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für Freunde des Hercules

Teil 2
In diesem Zustand habe ich es übrigens bekommen. Die Aufbereitung steht noch an. IMG_20200523_135614.jpgIMG_20200523_135626.jpgIMG_20200523_135630.jpgIMG_20200523_135703.jpgIMG_20200523_135709.jpgIMG_20200523_135715.jpgIMG_20200523_135725.jpgIMG_20200523_135733.jpgIMG_20200523_135800.jpgIMG_20200523_135854.jpg
 
Wie kommst auf Frankreich? Wenn dann würd ich am ehesten Bertin sagen...

Hercules denk ich auch, dass es auf keinen fall eins sein wird. Die Hercules Toprahmen, die an die qualität von deinem hinreichen, sind alles spätere und auch meist aus Italien zugekauft.

Was für ein Tretlager ist denn drin? bzw. kannst evtl die dimension ablesen.
 
Kann gerade nicht schrauben, daher kann ich nur ablesen, dass es ein shimano Tretlager ist. Steht jedenfalls auf der Lagerschale.
 
normalerweise steht auf der schale auch ne gewindeinformation mit drauf, aber evtl schwer zu lesen wenn die kurbel drauf ist. ansonsten kannst noch die breite der tretlagermuffe messen. dürft entweder 68mm (bsa/frz) oder 70mm (ita) sein. Wenns Ita ist, können wir wohl definitiv hercules ausschließen. Ein wirklich schönes rad.
 
Die Ausfallenden sind Campagnolo 1010/B Modelle, aber noch keine "porta catena"... Ich würds auf 77-78 datieren. Interessant ist der Teilemix. wäre wirklich spannend wie der zusammen gekommen ist und ob der dura ace sticker im nachhinein angebracht wurde. ist die sattelstütze 27,2mm breit?
 
Die Sattelstütze ist 26mm breit.
Hab aber gerade entdeckt, dass es durchaus Ähnlichkeiten zu meinem Benotto gibt... ? Könnte das ein Anhaltspunkt sein? Oder gab es so etwas bei vielen Herstellern?
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OK. Danke. Derjenige, welcher das Rad früher fuhr ist leider verstorben (Verkauft hat es ein Verwandter). Daher gibt es keine Möglichkeit mehr an Informationen zu kommen, warum das Rad nun so aussieht wie es ist.
 
Und noch eine kleine Bastelfrage am Rande - womit bekomme ich am besten die Aufkleber/-reste ab, ohne den Lack anzugreifen?
 
Wie auch immer, ein feines Teil.
Bevor du jetzt das Schrubben anfängst. Dokumentiere und analysiere erstmal das Geschreibsel rechts am Oberrohr und im Sattelstrebenspiegel. Rennfahrer haben gerne ihre Räder markiert, und je nach Mannschaft auch mal falsch gelabelt.
Ein spannendes Stück. Glückwunsch!
 
Uiii... das wusste ich nicht. Alles klar, wird gemacht. Ich weiß zwar noch nicht genau wo ich anfangen soll, aber ich würde schon gerne mehr über die Historie meines Rades erfahren.
 
Jetzt mal eine blöde Frage, wie kommst du überhaupt darauf, daß es ein hercules sein könnte? Ich sehe eigentlich nur die Hercules-mäßigen Dekorstreifen am Sattelrohr. Die könnten u.U. aber genau so nachträglich, aus irgendeiner Begeisterung heraus drauf plaziert wordern zu sein wie die olympischen Ringe am Steuerrohr. Bei denen sieht man deutlich daß der Aufkleber nicht freigestellt wurde.
Auf mich macht das Rad einen unverbastelten Eindruck. Es sieht aus wie das Rad eines ernsthaften Rad(Renn-)fahrers der sich aus dem besten verfügbaren eine Maschine aufgesetzt hat. Daß Dura Ace eine potente Gruppe ist wissen wir, ebenso wie wir wissen daß gut gepflegte Campa Record Naben ein Leben lang halten. Die DA lag wohl als Shimano damit ins Revier einbrach preislich günstiger als eine Record Gruppe. Nur die Funktion wird es nicht gewesen sein, Campa hat erst beim Indexieren hinterher gehinkt.
Zum Rahmen selbst kann ich nichts sagen bezüglich Herkunft. Da wissen unsere Muffenspezialisten mehr.
Ich versuche das aus der Fahrerperspektive wahrzunehmen. Wer unter die Schellen am Oberrohr Isolierband klebt kann kein schlechter Mensch sein ;-) Eher jemand der vorhat lange an seinem Rad Freude zu haben. Dafür spricht der ganze Aufbau. Und du wirst das erleben dürfen wenn du das Rad zerlegst um es zu warten und wieder in diesen Zustand nur frisch gepflegt zu versetzen. Wenn man mit einem zugelaufenem Rad intim wird fängt es an Geschichten zu erzählen. Mir persönlich ist das wichtiger als z.b. zu sagen, au geil jetzt hab ich endlich ein Crane Schaltwerk.
Nochmal zu der beschriftung oder vielleicht auch Codierung. Der Fahrer kennt sein Rad, aber der Typ der den Transporter des Teams auslädt oder auch der Mechaniker der schaut auf den Code und weiß: des is dem Schorsch sei Rad. "Ey Schorsch, nemmemal dei Rad!"
Also das sind die Geschichten die mich faszinieren an originalen Rädern. Die haben eine Geschichte, eine Seele, da geht was. Wenn man ein "voll durchrestauriertes Rad" bekommt, dann ist das meistens alles platt gemacht, wahrscheinlich dann DA_naben eingespeicht oder halt mit ner Campa Gruppe, weil das im katalog so war. Würde mich nicht wundern wenn dieses Modell nie in einem Katalog war. Der Rahmen vielleicht, die Komponenten dann in einem oder mehreren anderen.
Also ich beneide dich um dieses Rad, ich schlage mich momentan am authentischsten mit unverbastelten Rädern von Radsportfreunden herum, die sich eines aus einem Katalog ausgesucht hatten weil sie damals gerade gerne die Tour im Fernsehen verfolgt haben. Oder halt mit alten Resten die wieder ein Leben suchen.
 
Ich weiß nicht warum das jetzt ein französischer Rahmen sein soll. Alle Anbauteile sind italienisch oder japanisch, am Sattelrohr über dem Tretlager sieht man noch den Union Jack. Hatte Sugino französische Tretlager im Sortiment oder Tange Steuersätze mit französischen Maßen und warum steckt da dann ein Vorbau von 3ttt drinnen? Einig dürften wir uns sein daß das Rad um 1978 herum aufgesetzt wurde. Crane gab es glaub ich schon etwas früher (müßte ich jetzt bei Velobase gucken). 1978 hatten die Franzosen auch noch recht zuverlässig französische Maße, das wird man in den Details ja sehen ob dem so ist.
Der Rahmen scheint ein eher langes Oberrohr zu haben, das ist das einzige was ich "französich" sehe. Aber diese Geometrie hatten auch alte Italiener. Bemerkenswert auch die Nagelreiser vorne und hinten. Vielleicht ein Indiz daß der rahmen älter ist als die Componenten. "He Schorsch, da nimmste den Rahmen der hängt scho e paar Jahr bei mir rum. Ich mach dir auch nen guten Preis." Früher wurde viel mehr bunt aufgebaut, custom-fit würde man heute sagen, als wir Katalogbildchensammler glauben wollen.
Vielleicht kannst du noch mehr aus dem Bekannten des früheren Besitzers heraus bekommen oder gar selbst den Besitzer kennen lernen. War er in einem Verein? Fuhr er vielleicht für diesen verein rennen, irgendwo regional etc ....
 
eines aus einem Katalog ausgesucht hatten weil sie damals gerade gerne die Tour im Fernsehen verfolgt haben. Oder halt mit alten Resten die wieder ein Leben suchen.

Ich weiss nicht, in welche Kategorie mein San Marco gehört. Aber meine eher zurückhaltende Frau (wenn es um die Beurteilung von Rennrädern geht) sah eben das Rad im Abendlicht und sprach erstmals (!) von einer "betörenden Schönheit". Das gab es noch nie von ihr. Eher sprach sie von "Gockeln", wenn sie ein herausgeputztes Rennrad bewerten sollte. Ich fühle mich also geschmeichelt.

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Ich hatte heute Abend endlich mal Zeit, eine längere Runde auf dem Rad zu drehen. Sehr schön läuft es, wir passen zueinander.

Nur: Der Sattel... Eigentlich will ich an dem Rad nichts ändern, aber wenn es mal mehr als 50 km werden sollen, muss mein Hintern sich wohler fühlen. Der ist nämlich ausschließlich sqlab gewöhnt.
Was für einen Sattel gibt es aus Eurer Sicht, der zum Rad passen würde? Der historisch und vom Stil her mit dem Rad harmoniert? Für Hinweise wäre ich dankbar. Diese würde ich dann nutzen, um sie einer näherer Betrachtung mit Blick auf meine Anatomie zu unterziehen.
Wie ich die Bremskraft der Weinmannbremsen optimiere, finde ich sicher irgendwo anders im Forum.
 
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