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Doping im Amateur- und Freizeitradsport

  • Ersteller Ersteller Gelöschtes Mitglied 36749
  • Erstellt am Erstellt am
hier auf Teutone rumzuhacken ist ein witz ... vor allem der m.o. dieser wannabe kritiker ... seine aussagen werden aus dem kontext gerissen, nur "gefällige" passagen werden zitiert und haare werden bis aufs geht nicht mehr gespalten. und diese "experten" spielen sich auch noch als moralapostel auf. sachlich kommt von diesen schlaumeiern absolut nichts. an Teutones stelle würde ich das ignorieren und f.u.
jeder weitere satz wäre perlen ...
 

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Re: Doping im Amateur- und Freizeitradsport
Nur kleine inhaltlich-faktische Richtigstellungen meinerseits:
1. Der Artikel in der Ärztezeitung schreibt nicht, dass die neun Krankenhausaufnahmen kausal durch Medikamenteneinnahme begründet waren.
2. Von ASS bekommt man keinen Herzinfarkt - eher das Gegenteil wäre korrekter, denn ASS ist ein Medikament zur Herzinfarkt-Prophylaxe.
3. Eine einmalige Einnahme von Ibuprofen, Diclofenac oder ASS kann durchaus begründend für ein Nierenversagen sein, wenn durch die sportliche Belastung eine Austrocknung resultiert, die zur verminderten Nierendurchblutung führt, welche dann durch die Medikamente noch verschärft wird.
4. Gleiches gilt für die Magen-Darmblutungen, wobei wiederum eine verminderte Durchblutung der Schleimhäute vorliegt, die in Verbindung mit Belastungs-bedingt steigendem systolischem Blutdruck und dem Stressor der Medikamente auslösend für eine Blutung sein kann.
5. Ob die tödliche Aortenruptur mit Medikamenteneinnahme in Verbindung stand, bleibt unklar. Die meisten Träger eines Aneurysmas wissen bis zu dem dramatischen Ereignis einer Ruptur gar nicht, dass sie mit einer tickenden Zeitbombe im Körper leben. Dir Ruptur mag wiederum mit Belastungs-bedingt hohem systolischen Blutdruck erklärbar sein, eine ggf. Medikamenten-induziert gestörte Thrombozytenaggregation ist dabei sicher nicht hilfreich, aber wissen können wir es anhand der Texte nicht.

Grundlegend stimme ich der Interpretation des Artikels zu, der ein erhebliches Risiko des Medikamentenge- bzw. -missbrauchs bei marginalem Nutzen annimmt. Letzteres ist im Radsport vermutlich noch klarer, da Beschwerden des Bewegungsapparates deutlich seltener als im Laufsport auftreten.
 
Also Leute....wenn das Wetter an diesem einen Tag extrem war, muss der Körper an diesem einen Tag an Grenzen kommen. Nimmt man jetzt zur Prävention Schmerzmittel ein, verschiebt man diese Grenze bzw. sendet der Körper entsprechende Signale wie Schmerz usw. nicht.
Da gibt es noch etwas was so wirkt: Adrenalin. Hören die Leute wirklich rechtzeitig auf, oder machen sie weiter, wenn da tausende Menschen und auch Bekannte klatschen und anfeuern? Dürften die meisten kennen und halte ich zumindest für wahrscheinlicher, als dass sich jmd. für nen 10km Volkslauf erstmal präventiv irgendwas reinkloppt.

Gut, es gibt bestimmt auch solche Leute, streite ich mit Sicherheit nicht ab. Nur, ob die Ergebnisse einer Studie* über Marathonläufer, für die das Event ein Jahres - oder sogar Lebenshighlight darstellt, auf einen lowlevel Lauf der nach +/- 1h vorbei ist, anwendbar ist? Da habe ich doch irgendwie ziemliche Zweifel. Vllt. bin ich aber nur zu blauäugig, und wir haben demnächst amerikanische Verhältnisse.

Zum Thema Blutdruck:
Wer zieht sich denn hier sonst noch gern einen Kaffee bevor es aufs Rad geht?

*gibt da übrigens auch noch andere Studien, die zu deutlich anderen Ergebnissen kommen:
https://www.aerzteblatt.de/archiv/230125/Schmerzmittelkonsum-im-Sport
 
*gibt da übrigens auch noch andere Studien, die zu deutlich anderen Ergebnissen kommen:

Lassen wir Kiel mal Kiel sein. Diese Studie ist gut und aufschlussreich, allerdings haben die Autoren bzgl. Breitensport m.E. völlig falsche Schlüsse gezogen, insbesondere im Fazit. Obwohl die Datenlage gut ist.

Aus einer Studie wird erstmal das hier zitiert, und das klingt erstmal recht harmlos, bzw. beruhigend:

Im Ausdauerbereich gaben 2,1 % von über 50 000 Personen an, mindestens 1×/Monat Schmerzmittel im Zusammenhang mit Sport zu verwenden.

Allerdings gibt es dann noch die Kategorie "selten", und die betrifft alle, die unter 1 x pro Monat Schmerzmittel zum Sport einwerfen.

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17,2 % aller AusdauersportlerInnen werfen also bis zu 11 x pro Jahr Schmerzmittel beim Sport ein. Und wieviel Prozent der Läufer machen bei Wettkämpfen mit?

Wenn man also also 8 Wettkämpfe pro Jahr läuft, und sich jedesmal vorher volldröhnt, fällt wird man gem. dieser Studie als nicht relevant bewertet.

Das ist m.E. sehr unsauber gearbeitet, bzw. da ist sich jemand nicht der eigentlichen Thematik bewusst. Letztlich landet man hier also auch wieder im Bereich der Ergebnisse zum Bonn-Marathon.
 
Jetzt mal langsam mit "unsauber" gearbeitet.
Die im Ärzteblatt zitierte Studie ist ein Review über diverse Studien Anderer.
Bei einer solchen Literaturarbeit passt der Begriff "unsauber" nicht.
Auch sollten Vergleiche einer konkreten Studie und einer Literaturarbeit sehr vorsichtig gemacht werden.
 
Er fordert: „Die Welt-Antidoping-Agentur und die lokalen Antidoping-Behörden sollten sich Gedanken um den Einsatz von nicht-steroidalen Entzündungshemmern [wie Paracetamol] im Sport machen – sowohl aus Gesundheits- als auch aus Leistungsgründen.”
Unabhängig von der Hitze-Sache, Paracetamol ist kein Entzündungshemmer.

Aber generell bin ich dabei: wenn man was nimmt, dann nach dem Sport. Ich würd nie auf die Idee kommen, mir vor dem Sport ne Ibu einzuwerfen...
 
Es wäre besser gewesen, den Satz davor auch zu zitieren:
"Alexis Mauger, Erstautor der Studie, geht sogar noch weiter."
Darum gehts mir nicht, es geht mir nur darum: nicht-steroidalen Entzündungshemmern [wie Paracetamol]
Das ist falsch. Paracetamol ist kein Entzündungshemmer. Ich will einfach nur Klugscheissen. Ibuprofen isn nicht-steroidaler Entzündungshemmer. Paracetamol senkt nur Fieber und lindert Schmerzen (daher auch die Wirkungsweise bei Hitze mit der verminderten Körpertemperatur).
 
Jetzt mal langsam mit "unsauber" gearbeitet.
Die im Ärzteblatt zitierte Studie ist ein Review über diverse Studien Anderer.
Bei einer solchen Literaturarbeit passt der Begriff "unsauber" nicht.
So lang jemand an etwas gearbeitet hat, kann es unsauber sein. Auch Dinge zusammenzufassen gehört dazu. Und warum ich das, insbesondere im Hinblick auf die Thematik, für bedenklich halte, hab ich erläutert. "Bis zu einem Mal im Monat Schmerzmittel (beim Sport)" ist nicht wenig, da läuft schon etwas komplett falsch im Leben, bzw. gesundheitlich.
 
17,2 % aller AusdauersportlerInnen werfen also bis zu 11 x pro Jahr Schmerzmittel beim Sport ein. Und wieviel Prozent der Läufer machen bei Wettkämpfen mit?
Das ist sachlich richtig, aber es ist in der Formulierung irreführend. Wenn man das so liest, wie du es formuliert hast, ergibt sich automatisch ein Bild im Kopf, in dem ein signifikanter Anteil (17%) häufig (nämlich mehrfach bis zu fast monatlich) Schmerzmittel beim oder für den Sport nimmt.

Du kannst jetzt natürlich sagen, dass du das nicht suggerieren willst, aber die Wirkung bleibt. Mit der gleichen Formliurng wird in der Werbung gearbeitet ("tötet bis zu 99% der Bakterien").

Ich bin in der Sache durchaus bei dir und ebenfalls der Meinung, dass Schmerzmittel im Sport nichts zu suchen haben, wenn sie dafür gedacht sind, Schmerzen, die durch den Sport entstehen zu unterdrücken. Ich finde aber, dass du hier etwas einseitig interpretierst und versuchst nachzuweisen, dass viele (?) Ausdauersportler sich im Wettkampf durch Schmerzmittel Vorteile verschaffen.

Ich finde solche Umfrageergebnisse oder z.B. die Abwasseranalysen nach großen Stadtmarathons zwar nicht mehr überraschend, aber im Ganzen doch erschreckend. Trotzdem sollte man bei der Interpretation und Schlussfolgerung etwas vorsichtiger sein. Jemand, der wegen Kopfschmerzen am Tag einer Trainingseinheit eine Tablette genommen hat, kreuzt hier vielleicht nicht "niemals" an. Medikamentenmissbrauch ist das für mich aber noch nicht. Ähnliches gilt für Menschen mit chronischen Beschwerden etc.
 
So lang jemand an etwas gearbeitet hat, kann es unsauber sein. Auch Dinge zusammenzufassen gehört dazu. Und warum ich das, insbesondere im Hinblick auf die Thematik, für bedenklich halte, hab ich erläutert. "Bis zu einem Mal im Monat Schmerzmittel (beim Sport)" ist nicht wenig, da läuft schon etwas komplett falsch im Leben, bzw. gesundheitlich.
"bis zu einmal monatlich" kann auch einmal im Jahr oder einmal im Leben bedeute, wenn die nächst kleinere Kategorie "niemals" lautet.
 
Ich finde aber, dass du hier etwas einseitig interpretierst und versuchst nachzuweisen, dass viele (?) Ausdauersportler sich im Wettkampf durch Schmerzmittel Vorteile verschaffen.
Sagen wir es so, dann passt die Fragestellung, bzw. die Interpretation nicht zu dem, was man eigentlich herausfinden möchte. Als ich das von den nur 2% las, die "öfter mal was einwerfen", fand ich es direkt recht wenig. Und, korrekt, auch der, der vor einem 5k-Volkslauf morgens was gegen Kopfschmerzen genommen hat, ohne dabei an den Lauf zu denken, zählt zu "wenig". Aber eben auch der, der vor jedem seiner 5 Läufe 2 Ibu 800 einwirft. Und letzterer ist für mich schon recht heikel.
 
So lang jemand an etwas gearbeitet hat, kann es unsauber sein. Auch Dinge zusammenzufassen gehört dazu. Und warum ich das, insbesondere im Hinblick auf die Thematik, für bedenklich halte, hab ich erläutert. "Bis zu einem Mal im Monat Schmerzmittel (beim Sport)" ist nicht wenig, da läuft schon etwas komplett falsch im Leben, bzw. gesundheitlich.
Es erscheint mir etwas vermessen, von unsauber zu reden, wenn die Ergebnisse einer wissenschaftlichen Arbeit nicht der eigenen, persönlichen Meinung folgen.
Vollständiges Zitat:
"Im heterogenen Breitensport ist die Studienlage lückenhaft und es gibt keine verlässlichen Belege für einen verbreiteten Schmerzmittelkonsum. Im Ausdauerbereich gaben 2,1 % von über 50 000 Personen an, mindestens 1×/Monat Schmerzmittel im Zusammenhang mit Sport zu verwenden."

Es ist Dir ja unbenommen, den unbedachten Schmerzmittelkonsum anzuprangern.
Das machen die Autoren der Literaturrecherche aber auch.
Sie regen z.B. an, die Werbung für Schmerzmittel einzuschränken.
 
17,2 % aller AusdauersportlerInnen werfen also bis zu 11 x pro Jahr Schmerzmittel beim Sport ein. Und wieviel Prozent der Läufer machen bei Wettkämpfen mit?

Wenn man also also 8 Wettkämpfe pro Jahr läuft, und sich jedesmal vorher volldröhnt, fällt wird man gem. dieser Studie als nicht relevant bewertet.

Die einfache Antwort ist "alle". Die angesprochenen Zahlen sind unter Läufern bei Veranstaltungen erhoben worden, steht so im Text. Gängige Praxis der DSHS Köln ist wohl, den Link zur Umfrage an die Angemeldeten über den Veranstalter per Mail (in diesem Fall alle Läufe der GRR) zu verschicken. Entsprechend wird wohl zumindest jeder Teilnehmer auf mindestens einer Veranstaltung mitgelaufen sein. Das sind ganz andere Zahlen als bei der Brune Studie aus Bonn.

Es gibt übrigens aus Bonn von den teils gleichen Autoren noch eine andere Studie aus 2010. Dort sind es ~50%, bei der Studie zum Hannover Marathon 17%. Da frag ich mich schon, wie die riesigen Diskrepanzen zustande kommen.
 
Es gibt übrigens aus Bonn von den teils gleichen Autoren noch eine andere Studie aus 2010. Dort sind es ~50%, bei der Studie zum Hannover Marathon 17%. Da frag ich mich schon, wie die riesigen Diskrepanzen zustande kommen.

Das erscheint mir schon plausibel, (wir) Niedersachsen sind wesentlich härter im Nehmen, schmerztoleranter als andere, insbesondere als die Nordrhein-Westfalen.
 
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