigkeit zulegen, 953 ein rostfreier, extrem fester Stahl.
Bei den anderen Rohrherstellern wird das ähnlich gehandhabt:
Egal ist es also keineswegs: Einen Rahmen mit 1500g in Größe 54, der auch eine Weile hält, wird man mit nur unlegierten Edelstählen nicht hinbekommen. Das dürfte schon beim Ziehen scheitern. Dazu braucht es festeres Material, das dünnwandiger ausgezogen wird und seine Festigkeit nach dem Fügen zumindest behält.
Teuer wird es, weil die Stähle sehr viel fester und auch härter sind und aufwendiger zu verarbeiten.