Hallo, hier mein Erfahrungsbericht zum gleichen Thema:
Bin im Februar endlich mal wieder dazu gekommen, etwas mehr zu fahren (200km/Woche), bei jedem Wetter - bis ich dann sehr plötzlich von einem 3,5cm großen "cyclists nodule" gebremst wurde. Ich habe dann 4 Wochen ausgesetzt, schon nach wenigen Tagen war das Nodule aber nicht mehr schmerzhaft. Ein Arzt (Urologe) konnte mit einem "bikers nodule" nichts anfangen, hat aber meinen "Selbstbefund" anhand einiger Fachartikel (die ich ihm mitgebracht hatte) weitgehend bestätigt - und mit Ultraschall weitgehend ausgeschlossen, dass es etwas schlimmeres (Tumor) ist.
Da ich gelesen hatte, dass sich "bikers nodules" nicht zurückbilden könnten und höchstens durch eine OP entfernen ließen, jedoch keinen geeigneten Arzt kannte, habe ich nach vier Wochen wieder vorsichtig mit dem Radfahren begonnen - das Nodule war so groß wie zuvor.
Um die Belastung zu reduzieren habe ich aber:
- Extrem auf Hygiene geachtet (immer frisch gewaschene, schnell getrocknete Radhose, Chamois-Creme vor und nach dem Fahren, Duschen vor und nach dem Fahren), um nicht am Nodule noch eine entzündete Haarwurzel zu riskieren.
- Sattelbreite überprüft. Als sehr großer Mensch war ich immer genau an der Grenze zwischen den (typischerweise) verfügbaren Sattelbreiten. Zwar mag ich schmalere Sättel lieber, bin aber auf breitere Sättel umgestiegen um das Perineum zu entlasten.
- Getestet habe ich Sättel mit extrem breitem Spalt/Ausschnitt in der Mitte - breit genug, dass das Nodule dort "hineinpasst". Gut funktionieren bei mir Terry Arteria (Gravel, MTB, preiswert!) und Selle Italia SLR Superflow, jeweils als breites Modell -- nicht funktioniert hat SQLAB 612. Nicht länger funktioniert haben natürlich auch die (jeweils schmalen) Sättel, die ich zuvor gefahren bin (Ergon SR, Fizik Aliante, Fizik Antares).
- Reduziert habe ich auch die Sitzhöhe und den Rücksitz, um das Risiko von Hüftrotation gänzlich auszuschließen - muss dabei aber auf die erhöhte Kniebelastung achten.
- Im Moment versuche ich, einen teilweisen Beinlängenausgleich (Einlegesohlen) zu erreichen, um asymmetrischer Belastung als möglicher Ursache vorzubeugen.
- Auf Scheuern am Sattel achte ich nun sehr genau, ändere dann meine Sitzposition oder ziehe die Radhose zurecht um unnötig Belastung zu vermeiden.
Mit diesen Maßnahmen kann ich nun problemlos wieder Radfahren - wobei ich noch vorsichtig bin (immer ein Pausentag - da kann man z.B. joggen) und zur Sicherheit kaum weiter als 50km fahre.
Jüngstes Resultat: das Nodule ist, nach insgesamt 8 Wochen, auf eine Größe unter 1cm geschrumpft - hoffentlich geht es noch ganz weg!