Hehe, es geht doch nicht primär um Rentner (das bin ich auch, reguläre Altersrente - dennoch hier im Forum, weil nach wie vor Biobiker).
Zwar gibt es etliche Gruppen älterer Pedelec-Fahrer, denen ich diese Fortbewegung auch gern zugestehe, aber zunehmend greift dies wie eine Seuche auf wesentlich jüngere über. Den allermeisten davon würde wirklicher Ausdauersport viel mehr gesundheitsfördernde Effekte bringen. Unter diesen, 30er-50er, fallen mir besonders viele auf, die überhaupt keine Einsicht in eigenes Fehlverhalten haben, selbst wenn man sehr höflich darauf aufmerksam macht. Im Gegenteil, man wird dafür oft übel beschimpft.
Wenn man bestimmte Ziele anfahren muss und auch nicht frei die Tageszeit wählen kann, kreuzt man am Bodensee und anderen Hotspots zwangsläufig deren Routen. Es ist jedenfalls nervenaufreibend, da durch zu müssen. Mittlerweile nehme ich wirklich oft lieber das Auto!
Wir werden aber die Gesellschaft hier über das Forum nicht ändern können. Insofern kann man sich die Frage stellen, ob es Sinn macht, im Fingerzeigemodus in dieser Form auf andere zu zeigen. Auf Twitter ist das ganz schlimm, hier noch relativ sachlich.
Wenn ich mir anschaue, was in vielen Innenstädten mittlerweile so abgeht, dann wundere ich mich nur noch.
Man hat das Gefühl, dass (sehr) viele Mitmenschen nur noch im Egomodus unterwegs sind (ich, ich, ich!) und dann erstaunt es nicht, dass sich das Zusammenleben zunehmend komplizierter gestaltet. Ist klar, wenn jeder seinen spezifischen Wohlfühlkorridor bis zum geht nicht mehr überstrapaziert, dann macht sich das in allen Lebenslagen bemerkbar.
Einerseits wird die freie Gesellschaft mit all ihren (guten) Errungenschaften geferiert, andererseits hat man aber auch das Gefühl, dass immer mehr im Leben reglementiert wird. Letzteres nicht in formalisierter Form, sondern weil wir ja eine freie Gesellschaft sind - oder sein wollen -, auf so eine versteckten Metaebene. Und das klappt natürlich nicht, Kants kategorischer Imperativ scheint leider aus der Mode gekommen zu sein.
Wie man die Jugendlichen wieder fürs normale Radfahren begeistern kann, ich weiß es nicht. In unserer Gegend ist das E-Bike bei Jungendlichen auch so eine Art Statussymbol geworden. Da ist es wirklich schwer, dem entgegenzuwirken.
M.E. sind neben den Eltern auch die Schulen gefragt, aber aktive Sportförderung wird ja heutzutage auch kaum noch an den Schulen betrieben. Zu meiner Zeit wurde in den Schulen auch noch der Breitensport aktiv gefördert, mittlerweile habe ich das Gefühl, dass - wenn überhaupt - noch nur echte Talente zur Seite genommen werden, denen man dann den Leichtathletik Kurs oder die Handballmanschaft schmackhaft machen will.
Ein Bekannter (Lehrer) betreibt Sport-Ags (auch Radsport) an seiner Schule. Das ist ja alles freiwillig, funktioniert bei ihm aber sehr gut.
Das ist aber in einer eher ländlichen Umgebung, hängt viel vom Engagement der Lehrer und auch der Schule ab und ist sicherlich nicht auf alle Großstädte übertragbar.
Wird schwierig dem entgegenzuwirken...
Just my 5 cents...