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Hugo Rickert Spezial

Endlich habe ich auch ein Rickert!

Wie es dazu kam: mit dem Rennradfahren fing ich Ende der 80er Jahre als Student an. Zunächst auf einem gebrauchten Motobecane mit Simpl(ex)-Ausstattung, bis ich mir bei Radsport Stellmacher in Essen einen Pinarello-Rahmen bestellen konnte und diesen mit von Freunden zusammengeschnorrten Teilen komplettieren ließ. Als ein Radsport-Kumpel andachtsvoll von Rickert in Dortmund sprach ( und ich die Räder zuvor schon auf zahlreichen RTF im Ruhrgebiet bewundern konnte), wurde der Wunsch drängend, auch so ein Kunstwerk zu besitzen und zu fahren. Besagter Kumpel (der schon beruflich etabliert war) fuhr bald darauf in die Dammstraße, um sich ein Rad anfertigen zu lassen. Ich dabei im Schlepptau. Ich erinnere mich noch heute an diesen Besuch: der Geruch nach Reifengummi und Lötzinn in der Werkstatt, die bunten Campa-Kartons im Regal und in der Auslage und leider auch der Kommentar vom Meister, dass nur komplette Räder verkauft werden. Damit war die Sache für mich als Student erstmal gestorben. Die Wartezeit betrug damals schon 6 Monate.

Vor ein paar Jahren wurde durch den Besuch einer Eroica-Veranstaltung das Interesse an den alten Modellen und somit an Rickert wieder geweckt. Die aufgerufenen Preise für ziemlich abgerockte und schlimm modifizierte Modelle hatten mich zunächst abgeschreckt. Es hat etwas gedauert, aber schließlich fand ich, was ich wollte: ein Rickert aus den 80er Jahren in Vollchrom und gutem Pflegezustand. Es ist mit Shimano 600 bestückt und der Rahmen ist einwandfrei. Bezahlt habe ich 450 €, was ich ok fand.

Rickert1.jpg


Aufgrund der Strebenspiegel, Gabelbrücke und Campagnolo-Ausfallenden schätze ich es auf Baujahr 1984-86. Allerdings irritiert mich der Reynolds-Sticker, der nicht zeitgemäß scheint. Die Weltmeister-Ringe sind auch ungewöhnlich angeordnet, als ob kein Rickert-Decal auf dem Sattelrohr plaziert war. Es sind nur zwei vorhanden: eines auf dem Steuerrohr und ein weiteres auf der linken Kettenstrebe.

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Rickert5.jpg

Ich werde das Rad jetzt erstmal komplett auseinandernehmen und neu aufbauen. Da ich mit Campagnolo sozialisiert wurde, werden es wohl die C-Komponenten der späten 80er Jahre werden: Croce, Chorus und C-Record – wie in den bunten Kartons, die ich in der Dammstraße vorfand. Ich halte euch auf dem Laufenden...

Viele Grüße, Ralf
 
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Re: Hugo Rickert Spezial
Ein sehr schönes Rad und für den Zustand ein wahres Schnäppchen.
Den Aufkleber auf dem Steuerrohr bitte mal zeigen und ja,
C-Komponenten fänd ich auch passend.
 
Der Steuerrohraufkleber sieht schon etwas mitgenommen aus.

Rickert7.jpg


Ich werde den Rest auch abkratzen, geht auf der harten Chromschicht mit einem Skalpell sehr einfach.
Einen neuen Satz Decals habe ich bei BiCals bestellt.
 
Der Steuerrohraufkleber sieht schon etwas mitgenommen aus.

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Ich werde den Rest auch abkratzen, geht auf der harten Chromschicht mit einem Skalpell sehr einfach.
Einen neuen Satz Decals habe ich bei BiCals bestellt.

Den hätte der @duc750 bestimmt auch noch für dich gehabt, ich meine ich hätte auch noch einen von den Foliendecals.
 
Der Steuerrohraufkleber sieht schon etwas mitgenommen aus.

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Ich werde den Rest auch abkratzen, geht auf der harten Chromschicht mit einem Skalpell sehr einfach.
Einen neuen Satz Decals habe ich bei BiCals bestellt.
Ich würds so lassen. (So ziemlich) Alles im Original ist besser als neues Zeugs, weil: Eben nicht original. Das Ding hat wahrscheinlich Hugo himself noch drauf gepappt...
 
Ich würds so lassen. (So ziemlich) Alles im Original ist besser als neues Zeugs, weil: Eben nicht original. Das Ding hat wahrscheinlich Hugo himself noch drauf gepappt...
Da bin ich ganz bei dir. Allerdings hat hier der Vorbesitzer offenbar daran herumgeprokelt und die Kleberreste sind mit Öl und Dreck verschmiert, so dass ich es erneuern werde.
 
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Ansonsten finden sich beim Zerlegen keine weiteren Baustellen. Alles in top Zustand: kein Rost, nur minimale Chromschäden an den neuralgischen Stellen wie Sattelmuffe und Kettenstrebe.

Der Rahmen wiegt immerhin 2180g, die Gabel 700g; bei RH 58ct

Cinelli-Tretlagermuffe:

Rickert9.jpg


Campagnolo-Ausfallenden:

Rickert10.jpg


Feinguss-Gabelkopf:

Rickert11.jpg
 
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Mittlerweile ist es mir gelungen, das neuen Headset zu montieren, nachdem ich das Gabelschaftgewinde von einem Grat befreit und peinlichst gesäubert hatte. Trotzdem ging es sehr stramm und ich musste die Gabel fixieren, um die obere Lagerschale mit Kraft aufzuschrauben. Wenigstens brauche ich jetzt keine Schraubensicherung.

Rickert16.jpg


Die Montage der Schalthebel hat auch mehr als eine Stunde gedauert. Die Schaltsockel passten nicht, so dass zunächst die Campa-Anschlaghalter aufgefeilt werden mussten. Auch die runden Schraubsockel waren duch die Chromauflage zu dick. Wer schonmal mit einer Handfeile versucht hat, eine Chromschicht zu entfernen, damit die Schalthülse fluchtet, weiss, was für eine elende Arbeit das ist.

Als nächstes steht die Einstellung des Croce d'Aune Schaltwerkes an. Das hat mich schon vor 30 Jahren in den Wahnsinn getrieben. Mal sehen, ob es ein Déja-Vue geben wird...

Rickert17.jpg
 
Mittlerweile ist es mir gelungen, das neuen Headset zu montieren, nachdem ich das Gabelschaftgewinde von einem Grat befreit und peinlichst gesäubert hatte. Trotzdem ging es sehr stramm und ich musste die Gabel fixieren, um die obere Lagerschale mit Kraft aufzuschrauben. Wenigstens brauche ich jetzt keine Schraubensicherung.
Da stimmt dann aber was nicht, normal kannst Du die Kontermutter
per Hand drauf drehen und erst zum kontern braucht mit die zwei
der heiligen Dreikönige.

Dieser Schaden mit dem Grat passiert, wenn man die Nasenscheibe
bei der Demontage nicht entfernt und die unter Schale mit kraft löst.
Dann gibt die Nasenscheibe irgendwann nach und beschädigt das
Gewinde der Gabel.
 
Hier sieht man den besagten Grat an der Oberkante des Gewindes. Die Nasenscheibe als Ursache kann ich ausschließen, die Kontermutter war auch leichtgängiger als die Lagerschale. Das Ganze ist jetzt natürlich klassisch gekontert.
 
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Mittlerweile ist es mir gelungen, das neuen Headset zu montieren, nachdem ich das Gabelschaftgewinde von einem Grat befreit und peinlichst gesäubert hatte. Trotzdem ging es sehr stramm und ich musste die Gabel fixieren, um die obere Lagerschale mit Kraft aufzuschrauben. Wenigstens brauche ich jetzt keine Schraubensicherung.

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Die Montage der Schalthebel hat auch mehr als eine Stunde gedauert. Die Schaltsockel passten nicht, so dass zunächst die Campa-Anschlaghalter aufgefeilt werden mussten. Auch die runden Schraubsockel waren duch die Chromauflage zu dick. Wer schonmal mit einer Handfeile versucht hat, eine Chromschicht zu entfernen, damit die Schalthülse fluchtet, weiss, was für eine elende Arbeit das ist.

Als nächstes steht die Einstellung des Croce d'Aune Schaltwerkes an. Das hat mich schon vor 30 Jahren in den Wahnsinn getrieben. Mal sehen, ob es ein Déja-Vue geben wird...

Anhang anzeigen 1472202
Finde das Croce ein tolles SW, das Problem sind eher die Syncros, aber ich denke der Meister hätte sich über den Umbau gefreut, Shimano war nicht so sein Favorit.
 
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