Prima. Denn wir lesen:
Offenbar blendest du diesen Teil unseres Rechtsstaates aus.
Edit: Nicht zu reagieren, in der Hoffnung, dass man später "Schmerzensgeld" vom Autofahrer erhalte, das ist schon reichlich realitätsfern.
Dass Du das "schneidige" Notwehrrecht hochhältst, finde ich absolut in Ordnung. Wenn es konkret daran geht, jetzt eine verballert zu bekommen und nichts zu machen oder sich zu wehren, wie man das schließlich auch darf, wäre für mich die Entscheidung auch klar. Ich lass mich doch nicht schlagen, in der Hoffnung, später dann vielleicht Schmerzensgeld zu bekommen! Im Zweifel ist der Typ ohnehin pleite...
Aber Deine Darstellung, Polizei und Gerichte würden Autofahrer systematisch schützen und immer Radfahrer diskriminieren, geht schon in Richtung Aluhut-würdig.
Wenn es zu Freisprüchen kommt, dann bedenke mal, dass eine der tragenden Säulen unseres Rechts der Grundsatz "in dubio pro reo" ist.
Das heißt, nicht der Beschuldigte muss beweisen, dass er unschuldig ist, sondern es muss - jedenfalls ohne vernünftige Zweifel - zur Überzeugung des Gerichts feststehen, dass jemand einer Tat schuldig ist. Das ist in solchen Autofahrer-gegen-Radfahrer-Fällen leider oft schwierig, weil eine Aussage-gegen-Aussage-Konstellation vorliegt. Und dann braucht's halt greifbare Anhaltspunkte, um zu sagen, warum man jetzt dem Anzeigeerstatter glaubt und dem anderen nicht. Nur selten tritt ein aggressiver Idiot vor Gericht genauso auf wie im Straßenverkehr.
Hast Du eine bessere Idee, wie man das in einem Rechtsstaat lösen könnte?
Die Geschichte mit der Kamera ist gut. Damit hat man dann wenigstens etwas Greifbares und nicht nur einen - im Zweifel schlechten - Zeugenbeweis.