Wenn man bestimmte Ziele anfahren muss und auch nicht frei die Tageszeit wählen kann, kreuzt man am Bodensee und anderen Hotspots zwangsläufig deren Routen. Es ist jedenfalls nervenaufreibend, da durch zu müssen. Mittlerweile nehme ich wirklich oft lieber das Auto!
So schlimm gleich? Dich habe ich auf unserer gemeinsamen Ötzi Runde (gerne mal wieder) als entspannten und freundlichen Menschen kennengelernt, den so leicht nichts aus der Ruhe bringt. Mehr Leute auf Fahrrädern sind doch grundsätzlich nichts schlechtes, auch wenn sie motorunterstützt fahren. Klar, da wo zu viele auf einem Haufen sind nervts irgendwann, aber das ist dann wohl eher ein Ausdruck dafür, dass es nur wenige "Reservate" gibt, wo man als Radfahrer mehr oder weniger ungestört fahren kann.
Mich nervt was anderes viel mehr: dass es praktisch keine Ort in diesem Lande gibt, wo man vor Autos sicher ist. Auch auf jedem für KFZ gesperrten Weg begegnet man immer wieder welchen, sei es weil sie für "Anlieger" freigegeben sind oder die Verbote gleich ganz ignoriert werden. Das nervt bei Radtouren mit Kindern noch deutlich mehr als die paar rücksichtslosen Pedelecer (die es durchaus auch gibt).
Hab mich vor einigen Wochen in ein Pedelec-Forum verirrt. Da gabs so einen ähnlichen Thread wie hier, nur dass über die Rennradfahrer hergezogen wurde.
War recht aufschlussreich, mal aus anderer Sicht zu sehen. So die perfekten Verkehrsteilnehmer sind wir dann wohl auch nicht, wenn man den Storys glauben darf.
Falls Du das pedelec-forum.de meinst: da ist nicht nur eine merkwürdige Klientel da, die überwiegend aus Auchradfahrern besteht, die genau jene sind, die Radfahrer durch dichtüberholen im Auto "erziehen" und das auch freimütig zugeben und dabei bestätigt werden, sondern diese Einstellung findet sich auch in der "Moderation" wieder, die häufig inhaltlich zensiert und kein Problem hat, fragwürdige Postings und Beleidigungen seitens Leuten, die eine ähnliche (autozentrierte) Einstellung vertreten, stehen lassen, während ehemalige Rennradfahrer und Leute, die die Radwegbenutzungspflicht nicht zu
100% unterstützen und bei Rechtsabbiegerunfällen die Schuld nicht beim Radfahrer suchen hier immer wieder mal gesperrt sind deren Postings kommentarlos gelöscht (in Unter-Foren in denen angeblich überhaupt nicht moderiert wird). Was dort zu lesen ist, ist also auch aus diesem Grunde mit Vorsicht zu geniessen.
Ich war da ein paar Jahre lang aktiv, weil ich selbst meine täglichen 50 Pendel-Kilometer mit dem S-Pedelec zurückgelegt habe (mittlerweile fahre ich nur noch 1-2x pro Woche und das mit dem Rennrad). Die Art und Weise wie dieses Forum mittlerweile geführt wird, hat mich von dort aber vertrieben.
Ausreißer gibts überall, sehe aber so gut wie nie Rennradfahrer die sich ordentlich daneben benehmen. In meiner Gegend wohlgemerkt.
In meiner Gegend ist das anders. Ich verstehe mich ja selbst hauptsächlich als Rennradfahrer, obwohl ich keine 12.000km pro Jahr mehr fahre. Aber rücksichtslose Rennradler gibts hier durchaus nicht wenige, das hat seit Corona noch deutlich zugenommen. Es sind definitiv mehr als rücksichtlose Pedelecer (obwohl die beiden Gruppen gefühlt vergleichbar groß sind und natürlich unter den E-Bikern auch verzichtbare Exemplare dabei sind).
Geschichten werden gerne aufgebauscht, erzählt sich leichter. Hier wie dort. Am Ende ist’s doch nur ein Hobby und nicht kriegsentscheident.
Für den Fahrer ist es ein Hobby, aber für die anderen Verkehrsteilnehmer ist es teilweise schon eine Gefahr. Ich kann verstehen, dass man sich über Einzelfälle aufregt, finde aber, dass man das nicht pauschalisieren sollte.