Nur kleine inhaltlich-faktische Richtigstellungen meinerseits:
1. Der Artikel in der Ärztezeitung schreibt nicht, dass die neun Krankenhausaufnahmen kausal durch Medikamenteneinnahme begründet waren.
2. Von ASS bekommt man keinen Herzinfarkt - eher das Gegenteil wäre korrekter, denn ASS ist ein Medikament zur Herzinfarkt-Prophylaxe.
3. Eine einmalige Einnahme von Ibuprofen, Diclofenac oder ASS kann durchaus begründend für ein Nierenversagen sein, wenn durch die sportliche Belastung eine Austrocknung resultiert, die zur verminderten Nierendurchblutung führt, welche dann durch die Medikamente noch verschärft wird.
4. Gleiches gilt für die Magen-Darmblutungen, wobei wiederum eine verminderte Durchblutung der Schleimhäute vorliegt, die in Verbindung mit Belastungs-bedingt steigendem systolischem Blutdruck und dem Stressor der Medikamente auslösend für eine Blutung sein kann.
5. Ob die tödliche Aortenruptur mit Medikamenteneinnahme in Verbindung stand, bleibt unklar. Die meisten Träger eines Aneurysmas wissen bis zu dem dramatischen Ereignis einer Ruptur gar nicht, dass sie mit einer tickenden Zeitbombe im Körper leben. Dir Ruptur mag wiederum mit Belastungs-bedingt hohem systolischen Blutdruck erklärbar sein, eine ggf. Medikamenten-induziert gestörte Thrombozytenaggregation ist dabei sicher nicht hilfreich, aber wissen können wir es anhand der Texte nicht.
Grundlegend stimme ich der Interpretation des Artikels zu, der ein erhebliches Risiko des Medikamentenge- bzw. -missbrauchs bei marginalem Nutzen annimmt. Letzteres ist im Radsport vermutlich noch klarer, da Beschwerden des Bewegungsapparates deutlich seltener als im Laufsport auftreten.