Hallo zusammen,
auf die Schnelle konnte ich nur einen guten Artikel zur Fettverbrennung finden.
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Er spricht aber m.E. den entscheidenden Irrtum sehr klar an:
„Das Problem ist, das nicht zwischen dem absoluten und relativen Fettverbrauch unterschieden …“ wird. Der Artikel führt das dann am Beispiel aus: Z.B. ergibt die Verbrennung von 21g Fett und 11g Kohlehydraten bei niedrigem Puls eine relative Fettverbrauchsrate von 66%, 30g Fett und 68g Kohlehydrate bei deutlich höherem Puls ergeben dagegen einen rel. Verbrauch von 31% (alle Zahlenbeispiel sind dem Artikel entnommen).
Genau da beginnt dann meist der Irrtum: 31% ist deutlich weniger als 66%, Folgerung: niedriger Pulsbereich ist besser! Dabei wird übersehen, daß der absolute Fettverbrauch deutlich höher war.
Hinzukommt, dass für den Fettabbau – neben der Tatsache, dass niemand abnimmt, der nicht weniger Kalorien zu sich nimmt, als er verbraucht – auch der sog. „Nachbrenneffekt“. Der Stoffwechsel bleibt ungefähr 1 Std. nach dem Training auf hohem Niveau, so dass weiter viel Energie verbraucht wird.
Hier setzt allerdings schon wieder ein Irrtum ein: Wenn man jetzt nichts isst, wird der Stoffwechselprozess auch durcheinander bringt. Deshalb wird empfohlen, bereits in der letzten halben Stunde des Trainings z.B. einen Riegel zu „knabbern“, spätestens aber innerhalb der 1. Std. nach dem Training eine kleine, hauptsächlich aus Kohlehydraten bestehende Malzeit zu sich zu nehmen. Hier gilt nebenbei auch die alte Weisheit: „Fett wird im Feuer der Kohlehydrate verbrannt“ – auch wenn es eine saudumme Formulierung ist.
Die Schlussfolgerung aus all dem kann natürlich nicht sein, dass man nun nur noch im hochintensiven Bereich trainiert – das würde der Körper auf die Dauer nicht mitmachen.
Bedenkt man weiterhin, dass man ganz schön viel Energie verbrauchen muss, um z.B. ein Kilo abzunehmen – etwa 7000kcal nämlich (!) – dann kann man sich schon an den 5 Fingern abzählen, dass unter z.B. einer Belastungsdauer von 3x2Std. pro Woche eigentlich „nichts geht“.
Die Schlussfolgerung für den Radsportler ist allerdings ganz einfach: Die normale Durchschnittsbelastung des Trainings mit ca. 80% Grundlagenausdauer, wovon ein Gutteil ja doch im GA2-Bereich stattfindet, also bei Herzfrequenzen zwischen 140 und 160 Schlägen und einem vernünftigen Anteil von EB-Training ist im Grunde optimal.
Allerdings lauert hier dann leider schon wieder ein Irrtum: Sportliches Training hat ein ganz anderes Ziel als „Abnehm-Sport“. Würden wir das Training mit dem Ziel der Gewichtsabnahme planen, nehmen wir ihm z.B. die Möglichkeit, zu „lernen“, möglichst schnell und in großen Mengen die Glykogenspeicher wieder aufzufüllen. Bei ganz starker Dauerbelastung und Energieunterversorgung droht sogar ein Abbau des Muskeleiweiß – das wollen wir ja nun gar nicht!
Bei mir ist es so – und das dürfte wohl so ziemlich jeder mal bei sich bemerkt haben (vorausgesetzt, man hört auf seinen Körper) – dass ich bestimmte Perioden im Jahr habe, wo ich 1 – 1,5 kg, manchmal sogar deutlich mehr abnehme, ohne das geplant zu haben: Diese sind bei mir im Februar/März, Mai und im Hochsommer (Juli/August).
Man sollte sich also überlegen: Geht es ums Abnehmen, oder um den Sport. Ist das zweite der Fall, hilft nur eines: Disziplin beim Essen und das Training so durchführen, wie geplant. Alles weitere macht die Natur von selbst.
Übrigens: Sport im Freien hilft sehr, weil das Sonnenlicht den Appetit dämpft!