Man kann es nennen wie man will, großartige Unterschiede in der politischen Bewertung aktueller politischer Ereignisse gibt es bis auch wenige Ausnahmen nicht mehr in den großen deutschen Medienunternehmen. Es erinnert mich an die Zeitungen oder das Rundfunkprogramm in der DDR. Bei bestimmten Themen hab ich eine grundsätzlich andere Wahrnehmung und bilde mir demzufolge auch eine völlig andere Meinung als die große Masse der Journalisten.
Ähnlich wie die 68er Jugend große Differenzen mit den Medien hatten kann ein Teil der Bevölkerung mit den heutigen Medienangebot nix mehr anfangen. Der heutige Begriff "Lügenpresse" den ich nicht teile steht dafür. Viele politisch kritische Leute verweigern mittlerweile die GEZ- Gebühr weil sie sich mit der zumeist sehr einseitigen Berichterstattung nicht einverstanden sind.
https://www.welt.de/politik/article1707991/Als-der-Hass-auf-Axel-Springer-eskalierte.html
Angefangen hat es bei mir mit dem arabischen Frühling wo ich die Euphorie der deutschen Journalisten nicht nachvollziehen konnte. Die Realität hat meine persönliche Bewertung voll bestätigt. Weiter ging es mit den Ukraine- Konflikt wo mir die Teils krassen Widersprüche aufgefallen sind. Das gleiche in der Berichterstattung zu Libyen und Syrien bis hin zur Flüchtlingskrise mit ihrer extremen Poralisierung.
Nein. Man kann nennen wie man will, sollte es aber nicht tun, zumindest, wenn man verstanden werden will.
Du sitzt da schon wieder einem Mythos auf, den es real nicht gibt.
Zum einen ist es nicht die primäre Aufgabe der Presse "politische Ereignisse" "politisch zu bewerten". Sondern erst einmal von Ereignissen zu berichten. Und das möglichst wahrheitsgemäß, so gut es eben geht.
Und das ist schon mal der erste Unterschied zur DDR Presse: Im Zweifel wurden bereits die rohen Nachrichten unterbunden, frei erfunden, oder beschönigt.
Das gibt es mit einer freien Presse nicht, bzw. weil es genügend Konkurrenz gibt, wird jemand das berichten, was der andere nicht berichtet hat.
Nach den Nachrichten kommt die Kür: die Analyse, die Meinung usw. Und auch hier hast Du gibt es mitnichten einen Einheitsbrei.
Es gibt Zeitungen / Medien mit einer klar sichtbaren politischen Agenda, mit einem gewissen politischen Hintergrund, rein kommerzielle, welche, in denen die Macher vor allem Qualitäts-Journalismus sehen wollen oder Erfolg oder beides.
Der
öffentlich-rechtliche Rundfunk hat als primäre Aufgabe die garantierte Grundversorgung mit Informationen zu gewährleisten. Unabhängig von irgendwelchen kommerziellen Interessen, die private Anbieter zwangsläufig haben müssen, wenngleich das nicht aussagt, dass schlechter oder besser informieren können.
Die sollen die Meinungsbildung ermöglichen, nicht aber betreiben.
In den reinen Nachrichtensendungen wird das auch nicht gemacht. Spätestens in Magazinen, aber auch schon bei der Themenwahl lässt sich das nicht vermeiden.
Ein nach Proporz zusammengesetzter Rundfunkrat soll darüber wachen. Das sit ein nicht unkomplizierter Apparat und es hakt natürlich alle Nase lang. Es gibt beim ZDF ein deutlich konservatives Übergewicht, wie auch beim bayrischen Rundfunk, der WDR ist wieder eher sozialdemokratisch geprägt usw....
Was erwartest Du von der Berichterstattung? Die "Lügenpresse-Schreier" erwarten jedenfalls irgendetwas, was ihnen die Welt so darstellt, wie sie es gerne hätten und nicht, so wie sie ist. Aber das ist nicht die Aufgabe von öffentlich-rechtlichen Medien. Von anderen auch nicht, aber die kann man nicht daran hindern.
Auch das ist ein Irrtum: Die 68er hatten wenn überhaupt, Differenzen mit dem Axel-Springer-Verlag. Der glänzt bis heute durch einen leicht paranoiden Anti-Kommunismus. Der Verlag war und ist konservativ geprägt und verlangt sogar von seinen Mitarbeiten ein klares Bekenntnis zur Bundesrepublik und lehnt solche mit abweichenden Denkweisen konsequent ab.
Fairerweise sei aber auch die konsequente Ausrichtung auf Aussöhnung mit der jüdischen Bevölkerung und Unterstützung Israels genannt.
Für die Linke auf der Straße war der Verlag wegen seiner extremen, teils wirklich verleumdenden Berichterstattung dieser und anderer, folgenden Bewegungen, ein klares Feindbild.
Mit anderen Medien gab es das in dieser Form nicht oder zumindest weniger.
Unterscheide einfach Meinung von Nachrichten. Jeder, der den Deutsch-Unterricht nicht vollends verpennt hat, sollte dazu in der Lage sein.
Das ist übrigens noch ein Unterschied zur DDR. Da wurdest Du eben "zwangsbeglückt". In Freiheit musst Du Dir die Informationen selber holen. Wer sich dem verweigert, ist offensichtlich nicht Demokratie-fähig. Oder nicht willens und das einigt höchst vermutlich die "Lügenpresse-Schreier".