AW: Eure Rennberichte...
La Marmotte am 05.07.2008 in Frankreich
Nachdem der Nove Colli ziemlich verregnet war und ein Start bei Mailand-San Remo nicht möglich war, haben sich mein Spezl und ich kurzfristig entschlossen, ein paar Berge in Frankreich zu schrubbern. 5.000 Trainingskilometer (4.000 km standen bei meinem Kollegen bis dahin auf der Uhr), die meisten davon mit ordentlich Höhenmeter versehen und einige lange Ausfahrten, sollten dafür reichen.
So fuhren wir am Donnerstag den 03.07. in unser Hotel nach L´Alpe D´Huez. Da die wenigen Hotels am Sartort in Bourg d´Oisans ziemlich zeitig ausgebucht sind, haben wir uns dort oben in ein "schickes" drei Sterne Hotel einquartiert, welches auch schon von anderen Radtouris gut gebucht war. Verwundert haben uns die vielen Holländer.
Haben die das Höhenprofil nicht gesehen...? Aber darauf kommen wir dann später nochmal
Am Sonntag sind wir L´Alpe D´Huez zum warmfahren runter und rauf gefahren, das war schon ein tolles Gefühl, auf den Spuren der Profis die 21 Kehren hinaufzuklettern.
Am Nachmittag haben wir die Sonne am Freiluftpool oben in L´Alpe D´Huez genossen. Das war eine super Kulisse, in der Badehose am Pool zu liegen und auf die, teilweise verschneiten, Gipfel der Alpen zu blicken.
Am Sonntag sind wir dann runter zum Start nach Bourg d´Oisans gerollt. Gute 20. min. braucht man für die Abfahrt, die mit Weste und Armlinge zwar noch frisch, aber nicht weiter tragisch ist. Um 07.00 standen wir dann in unserem, mittleren Startblock. Dort standen wir dann eine halbe Stunde, da nicht wie vermutet um 07.00 gestartet wurde, sondern erst um 07.30.
Die ersten 10 km geht es zum aufwärmen flach dahin, ehe es die erste Steigung, zum Col de la Croix de Fer hoch geht.
Da wir das Renntempo eines Nove Colli erwartet hatten, war es direkt ungewohnt mit 35 und 135´er Puls "dahinzubummeln". Aufgrund der zu erwartenden Anstrengungen ist das aber auch nicht so verkehrt.
Der Anstieg zum Col de la Croix de Fer geht am Anfang gleichmäßig mit 6-8% bergauf. Knapp 22km mit fast 1.200 Höhenmetern gilt es zu überwinden. Einige kurze Gefälle sind eine willkomene Gelegenheit die Beine zu lockern. Irgendwie hat man um kurz nach halb acht am morgen mit nur 10km einrollen noch keinen runden Tritt für den Berg.
Landschaftlich sehr schön, vorbei an einem großen Stausee schlängelt sich die Straße hoch zum Gipfel, zur ersten Verpflegung. Und da war dann auch schon das erste große Problem. EIN Mann hat mit einer Plastikkelle den Isodrink an ca. 6.000 Mann (zum Glück waren die nicht alle vor uns) verteilt, die ihm Ihre Flaschen durcheinander hingehalten haben. :spinner: Eine viertel Stunde bis man seine Flaschen voll hatte war da gleich weg. Da wir aber nicht auf Zeit, sondern nur auf ankommen gefahren sind, war das zwar etwas nervig, aber nicht weiter schlimm, sofern man es aushält wenn einem durch das Gedränge dauernd jemand anderes auf den Füßen steht.
Auch die Suche nach fester Nahrung gestaltete sich als schwierig. ein paar Bananan, Trockenobst und aufgeschnittene Wurst und Käse, sowie Baguette am Stück, konnte man nach belieben selbst kombinieren. Nix mit hin, Stulle greifen und wech.
Die Abfahrt ist sehr schön und gut zu fahren, einige Spitzkehren und guter Belag. Wären da nicht unsere Nachbarn mit dem Gouda gewesen... Man muß ja kein Salvodelli sein, aber so´n bißchen laufen lassen, einfach mal kurz die Bremse lösen wenns geradeaus runter geht, ja das wär schon nicht schlecht. Aber wo bergauf-und abfahren üben wenn man keine hat...??? Nachdem man sich durchs Feld abgefahren hat, gehts dann ca. 20 km auf einer Bundesstraße durch ein geschichtsträchtiges Tal nach Saint Michel de Maurienne, leicht, insgesamt 200 HM, bergauf. Hier soll auch schon Hanibal auf seinem Weg über die Alpen marschiert sein. Und das ohne 27´er Ritzel...
Also, 20km, fast geradeaus, Gruppe erwischen! Nur welche, wenn keiner fährt...??? Auch hier wieder bummeln mit teilweise unter 30 km/h. Ein Versuch, die Gruppe etwas zu beschleunigen scheiterte auch prompt in der Form, als dass der Mann im Windschatten sofort reißen lies. Na gut, dann schaun wir uns halt die Landschaft an.
Bei ca. km 77 kommt dann der Col du Telegraph, knapp 850 Meter sind auf 12 km verteilt.
Wieder gleichmäßig, zwischen 7-9%, schlängelt sich die Straße den Wald hoch nach Valloire. dort oben heißt es nochmal Profiant nachfassen, ehe es zum Galibier hoch geht. Nur, man ahnt es, wo und wie?
Wir haben uns einfach in einen gemütlichen Gasthof direkt oben am Gipfel gesetzt und jeweils zwei sehr leckere, selbstgebackene Stück Kuchen verdrückt. Das ging schneller und hat auch besser geschmeckt. die 5€ pro Stück waren dann auch schon egal.
Wir rollten wieder los und nahmen etwas irritiert zur Kenntnis, dass links und rechts am Wegesrand schon einige Fahrer unter den Bäumen lagen und nicht mehr ganz so frisch aus ihrem, Rabobank Trikot geschaut haben.
Eine kurze Abfahrt, 150 HM, 4 km, ehe es den Col du Galibier hinauf geht. 18km und 1250 HM warten auf einen. Anfänglich sehr gemäßigt mit 2-3% windet sich die Straße immer weiter in die Berge hinein. Hier schieben schon einige. Ob die Wissen, dass da oben nicht das Ziel ist...?
Teilweise kurzweilig, wenn man die ganzen Schriftzüge auf der Straße verfolgt, von Armstrong über Pantani bis Zabel, alles dabei, geht der Rest dann mit den üblichen 8, 9% dahin. Bis kurz vorm Gipfel, wo die Luft eh schon dünner ist und man dann auch schon bißchen was in den Beinen hat. Die letzten Kehren fährt man dann an einigen Schneeresten bei 10,11 und auch mal 12% hoch zum Gipfel.
An der Verpflegung... Ihr wißt ja...
Weste und Armlinge waren dann bitter nötig, da dunkle Wolken aufgezogen sind und auf über 2.600 Metern der Wind schon ordentlich kalt pfeift. durch ein paar Regentropfen war die Straße stellenweise feucht, so müßte man höllisch aufpassen sich nicht zu versteuern. Leitplanken gibts am Galibier nämlich nicht, da gehts dann das Geröll runter. Wobei, so langsam wie manch einer in seinem orangen Trikot muß man dann auch wieder nicht fahren. ;-) Also, wieder Hindernissabfahrt
Der Belag ist auch hier meist gut. 46 km geht es abwärts, abgesehen von ein paar Gegensteigungen, bis man wieder am Startort, in Bourg d´Oisans ist. Man kann von unten schon die Hotels und ein paar Liftanlagen in L´Alpe D´Huez oben erkennen. Ja, da muß man jetzt auch noch rauf.
Zum Glück kannten wir die Auffahrt schon, dennoch ist das dann etwas anderes, wenn man schon ein paar Höhenmeter in den Beinen hat.
Gerade die ersten Kehren sind dann auch die steilsten. Immer über 10% gehts die ersten 2 km bergauf. danach wirds wieder etwas flacher, aber man merkt schon, woher die Durchschnittssteigung mit 8,2% kommt.
Unnötig war eine Reifenpanne bei mir hinten in der zweiten Kehre. Aber sowas kann man sich ja nie aussuchen. Komischerweise standen bzw. schoben da schon mehrere Ihr Rad, nicht aber unbedingt aus Gründen eines technischen Deffekts.
Sensibilisiert durch die ersten Eindrücke, fuhr ich weiter bergauf und war teilweise wirklich schockiert wa ich da zu sehen bekam.
Viele schoben, teilweise von ganz unten!!!, ihr Rad hoch. Nicht wenige lagen in den Kehren oder saßen apathisch und völlig erschöpft auf den Leitplanken. Einige, über die Leitplanke gebeugt, ließen sich Ihr Essen der letzten Verpflegung nochmal durch den Kopf gehen...:kotz: Das war teilweise schon grausam. Je höher man gekommen ist, desto schlimmer wurde es. Einige saßen am Boden, die hat es nur noch geschüttelt. Die klimatischen Bedingungen waren auch nciht gerade leicht. Oben am Galibier noch 10 Grad, kalter Nieselregen, unten am Fuße von L´Alpe D´Huez wieder Backofentemperatur mit über 30 Grad, das war anscheinend für einige zu viel. Dauern hat man den Krankenwagen fahren und Leute einsammeln sehen.
Oben im Ziel eine Gefühlsmischung aus Glück, Stolz, aber auch Erleichterung das Ding gepackt zu haben, aber kein anderes Bild was einige Mitstreiter angeht. Überall lagen erschöpfte Gestalten herum, einige konnten die wirklich leckere Pasta und den Kuchen aber nicht behalten...
So viel Elend habe ich bei noch keinem Marathon gesehen!
Fazit:
Eine beeindruckende Fahrt, wohlgemerkt kein Rennen, über die Klassiker der Tour durch sehr schöne Landschaften. Ein muß für den passionierten Rennradfahrer. Weniger als 4.000 km und reichlich Berge sollte man aber nicht in den Beinen haben um die 180 km und fast 5.000 HM zu bewältigen, sonst könnte es fad werden. Ich fuhr eine "normale" Übersetzung, 53/39 vorne und 12-27 hinten, das reicht. Und am besten selber einige Riegel für unterwegs mitnehmen. Die Verpflegung ist wirklich nicht besonders und nicht mit dem zu vergleichen was man in Italien oder hier zu Lande angeboten bekommt. Eine Unterkunft in L´Alpe d´Huez ist auch unproblematisch und zu einem vernünftigen Preis-Leistungsverhältnis zu bekommen und aufgrund der Landschaft u.U. auch schöner als in Bourg d´Oisans unten.
Ob ich das nochmal fahre weiß ich nicht. Einmal sollte man das aber gesehen haben.
Für nächstes Jahr suche ich mir vom gleichen Veranstalter http://www.grandtrophee.fr/GT/epreuve1.php?langue=1 aber vielleicht etwas anderes heraus, vielleicht La Ventoux? Land und Leute haben mir wirklich sehr gut gefallen!
So gehet dahin und trainieret fleißig fürs nächste Jahr
Au revoir und servus,
Chris
P.S. Nix für ungut an unsere Nachbarn mit den Rabobank Trikots
La Marmotte am 05.07.2008 in Frankreich
Nachdem der Nove Colli ziemlich verregnet war und ein Start bei Mailand-San Remo nicht möglich war, haben sich mein Spezl und ich kurzfristig entschlossen, ein paar Berge in Frankreich zu schrubbern. 5.000 Trainingskilometer (4.000 km standen bei meinem Kollegen bis dahin auf der Uhr), die meisten davon mit ordentlich Höhenmeter versehen und einige lange Ausfahrten, sollten dafür reichen.
So fuhren wir am Donnerstag den 03.07. in unser Hotel nach L´Alpe D´Huez. Da die wenigen Hotels am Sartort in Bourg d´Oisans ziemlich zeitig ausgebucht sind, haben wir uns dort oben in ein "schickes" drei Sterne Hotel einquartiert, welches auch schon von anderen Radtouris gut gebucht war. Verwundert haben uns die vielen Holländer.
Haben die das Höhenprofil nicht gesehen...? Aber darauf kommen wir dann später nochmal
Am Sonntag sind wir L´Alpe D´Huez zum warmfahren runter und rauf gefahren, das war schon ein tolles Gefühl, auf den Spuren der Profis die 21 Kehren hinaufzuklettern.
Am Nachmittag haben wir die Sonne am Freiluftpool oben in L´Alpe D´Huez genossen. Das war eine super Kulisse, in der Badehose am Pool zu liegen und auf die, teilweise verschneiten, Gipfel der Alpen zu blicken.
Am Sonntag sind wir dann runter zum Start nach Bourg d´Oisans gerollt. Gute 20. min. braucht man für die Abfahrt, die mit Weste und Armlinge zwar noch frisch, aber nicht weiter tragisch ist. Um 07.00 standen wir dann in unserem, mittleren Startblock. Dort standen wir dann eine halbe Stunde, da nicht wie vermutet um 07.00 gestartet wurde, sondern erst um 07.30.
Die ersten 10 km geht es zum aufwärmen flach dahin, ehe es die erste Steigung, zum Col de la Croix de Fer hoch geht.
Da wir das Renntempo eines Nove Colli erwartet hatten, war es direkt ungewohnt mit 35 und 135´er Puls "dahinzubummeln". Aufgrund der zu erwartenden Anstrengungen ist das aber auch nicht so verkehrt.
Der Anstieg zum Col de la Croix de Fer geht am Anfang gleichmäßig mit 6-8% bergauf. Knapp 22km mit fast 1.200 Höhenmetern gilt es zu überwinden. Einige kurze Gefälle sind eine willkomene Gelegenheit die Beine zu lockern. Irgendwie hat man um kurz nach halb acht am morgen mit nur 10km einrollen noch keinen runden Tritt für den Berg.
Landschaftlich sehr schön, vorbei an einem großen Stausee schlängelt sich die Straße hoch zum Gipfel, zur ersten Verpflegung. Und da war dann auch schon das erste große Problem. EIN Mann hat mit einer Plastikkelle den Isodrink an ca. 6.000 Mann (zum Glück waren die nicht alle vor uns) verteilt, die ihm Ihre Flaschen durcheinander hingehalten haben. :spinner: Eine viertel Stunde bis man seine Flaschen voll hatte war da gleich weg. Da wir aber nicht auf Zeit, sondern nur auf ankommen gefahren sind, war das zwar etwas nervig, aber nicht weiter schlimm, sofern man es aushält wenn einem durch das Gedränge dauernd jemand anderes auf den Füßen steht.
Auch die Suche nach fester Nahrung gestaltete sich als schwierig. ein paar Bananan, Trockenobst und aufgeschnittene Wurst und Käse, sowie Baguette am Stück, konnte man nach belieben selbst kombinieren. Nix mit hin, Stulle greifen und wech.
Die Abfahrt ist sehr schön und gut zu fahren, einige Spitzkehren und guter Belag. Wären da nicht unsere Nachbarn mit dem Gouda gewesen... Man muß ja kein Salvodelli sein, aber so´n bißchen laufen lassen, einfach mal kurz die Bremse lösen wenns geradeaus runter geht, ja das wär schon nicht schlecht. Aber wo bergauf-und abfahren üben wenn man keine hat...??? Nachdem man sich durchs Feld abgefahren hat, gehts dann ca. 20 km auf einer Bundesstraße durch ein geschichtsträchtiges Tal nach Saint Michel de Maurienne, leicht, insgesamt 200 HM, bergauf. Hier soll auch schon Hanibal auf seinem Weg über die Alpen marschiert sein. Und das ohne 27´er Ritzel...
Also, 20km, fast geradeaus, Gruppe erwischen! Nur welche, wenn keiner fährt...??? Auch hier wieder bummeln mit teilweise unter 30 km/h. Ein Versuch, die Gruppe etwas zu beschleunigen scheiterte auch prompt in der Form, als dass der Mann im Windschatten sofort reißen lies. Na gut, dann schaun wir uns halt die Landschaft an.
Bei ca. km 77 kommt dann der Col du Telegraph, knapp 850 Meter sind auf 12 km verteilt.
Wieder gleichmäßig, zwischen 7-9%, schlängelt sich die Straße den Wald hoch nach Valloire. dort oben heißt es nochmal Profiant nachfassen, ehe es zum Galibier hoch geht. Nur, man ahnt es, wo und wie?
Wir haben uns einfach in einen gemütlichen Gasthof direkt oben am Gipfel gesetzt und jeweils zwei sehr leckere, selbstgebackene Stück Kuchen verdrückt. Das ging schneller und hat auch besser geschmeckt. die 5€ pro Stück waren dann auch schon egal.
Wir rollten wieder los und nahmen etwas irritiert zur Kenntnis, dass links und rechts am Wegesrand schon einige Fahrer unter den Bäumen lagen und nicht mehr ganz so frisch aus ihrem, Rabobank Trikot geschaut haben.
Eine kurze Abfahrt, 150 HM, 4 km, ehe es den Col du Galibier hinauf geht. 18km und 1250 HM warten auf einen. Anfänglich sehr gemäßigt mit 2-3% windet sich die Straße immer weiter in die Berge hinein. Hier schieben schon einige. Ob die Wissen, dass da oben nicht das Ziel ist...?
Teilweise kurzweilig, wenn man die ganzen Schriftzüge auf der Straße verfolgt, von Armstrong über Pantani bis Zabel, alles dabei, geht der Rest dann mit den üblichen 8, 9% dahin. Bis kurz vorm Gipfel, wo die Luft eh schon dünner ist und man dann auch schon bißchen was in den Beinen hat. Die letzten Kehren fährt man dann an einigen Schneeresten bei 10,11 und auch mal 12% hoch zum Gipfel.
An der Verpflegung... Ihr wißt ja...
Weste und Armlinge waren dann bitter nötig, da dunkle Wolken aufgezogen sind und auf über 2.600 Metern der Wind schon ordentlich kalt pfeift. durch ein paar Regentropfen war die Straße stellenweise feucht, so müßte man höllisch aufpassen sich nicht zu versteuern. Leitplanken gibts am Galibier nämlich nicht, da gehts dann das Geröll runter. Wobei, so langsam wie manch einer in seinem orangen Trikot muß man dann auch wieder nicht fahren. ;-) Also, wieder Hindernissabfahrt
Der Belag ist auch hier meist gut. 46 km geht es abwärts, abgesehen von ein paar Gegensteigungen, bis man wieder am Startort, in Bourg d´Oisans ist. Man kann von unten schon die Hotels und ein paar Liftanlagen in L´Alpe D´Huez oben erkennen. Ja, da muß man jetzt auch noch rauf.
Zum Glück kannten wir die Auffahrt schon, dennoch ist das dann etwas anderes, wenn man schon ein paar Höhenmeter in den Beinen hat.
Gerade die ersten Kehren sind dann auch die steilsten. Immer über 10% gehts die ersten 2 km bergauf. danach wirds wieder etwas flacher, aber man merkt schon, woher die Durchschnittssteigung mit 8,2% kommt.
Unnötig war eine Reifenpanne bei mir hinten in der zweiten Kehre. Aber sowas kann man sich ja nie aussuchen. Komischerweise standen bzw. schoben da schon mehrere Ihr Rad, nicht aber unbedingt aus Gründen eines technischen Deffekts.
Sensibilisiert durch die ersten Eindrücke, fuhr ich weiter bergauf und war teilweise wirklich schockiert wa ich da zu sehen bekam.
Viele schoben, teilweise von ganz unten!!!, ihr Rad hoch. Nicht wenige lagen in den Kehren oder saßen apathisch und völlig erschöpft auf den Leitplanken. Einige, über die Leitplanke gebeugt, ließen sich Ihr Essen der letzten Verpflegung nochmal durch den Kopf gehen...:kotz: Das war teilweise schon grausam. Je höher man gekommen ist, desto schlimmer wurde es. Einige saßen am Boden, die hat es nur noch geschüttelt. Die klimatischen Bedingungen waren auch nciht gerade leicht. Oben am Galibier noch 10 Grad, kalter Nieselregen, unten am Fuße von L´Alpe D´Huez wieder Backofentemperatur mit über 30 Grad, das war anscheinend für einige zu viel. Dauern hat man den Krankenwagen fahren und Leute einsammeln sehen.
Oben im Ziel eine Gefühlsmischung aus Glück, Stolz, aber auch Erleichterung das Ding gepackt zu haben, aber kein anderes Bild was einige Mitstreiter angeht. Überall lagen erschöpfte Gestalten herum, einige konnten die wirklich leckere Pasta und den Kuchen aber nicht behalten...
So viel Elend habe ich bei noch keinem Marathon gesehen!
Fazit:
Eine beeindruckende Fahrt, wohlgemerkt kein Rennen, über die Klassiker der Tour durch sehr schöne Landschaften. Ein muß für den passionierten Rennradfahrer. Weniger als 4.000 km und reichlich Berge sollte man aber nicht in den Beinen haben um die 180 km und fast 5.000 HM zu bewältigen, sonst könnte es fad werden. Ich fuhr eine "normale" Übersetzung, 53/39 vorne und 12-27 hinten, das reicht. Und am besten selber einige Riegel für unterwegs mitnehmen. Die Verpflegung ist wirklich nicht besonders und nicht mit dem zu vergleichen was man in Italien oder hier zu Lande angeboten bekommt. Eine Unterkunft in L´Alpe d´Huez ist auch unproblematisch und zu einem vernünftigen Preis-Leistungsverhältnis zu bekommen und aufgrund der Landschaft u.U. auch schöner als in Bourg d´Oisans unten.
Ob ich das nochmal fahre weiß ich nicht. Einmal sollte man das aber gesehen haben.
Für nächstes Jahr suche ich mir vom gleichen Veranstalter http://www.grandtrophee.fr/GT/epreuve1.php?langue=1 aber vielleicht etwas anderes heraus, vielleicht La Ventoux? Land und Leute haben mir wirklich sehr gut gefallen!
So gehet dahin und trainieret fleißig fürs nächste Jahr
Au revoir und servus,
Chris
P.S. Nix für ungut an unsere Nachbarn mit den Rabobank Trikots