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ein Lob an Mavic-Felgen

Das gravierendste Problem bei Mavic ist seit einiger Zeit die schlechte Verarbeitungsqualität. Da paart sich inzwischen offenbar sehr wirkungsvoll französische Schlampigkeit (freundlicher könnte man es auch laissez-faire-Mentalität nennen) mit rumänischer Schlampigkeit. Das hat bei mir zum schlimmsten Unfall geführt, den ich jemals mit einem Fahrrad hatte und der nur mit viel Glück im Ergebnis glimpflich endete.

Was ist passiert? An einem Mavic Aksium-Vorderrad ist während der Fahrt einfach so die Felge zusammengeklappt. das führte zu einem üblen Abflug über den Lenker, der mit dem Rücken voraus in einer Hecke endete. Zum Glück in einer Hecke, denn das war zwar eine blutige Angelegenheit, aber der Aufprall war immerhin weich und außer einer Menge Striemen und oberflächlicher Schnitte gab es keine Verletzungen. Das hätte bei einem Aufschlag auf ein hartes Ziel aber sehr viel schlimmer ausgehen können.

Was war die Unfallursache? Die Aksium-Felgen sind normalerweise am Stoß mit zwei Bolzen zusammen gesteckt. Einer dieser beiden Bolzen fehlte ganz, der andere war wohl auf der einen Seite deutlich tiefer eingesteckt als auf der anderen. Letzteres könnte theorethisch auch eine Unfallfolge gewesen sein, ersteres ganz sicher nicht. Mit nur einem Bolzen, der wahrscheinlich auch noch mangelhaft angebracht war, hat sich die Felge am Stoß im ganz normalen Betrieb geöffnet und ist zusammen gebrochen. Also letztlich das Ergebnis schlampiger Produktion und nicht vorhandener oder genauso schlampiger Endkontrolle.

Ich kaufe seitdem nichts mehr, das den Namen Mavic trägt, nicht einmal Kleidung. Und ich muss immer schmunzeln, wenn jemand behauptet, bei Markenherstellern würde der Käufer ein geringeres Risko eingehen als beim Chinesen.
 
Ich kaufe seitdem nichts mehr, das den Namen Mavic trägt, nicht einmal Kleidung. Und ich muss immer schmunzeln, wenn jemand behauptet, bei Markenherstellern würde der Käufer ein geringeres Risko eingehen als beim Chinesen.
Hast Du versucht über die Produkthaftung Schadenersatz/Schmerzensgeld zu bekommen?
 
Nein, für Sachschäden gilt bei der Produkthaftung ein Selbstbehalt von 500,00 € und der Schaden an der mangelhaften Sache selbst (also hier dem Laufrad) wird durch die Produkthaftung ohnehin nicht erfasst. So viel war außer dem Laufrad nicht kaputt. Heilbehandlungskosten hatte ich keine und für 300 € oder so etwas in dieser Größenordnung Schmerzensgeld war mir das Kostenrisiko zu hoch. Es hätte bewiesen werden müssen, dass der Bolzen vor dem Unfall schon fehlte und dieser Beweis ist faktisch unmöglich. Vom Händler gab es im Rahmen der Gewähleistung anstandslos ein neues Vorderrad (das unbenutzt zusammen mit dem HR sofort weiter verkauft wurde :D), das der Händler nach seiner Aussage ebenso anstandslos von Mavic erhalten hatte. Den Schrott wollten die nicht haben, ein gesteigertes Interesse an Ursachenforschung in so einem Fall scheint da also auch nicht vorhanden zu sein.
 
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Nein, für Sachschäden gilt bei der Produkthaftung ein Selbstbehalt von 500,00 € und der Schaden an der mangelhaften Sache selbst (also hier dem Laufrad) wird durch die Produkthaftung ohnehin nicht erfasst. Heilbehandlungskosten hatte ich keine und für 300 € oder so etwas in dieser Größenordnung Schmerzensgeld war mir das Kostenrisiko zu hoch. Es hätte bewiesen werden müssen, dass der Bolzen vor deem Unfall schon fehlte und das ist faktisch unmöglich. Vom Händler gab es im Rahmen der Gewähleistung anstandslos ein neues Vorderrad (das unbenutzt zusammen mit dem HR sofort weiter verkauft wurde :D), das der Händler nach seiner Aussage ebenso anstandslos von Mavic erhalten hatte. Den Schrott wollten die nicht haben, ein gesteigertes Interesse an Ursachenforschung in so einem Fall scheint da also auch nicht vorhanden zu sein.
Tja. Wir haben leider nicht den Verbraucherschutz wie in den USA. Da wärst Du jetzt sicher Millionär.
 
Es hätte bewiesen werden müssen, dass der Bolzen vor dem Unfall schon fehlte und dieser Beweis ist faktisch unmöglich.
Reicht das zusammenklappen der Felge nicht als Beweis? Wie kann eine korrekt gefertigte Felge sonst so einen Schaden haben?
Edit. Eine Felge kann natürlich auch durch zu hohe Speichenspannung chippen. Das wäre dann aber ebenfalls ein Produktionsfehler.
 
Die Beweislast ist in den USA nicht anders als hier. Und die Geschworenengerichte dort sind einerseits ein Stück weit unberechenbar, andererseits unterliegen deren Entscheidungen dann aber auch noch mal einer Rechtmäßigkeitskontrolle durch die nächste Instanz. Für ein paar schnell verheilte Kratzer wird auch dort normalerweise niemand reich. Und selbst wenn Du nach vielen Jahren die Million zugesprochen bekommst, kassiert davon der Anwalt ein Drittel und vom Rest ist einiges für die Prozesskosten draufgegangen (die Du auch hast, wenn Du verlierst).

Und der Schaden selbst reicht nicht als Beweis. Der Bolzen kann auch nach dem Unfall verloren gegangen sein (oder sogar mutwillig beiseite geschafft worden sein). Weitere denkbare Ursachen gibt es viele, zu hoher Luftdruck, Schlagloch, Fahrfehler usw. Dass du selbst weist, was es nur gewesen sein kann, nützt nichts, man muss es auch beweisen können.
 
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Und selbst wenn Du nach vielen Jahren die Million zugesprochen bekommst, kassiert davon der Anwalt ein Drittel und vom Rest ist einiges für die Prozesskosten draufgegangen (die Du auch hast, wenn Du verlierst).
Womit sich mal wieder bewahrheitet das die Anwälte die Einzigen sind die immer gewinnen.;):bier:
 
:)Dem Anwalt ist das im Grunde egal. Der macht seinen Job und bekommt Geld. Ein Bekannter ist Anwalt. Er hat mal durchblicken lassen dass dort auch danach geschaut wird dass man Fälle bekommt, wo man gut verdient. Nicht jeder Anwalt ist in erster Linie daran interessiert den wahren Täter zu finden.
Der Unfall von Reiner_2 ist aber echt heftig. In der Massenfertigung zählt die Zeit und da wird wohl jemand im Stress gewesen sein. Von außen sieht man den Fehler nicht, deswegen kam das Laufrad durch die Kontrolle. Es hätte anders ausgehen können, Glück gehabt :).
 
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:)Dem Anwalt ist das im Grunde egal. Der macht seinen Job und bekommt Geld. Ein Bekannter ist Anwalt. Er hat mal durchblicken lassen dass dort auch danach geschaut wird dass man Fälle bekommt, wo man gut verdient. Nicht jeder Anwalt ist in erster Linie daran interessiert den wahren Täter zu finden.
Ein Anwalt arbeitet für seinen Mandanten, und nur für den. Der macht keine Ermittlungsarbeit sondern präsentiert Beweise, so welche vorhanden sind.
 
Und selbst wenn man einen Prozeß gewinnen würde, bzw die der Versicherung von Mavic einlenken würde, sind die zu erzielenden Summen so lächerlich das sich der ganze Aufwand nicht lohnt.
Mein Frau hat das bei einen Unfall durchgezogen, als die auf dem Rad von einen Auto umgefahren wurde. Da ihr die Vorfahrt genommen wurde war die Schuldfrage unstrittig.

Verletzungen waren auch so auf der Ebene von Abschürfungen, Prellungen und Verstauchung. Trotz Anwalt ist da, wenn ich nicht recht erinnere, nur 150 Euro Schmerzensgeld und ein bisschen für die zerrissenen Klamotten herausgekommen. Wenn man den Aufwand entgegenstellt den man hat den Schaden nachzuweisen und die notwendigen Anwaltstermine, dann kam da kein besonders guter "Stundenlohn" bei raus.

Im Prinzip kann man die Produkthaltung bei "normalen"Schäden vergessen, zumal dort ja erstmal das Verschulden nachgewiesen muss. Möglicherweise sieht das bei existenzbedrohenden Schäden anders aus., aber auch da muss man natürlich erst Recht damit rechenden das die gegnerische Versicherung schwere Geschütze auffährt.

Mag aber sein das die Produkthaltung eine gewissen präventiven Charakter hat, keinen lebensgefährlichen Schrott auszuliefern. Hat aber bei Mavic mutmaßlich auch nicht geklappt.
 
Mag aber sein das die Produkthaltung eine gewissen präventiven Charakter hat, keinen lebensgefährlichen Schrott auszuliefern. Hat aber bei Mavic mutmaßlich auch nicht geklappt.
Es ist aber erschütternd das ein so renomiertes und seit Jahrzehnten etabliertes Unternehmen sich nicht einmal dafür interessiert wieso eine Felge so versagen konnte. Das wirft ein echt schlechtes Licht auf die Firma.
 
Nein, für Sachschäden gilt bei der Produkthaftung ein Selbstbehalt von 500,00 € und der Schaden an der mangelhaften Sache selbst (also hier dem Laufrad) wird durch die Produkthaftung ohnehin nicht erfasst. So viel war außer dem Laufrad nicht kaputt. Heilbehandlungskosten hatte ich keine und für 300 € oder so etwas in dieser Größenordnung Schmerzensgeld war mir das Kostenrisiko zu hoch. Es hätte bewiesen werden müssen, dass der Bolzen vor dem Unfall schon fehlte und dieser Beweis ist faktisch unmöglich. Vom Händler gab es im Rahmen der Gewähleistung anstandslos ein neues Vorderrad (das unbenutzt zusammen mit dem HR sofort weiter verkauft wurde :D), das der Händler nach seiner Aussage ebenso anstandslos von Mavic erhalten hatte. Den Schrott wollten die nicht haben, ein gesteigertes Interesse an Ursachenforschung in so einem Fall scheint da also auch nicht vorhanden zu sein.

Hast Du selbst bei Mavic angefragt, oder hat der Händler gesagt, dass Mavic sich nicht dafür interessiert (evtl aus Angst, in ein langwieriges Hin und Her verwickelt zu werden)? Du hättest zumindest mal den Sachverständigen Herrn Zedler von der Tour kontaktieren sollen. Spätestens ein Artikel in der Tour, verbunden mit ein paar Fotos, hätte sicher das Interesse von Mavic zu wecken vermocht;).
 
Die Aksium Laufräder sind stabile Massenartikel und da wird der Hersteller nur aktiv, wenn sich ein Problem häufen sollte. Das kann ich mir bei dem fehlenden/ vergessenen Bolzen beim besten Willen nicht vorstellen. Wenn da vereinzelte Austauschaktionen anstehen, dann werden die sicher nicht besonders aktiv.
Für den Betroffenen ist das ärgerlich bis tragisch, für Mavic vermutlich nur Statistik.
Gruss,
Thomas
 
Die Aksium Laufräder sind stabile Massenartikel und da wird der Hersteller nur aktiv, wenn sich ein Problem häufen sollte. Das kann ich mir bei dem fehlenden/ vergessenen Bolzen beim besten Willen nicht vorstellen. Wenn da vereinzelte Austauschaktionen anstehen, dann werden die sicher nicht besonders aktiv.
Für den Betroffenen ist das ärgerlich bis tragisch, für Mavic vermutlich nur Statistik.
Gruss,
Thomas

Das weiß man ja nicht, ob das nur Einzelfälle sind. In den 90ern war in den Tour-Zeitschriften regemäßig ein sogenanntes "Kommunique", das vor dem weiteren Gebrauch von Mavic Cosmic-Laufrädern (Vorgängermodell des Cosmic Pro) diese zum Händler gebracht werden sollen, damit dieser "den notwendigen Handgriff machen" könnte. Da muß es wohl auch ein größeres Problem gegeben haben, heute wird das dann eventuell eher unter den Tisch gekehrt.
 
Kann man so nicht sagen: bei einer Häufung dürfte das selbst bei Mavic einen Rückruf geben.

Die billigen Aksium werden aber auch inflationär verbaut, vor allem als OEM Laufräder. Eines von Tausenden hat sich von alleine zerlegt, was übelstes Pech für @Reiner_2 war, aber noch keine Rückruf-Aktion auslösen würde.

Massenartikel ja, aber wirklich stabil - unabhängig von einer schlampig gefertigten Felge - nur bedingt.
 
Die Speiche hat also den Schlauch durchstochen und Du bist mit der „Restluft“ nach Hause gefahren. Hat die Speiche das Loch abgedichtet? Da wäre nach 50 m keine Luft mehr drin.
Du brauchst es ja nicht zu glauben. Es kann sein, dass das Loch wohl noch irgendwie verstopft war. es war also viel Restluft.
Auf dem platten Reifen zu fahren hätte ich schon noch gemerkt.
 
Die Felge hat es 2 cm eingedrückt und danach ist die Delle wieder rausgesprungen und direkt so sauber, dass Du nur ein neues Felgenband und einen Schlauch brauchst?

Nicht mal einen Lacher wert.

Lachen brauchst Du auch nicht. So wie du das wiederholst, stimmt es: Felge geht ca 2cm nach innen und springt wie eine Stahlfeder wieder zurück in die Speichenführung. Und das bei jeder Umdrehung auf dem Rasenstück.
Das nennt man auch elastische Verformung.
Mit Metallen wie einfachem Alu unmöglich, mit federnden Metallen wie Chromo, Eisenstahl und Titan selbstverständlich.
Allerdings weis ich nicht, ob die 6061 und 7005er Alu-Legierungen nun auch federn können.
 
In den 90ern war in den Tour-Zeitschriften regemäßig ein sogenanntes "Kommunique", das vor dem weiteren Gebrauch von Mavic Cosmic-Laufrädern (Vorgängermodell des Cosmic Pro) diese zum Händler gebracht werden sollen, damit dieser "den notwendigen Handgriff machen" könnte. Da muß es wohl auch ein größeres Problem gegeben haben, heute wird das dann eventuell eher unter den Tisch gekehrt
Leider sind die 90iger schon lange vorbei. Zu dieser Zeit gab es bei den Herstellern noch so etwas wie „Qualitätsoptimierung“ Heute dominiert eher „Umsatzoptimierung“
Schade, dass offenbar Mavic mittlerweile zu der 2. Sorte gehört.

Ich erinnere mal an meinen Einstiegspost: Das Ganze passierte mir mit einem alten Rad , ca 1992.
 
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