Die Sache mit der Lautsprecherverschieberei und herumrechnerei, um das beste aus den Gegebenheiten herauszuholen, war auch mal lange Zeit mein "Sport". Bis zu einem gewissen Punkt kommt man auch recht weit und wird mit deutlichem Performancegewinn belohnt.
Unüberwindbarer Endboss waren aber immer Raummoden im Bassbereich, breitbandige Auslöschungen und/oder -überhöhungen am Hörplatz, je nach Raumgrösse und Geometrie mehr oder weniger auffällig. Die geeignetste Lautsprecher&Hörplatzposition lässt sich zwar mit Raummoden-Rechnern grob vorbestimmen, ergibt aber oft ziemlich praxisfremde Aufstellungen und würde idr grössere bis totale Einrichtungs "Umstürze" erfordern. In Wohnzimmern eher schwierig, da man dort oft an gewisse räumliche und funktionelle Vorgaben gebunden ist und Lautsprecher+Hörplatz zusammen nicht mal eben frei im Raum verschieben kann bis man im neutralen Bereich von Wellenbergen und -tälern für eine ausgewogene Basswiedergabe landet.
Nicht dass es deshalb gleich schlecht klänge aber Enthusiasten reicht ja wie man weiss schon das Wissen, dass gewisse Dinge zu unterbelichtet oder übertrieben rüberkommen, um den inneren Monk zu beleidigen
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Naja, um dieses ewige Gerangel aus der Welt zu schaffen, war der finale Notausgang hier letztendlich die Anschaffung eines hochwertigen Kopfhörers (AKG K812) mit dem man die Musik bei Bedarf so originalgetreu und unlimitiert geniessen kann, wie es mit Lautsprechern wohl nur unter Laborbedingungen ohne den Störfaktor "Raum" möglich wäre.
Seitdem ist mein Verhältnis zur kompromissbehafteten Lautsprecherwiedergabe sehr entspannt, da man sich das Optimum nun jederzeit über Kopfhörer geben kann
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(Lautsprecher RFT Cascada von 1989)