fuerdieenkel
Attraktives Mitglied
Hallo,
Da ja die Frage nach zeitlicher Entstehung von Dual Pivot an Fahrrad-Bremsen aufkam, hier also der Ort für solche und andere Geschichten.
Dies soll ein Sammelordner für alle Teile aus der (vielleicht bei einigen unterschätzten?) Altenburger Herstellung werden.
Also alle, welche passende Teile ihr eigen nennen oder geeignete Informationen/Bilder beitragen können, sind hier genau richtig.
Die Firmengeschichte der Altenburger Fahrradteileproduktion beginnt 1936 im deutschen Jestetten nahe Altenburg durch den ehemaligen Radrennfahrer Karl Altenburger. Sein Familienname spricht also für eine gewisse Heimatverbundenheit.
Im deutsch/schweizerischen Grenzbereich scheint ein Hotspot für die Aluminiumverarbeitung gewesen zu sein und vielleicht hat die Kraft des Rheins dies begünstigt, denn in unmittelbarer Nachbarschaft gründetete sich im schweizerischen Schaffhausen bereits Mitte der 20er Jahre die Fa. Weinmann.
Schon früh gab es Austausch über die Landesgrenzen hinweg - ja sogar eine Art joint and venture zwischen beiden Firmen, wie eine gemeinsam benutzte Galvanik belegt. Altenburger startete nach meinen mageren Infos seine Produktion mit Aluminiumfelgen.
Ein interessantes Interview mit Dieter Altenburger ist dazu im Knochenschüttler Nr. 54 (leider nicht mehr online einsehbar).
Auszug:
"1956 kamen auch die Altenburger-Naben auf den Markt.Haben Sie das bereits bewusst miterlebt?
Ja, als Kind. Ich kann mich noch gut an die Stumpfschweißmaschine, an den Feuerschein und den Knall erinnern. Die Nabenhülsen wurden in zwei Teilen aus Alu geschmiedet, dann am Steg geschweißt und anschließend überdreht. Die Veredelung machte ebenfalls Heinz Müller. Diese Hochflansch-Naben gab es in vielen Farben. Eloxiert hat sie das Unternehmen Rolf Schneider in Jestetten. Wir fertigten verschiedene Varianten für oder mit Schnellspannern, Flügelmuttern oder Schrauben.
Doch am Ende waren die Altenburger-Naben leider viel zu teuer. Insbesondere die Nacharbeit der Rollenlager war zu aufwändig. Als ich die Firma liquidierte, habe ich tonnenweise Rollenlager weggeworfen. Sie waren auch nicht weiter zu veräußern, da sie keine DIN-Norm hatten. Wenn sich mein Vater etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann zog er es eben durch. "
Beispiel einer Altenburger Nabe
Auch ein eigenes Radsportteam gab es von 1956 - 1960. Die bekanntesten Fahrer waren Hennes Junkermann und Heinz Müller - der Straßenweltmeister von 1952. Vielleicht finden sich ja Bilder aus dieser Zeit.
Allgemein sieht man den Trend ab den 70er Jahren zu mehr Masse statt Klasse bei den Altenburger Produkten aber vielleicht können wir hier auch ein paar Schmuckstücke posten.
Da ja die Frage nach zeitlicher Entstehung von Dual Pivot an Fahrrad-Bremsen aufkam, hier also der Ort für solche und andere Geschichten.
Dies soll ein Sammelordner für alle Teile aus der (vielleicht bei einigen unterschätzten?) Altenburger Herstellung werden.
Also alle, welche passende Teile ihr eigen nennen oder geeignete Informationen/Bilder beitragen können, sind hier genau richtig.
Die Firmengeschichte der Altenburger Fahrradteileproduktion beginnt 1936 im deutschen Jestetten nahe Altenburg durch den ehemaligen Radrennfahrer Karl Altenburger. Sein Familienname spricht also für eine gewisse Heimatverbundenheit.
Im deutsch/schweizerischen Grenzbereich scheint ein Hotspot für die Aluminiumverarbeitung gewesen zu sein und vielleicht hat die Kraft des Rheins dies begünstigt, denn in unmittelbarer Nachbarschaft gründetete sich im schweizerischen Schaffhausen bereits Mitte der 20er Jahre die Fa. Weinmann.
Schon früh gab es Austausch über die Landesgrenzen hinweg - ja sogar eine Art joint and venture zwischen beiden Firmen, wie eine gemeinsam benutzte Galvanik belegt. Altenburger startete nach meinen mageren Infos seine Produktion mit Aluminiumfelgen.
Ein interessantes Interview mit Dieter Altenburger ist dazu im Knochenschüttler Nr. 54 (leider nicht mehr online einsehbar).
Auszug:
"1956 kamen auch die Altenburger-Naben auf den Markt.Haben Sie das bereits bewusst miterlebt?
Ja, als Kind. Ich kann mich noch gut an die Stumpfschweißmaschine, an den Feuerschein und den Knall erinnern. Die Nabenhülsen wurden in zwei Teilen aus Alu geschmiedet, dann am Steg geschweißt und anschließend überdreht. Die Veredelung machte ebenfalls Heinz Müller. Diese Hochflansch-Naben gab es in vielen Farben. Eloxiert hat sie das Unternehmen Rolf Schneider in Jestetten. Wir fertigten verschiedene Varianten für oder mit Schnellspannern, Flügelmuttern oder Schrauben.
Doch am Ende waren die Altenburger-Naben leider viel zu teuer. Insbesondere die Nacharbeit der Rollenlager war zu aufwändig. Als ich die Firma liquidierte, habe ich tonnenweise Rollenlager weggeworfen. Sie waren auch nicht weiter zu veräußern, da sie keine DIN-Norm hatten. Wenn sich mein Vater etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann zog er es eben durch. "
Beispiel einer Altenburger Nabe
Auch ein eigenes Radsportteam gab es von 1956 - 1960. Die bekanntesten Fahrer waren Hennes Junkermann und Heinz Müller - der Straßenweltmeister von 1952. Vielleicht finden sich ja Bilder aus dieser Zeit.
Allgemein sieht man den Trend ab den 70er Jahren zu mehr Masse statt Klasse bei den Altenburger Produkten aber vielleicht können wir hier auch ein paar Schmuckstücke posten.