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Durchschnittsgeschwindigkeit über 40 km/h - Realität oder Selbsttäuschung

Kannst du mal die Parameter Deiner Schätzung nennen? Das Format des Fahrers ist ja nur einer davon. Wie der auf dem Rad hockt was ganz anderes und schon wegen des UCI Reglements limitiert. Und... bist du dabei vom alten oder neuen Reglement ausgegangen? Und selbst wenn sie ähnlich hocken würden, soll es Unterschiede geben, weil einige Dinge bei kleinen Fahrern besser funktionieren als bei größeren und umgekehrt. Du müsstest einfach nur die cda Daten der Topfahrer vergleichen. Da kannst Du davon ausgehen, dass die jeweils das Optimum rausgequetscht haben. Jeder für sich anhand seiner persönlichen Gegebenheiten und Besonderheiten.

Reine Leistung zu vergleichen ist selbstverständlich als absoluter Faktor unsauber. Aber manchmal muss man Dinge halt seht stark vereinfachen und dann mit Augenmaß und Pi mal Fensterkreuz dann einschätzen.

Wenn man es genauer wissen will... cda rules.

Tut mir leid, aber wahrscheinlich kann ich deinen Anforderungen mit meiner Abschätzung nicht ganz gerecht werden. Du denkst noch eine Stufe weiter als ich bisher, da ich mich bei den Überlegungen nicht um Einschränkungen des UCI-Reglements (vorrangig für große Fahrer, richtig?) gekümmert habe.

Mein Ansatz ist der folgende: Strömungsmechanik ist geometrisch skalierbar, d.h. die gleiche Geometrie (mit gleicher Oberfläche) hat auch in unterschiedlichen Größen einen konstanten Widerstandsbeiwert Cw (=Cd). Deswegen kann man ja auch bei Schiffen und Flugzeugen durch skalierte Modelle sinnvolle Strömungstests durchführen.

Wenn nun Menschen (im Mittel; Männer und Frauen natürlich getrennt) bei unterschiedlichen Körpergrößen die gleichen Proportionen hätten, sollten sie sich ebenfalls äquivalent skalieren lassen und dann, bei gleicher Sitzpositionen (=gleiche Körperwinkel) ebenfalls den gleichen Cw-Wert erreichen. Dem bin ich nachgegangen und habe Daten zu unterschiedlichen Körperproportionen ausgewertet und davon jeweils nach gleicher Methodik und basierend auf echten Messungen (Körpergröße, Gewichte, verschiedene Längen und Umfänge) bei typischen Winkeln der Gelenke (=Rennradposition) die Frontfläche bestimmt. Davon abgeleitet und in Verbindung mit (leider wenigen) gemessenen CdA-Werten komme ich dann näherungsweise auf Verhältnisse der effektiven Frontfläche CdA in Abhängigkeit von Körpergröße und BMI.

Das ist jetzt nicht super genau und die Einzelfälle können sehr stark schwanken, aber es gibt mir zumindest eine Größenordnung eines Erwartungswerts für die CdA-Werte verschiedener Körpergrößen und hat für mich zumindest in erster Näherung die Frage beantwortet ob und wie stark kleine der große Fahrer bevorteiligt sind.

Wenn jetzt unterschiedliche Sitzpositionen ins Spiel kommen, die nicht durch individuelles Talent sondern durch systemmatische Vor-/Nachteile (Beweglichkeit, UCI-Regeln) ins Spiel kommen, kann sich das Ergebnis natürlich ändern.

Nachvollziehbar?

Sind 183W für 34,7 km/h auf einem gewöhnlichen Endurance-Renner mit normaler Rennradkleidung in Ordnung? Man musste ein paar Mal antreten, aber zumindest war es eine Pendelstrecke, ich habe aber noch wenig Gespür für die Zahlen.
Das entspricht ungefähr einem CdA von 0,265. Das ist für ein normales Rennrad absolut gesehen ein sehr guter Wert, den ich (1,86 m) zum Beispiel nur mit Auflieger und entsprechender Sitzposition erreiche. Wie groß bist du?
 
183W für 34,7 km/h
Ich hab noch nicht viele Abschnitte zum vergleichen und mein PM auch erst seit kurzem, aber für 13 km mit 34 km/h habe ich 288 Watt gebraucht bei 1,80 und 64 kg 🙈 allerdings ein paar kleine Hügel dabei. Im Vergleich zu dir trotzdem deutlich drüber, den Vergleich mit den anderen hier versuche ich dann in ein paar Jahren mal 🙃
 
Bei 1,76 m scheint mir das immernoch ein sehr guter Wert für ein Rennrad und Kleidung ohne besondere Optimierung zu sein.

Ich berechne den Wert anhand der Leistungsgleichung, in diesem Fall mit den Annahmen 20°C, Meereshöhe und Crr = 0,005.
Dankeschön, ich habe das mal um die mir bekannten Werte ergänzt, damit kam ich auf 0,29. Ich denke aber, dass ich damit bei dem vorhandenen Material ganz zufrieden sein kann :). Jetzt müsste ich für die 40km/h eine wesentlich höhere absolute Leistung haben, denn dann bräuchte ich mit dem selben CdA 270 Watt.
Ich hab noch nicht viele Abschnitte zum vergleichen und mein PM auch erst seit kurzem, aber für 13 km mit 34 km/h habe ich 288 Watt gebraucht bei 1,80 und 64 kg 🙈 allerdings ein paar kleine Hügel dabei. Im Vergleich zu dir trotzdem deutlich drüber, den Vergleich mit den anderen hier versuche ich dann in ein paar Jahren mal 🙃
War das denn eine Pendelstrecke? Wind dürfte ja ein großer Faktor sein. Der Unterschied ist ja ganz schön groß.
Ich habe den Powermeter auch noch nicht lange, will das aber zukünftig mal etwas vergleichen.
 
Gutem Morgen Freundinnen und Freunde des schnellen Fahrens. Heute Vormittag ist es landesweit nicht zu heiß und kaum windig, also ideal für eine schnelle Runden mit Dauerdruck und dem großen Zeitfahrbesteck.

Ich fordere euch also auf, heute alles zu geben und die 40 zu knacken!
 
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Du wirst dich wundern. Bin selbst nie gefahren (mit Masters Lizenz keine Elite Meisterschaft Zulassung) aber meine Freundin. Das war schon speziell und leider bei weitem nicht so professionell bezgl. der Ausrichtung und Organisation wie man es erwarten würde. Als TT Nerd hatte ich besonderen Spass beim Messen der Räder und der Beobachtung, was die da so tun, was sie bemängeln oder aber auch nicht etc.. Bin gespannt wie es Dir gefällt.
War positiv überrascht, sehr gut organisiert, die Strecke auch sehr ordentlich abgesichert, schöne Stimmung in den Orten. und joa die Anforderung an den Thread hab ich auch erfüllt, 41,2 Schnitt bei 291w avg, mehr war an Watt für mich in der Aeroposition nicht zu machen
 
War positiv überrascht, sehr gut organisiert, die Strecke auch sehr ordentlich abgesichert, schöne Stimmung in den Orten. und joa die Anforderung an den Thread hab ich auch erfüllt, 41,2 Schnitt bei 291w avg, mehr war an Watt für mich in der Aeroposition nicht zu machen
Freut mich sehr, dass es dir gefallen hat. Riesen Feld dieses Jahr. Nächstes Jahr dann wieder?
 
Mein Ansatz ist der folgende: Strömungsmechanik ist geometrisch skalierbar, d.h. die gleiche Geometrie (mit gleicher Oberfläche) hat auch in unterschiedlichen Größen einen konstanten Widerstandsbeiwert Cw (=Cd). Deswegen kann man ja auch bei Schiffen und Flugzeugen durch skalierte Modelle sinnvolle Strömungstests durchführen.
Das gilt nur bei laminaren Strömungen.
 
Ich melde Vollzug. Heute mal mit fast allem, was meine Aero-Kiste hergibt:
  • Cube Agree mit Auflieger, ein windschlüpfrigeres Rad habe ich nicht.
  • Einteiler
  • TT-Helm
  • Aero-Socken und Velotoze
  • Aber: Normale Trinkflaschen, Mini-Satteltasche und kleine Pumpe am Flaschenhalter (Pfui!). Ich wollte nicht riskieren abgeholt werden zu müssen. Ist ja kein Wettkampf. Also nicht so richtig.

Meine Frau konnte sich ein lautes Schmunzeln nicht verkneifen, als sie mich in dem Aufzug gesehen hat. Das konnte ich aber weglächeln, denn sie ist viel langsamer als ich und darf sich daher keine Bewertung erlauben. Fährt ja nichtmal Rennrad...

Ich habe die flachste Pendelstrecke rausgesucht, die mir ab Haustür zur Verfügung steht: Knapp 52 km mit 140 hm. Wind unter 10 km/h, also habe ich den ignoriert, was sich als Fehler herausstellen sollte. Das Ziel war nicht nur ein 40er-Schnitt, sondern >42 km/h über die gesamte Fahrt. Ziemlich ambitioniert für mich und als Solofahrt über min. eine Stunde bisher noch nicht erreicht.

Die erste halbe Stunde lief gut. Wann immer ich geschaut habe, lag ich über den 42 km/h und beim Wendepunkt waren es Zweiundvierzigeinhalb bei 300 W, so dass ich motiviert in den Rückweg gestartet bin. Es war zunächst ein bisschen wellig, so dass ich hier etwas langsamer war und aufpassen musste nicht zu viel zu investieren.

Nach 5 km dann 90°-Kurve in Richtung Norden. Hoppla, es ist ja doch etwas windig. Uff, die 42 zu halten fühlt sich jezt nicht mehr so vergleichsweise einfach an. Habe ich mich völlig verschätzt und hatte auf dem Hinweg schon Rückenwind? Die nächste Welle: Speed runter auf 38 km/h, dann wieder höher, aber zur Kompensation reicht das nicht. Der Gedanke kommt auf, dass es verdammt schwer wird. 41,5 im Schnitt auf dem Rückweg sind nötig, aber ich halte gerade die 41. Zu den Zweifeln kommen schwerer werdende Beine, 300 W zu halten wird immer härter. Ist der Puls nicht auch viel zu hoch? Ja, ist er. Wahrscheinlich noch derJetlag. Oder das Wetter. Oder die Uhrzeit. Ok, durchbeißen, vielleicht ist der Streckenabschnitt einfach nicht optimal.

Ich fahren also stoisch mit gesenktem Kopf weiter, staunend und kopfschütteln von den E-Bikern beäugt, die sich kaum zu bewegen scheinen mit ihrer 10er Kadenz. Eine Stunde ist nun vergangen, der Gesamtschnitt ist mittlerweile auf 42,0 gesunken und 10 km mit diesem leichten Gegenwind und überproportionaler Steigung stehen noch aus. Ich versuche mir nichts anmerken zu lassen - vor mir selbst - aber die Stimme im Hinterkopf wird immer lauter: 'Vergiss es, du Lusche. Die 42 kannst du abschreiben. Wozu hast du Trottel denn diese blöden Gummiüberzieher auf die Schuhe gewürgt? Als ob das es rausreißen würde..."

Jetzt merke ich auch noch, dass nicht nur die Beine schwer werden, sondern mir auch einfach die Energie ausgeht. 1:14 h ist nicht lang, aber bei über 300 W verbrennt man doch einiges. Ein Gel wäre gut oder etwas Malto in der Flasche. Hätte, wäre, wenn.

300 m vor mir rangiert ein LKW und blockiert die Straße. Mist, anhalten und wieder beschleunigen, das kann ich mir nicht leisten. Aber ok, das ist höhere Gewalt: dann kann ich auch eine Minute stehen bleiben, in Ruhe trinken, etwas Wasser zur Kühlung über den Rücken kippen und den Puls runter bringen. Eine Minute reicht. Dann habe ich bestimmt Reserven mobilisiert für die restlichen paar Meter.

Voll motiviert starte ich wieder. Verdammt, wie langsam beschleunige ich denn, ich muss doch 42 fahren! Und warum ist der Puls schon wieder über 170? Ich hatte doch eine Pause? Ist der Gurt defekt oder explodiere ich gleich? Hochschalten, wieder runterschalten. Die Leistung springt von 270 auf 320 und wieder zurück, die Kadenz wird unruhig, es ist auf einmal unbequem auf dem Rad und ich rutsche auf dem Sattel umher. Ein letztes Aufbäumen, ich komme nochmal auf Speed, aber kann das nicht lange halten. Ein Auto überholt mich auf Höhe eines Ortseingangs, um dann 100 m weiter als Linksabbieger bei Gegenverkehr anzuhalten, was wieder Energie kosten wird. Idiot. Der Autofahrer? Ja, der auch.

Ich trete wieder an, aber mein Körper zeigt mir den Mittelfinger. Game over, das Ziel ist nicht mehr erreichbar. Ich strecke die Waffen, nehme 30 W raus und rolle zügig, aber unterhalb der 40er-Marke nach Hause. Mission failed.

Gutes Training war es trotzdem. 51,7 km; 41,5 km/h; 291 W; CdA ca. 0,248 m²

1687606212916.png
 
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Heute bin ich mal mit dem Rennrad ne flache Runde im Berliner Umland gefahren. War doch nen bissl windiger als angekündigt, fuhr sich aber so weg. Ergibt nen Mittel von 40,6kmh für 246w /251w np. TT Anzug, Speci Evade Helm, castelli fast feet Socken, Handposition ab und zu gewechselt, ohne pseudo tt Ablage aufm Oberlenker. Puls im Mittel bei 150bpm, Schwelle ist bei ca 164.
 
Heute mal mit stärker optimierter Aero Ausrüstung neue Sachen getestet. Rule 28 Anzug, Baselayer und Überschuhe. Anzug und Baselayer sind zwar Fummelei aber fühlen sich gut und schnell an. Die Überschuhe sind an der Wade zu eng, obwohl ich nicht gerade sehr dicke Waden habe. Da passen die Velotec Socken deutlich besser. Hatte auch Cockpit etwas erhöht um mal zu testen, ob es was fürn Hüftwinkel bringt.
 

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Also eher Velotec Socken? Sind die auch so schnell? Atrophieren könnte ich mir vorstellen wenn es nur schneller wird.
 
Heute mal mit stärker optimierter Aero Ausrüstung neue Sachen getestet. Rule 28 Anzug, Baselayer und Überschuhe. Anzug und Baselayer sind zwar Fummelei aber fühlen sich gut und schnell an. Die Überschuhe sind an der Wade zu eng, obwohl ich nicht gerade sehr dicke Waden habe. Da passen die Velotec Socken deutlich besser. Hatte auch Cockpit etwas erhöht um mal zu testen, ob es was fürn Hüftwinkel bringt.
Was für ein Anzug und was für Überschuhe genau? Hast Du die UCI-konformen Überschuhe getestet?
 
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