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Ideale Sattel ohne Nummer....komisches logo

Katia Daydé, die die Öffentlichkeitsabeit für Fred Duces macht, hat mir zu der von mir verlinkten Auktion Folgendes geschrieben:
  • T+B ist 1984 pleite gegangen
  • die Maschinen sind an einen Feuerwehrhelm-Hersteller aus Paris verkauft worden
  • ein Sohn der Berthet Familie wollte mit einem der letzten Arbeiter den Leuten in der Pariser Firma zeigen, wie man Sättel macht, die gingen mit Leder aber nicht anders wie mit Metall um, insofern waren die Ergebnisse entsprechend
  • schnell folgte ein Weiterverkauf an eine Firma in der Nähe von Lyon, die aber ebenso ein paar Jahre später pleite ging
  • 1995 scheint ihr sehr spät im Vergleich zu dem was Fred und sie wissen

Dein damals angebotener Sattel ist ja vom selben Verkäufer wie der aus meinem Link. Der Verkäufer hat Katia und Fred von ein paar Jahren kontaktiert. Sie hat eine "mixed opinion" über ihn.
 

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Re: Ideale Sattel ohne Nummer....komisches logo
Ich habe auch eine ganze Reihe verschiedener NOS Idéale Sättel aus den 90ern aus den Restbeständen eines Großhändlers, bei denen ich keine schlechtere Qualität als bei den älteren erkennen kann. Es gab in den 90ern definitiv neue Idéale Sättel auf dem Markt und nicht zu knapp. Ich meine, irgendwo aufgeschnappt zu haben (O. Csuka, J. Heine...?), dass die zu der Zeit von Lepper hergestellt wurden, finde aber die Quelle dafür nicht mehr.
 
Katia Daydé hat nochmal bekräftigt, dass in der Tron & Berthet Fabrik und mit deren Beschäftigten wirklich 83/84 Schluss gewesen ist. Bereits davor gab es Probleme mit den Materialvorräten, was man einigen Sätteln aus der Zeit auch ansähe.

Die Marke wurde 1994 das letzte Mal für 10 Jahre geschützt. Katia und Fred wissen über den letzten Rechteinhaber und dessen Produktion nichts. Aus deren Position müssen Sie das auch nicht, denn sie selber haben wieder bei der Familie Berthet und den letzten Beschäftigten aus der T+B Fabrik angeknüpft.

Das alles muss ja nichts heißen, was die Qualität der Sättel aus jüngerer Produktion als 83/84 angeht. Nur von einem würde ich selbst mal ausgehen: wenn Sättel nach 83/84 den Aufdruck "Rodeé main selon D. Rebour" haben dann dürfte das eher nicht so ganz der Wahrheit entsprechen. Nach allem was ich gelesen habe, hat T+B das Verfahren geheim gehalten denn wenn die für Brooks Sättel "Pre softened" haben, dann war das hinter verschlossenen Türen. Nun kann man und andere natürlich auch Ledersättel vorbehandeln, aber eben nicht "selon D. Rebour".

Nochwas:
"Dieses Jahr, anlässlich der "Journées du Patrimoine" (Tage des Kulturerbes), die jedes Jahr in Frankreich stattfinden, wird das Rathaus von Pont Saint Pierre zum ersten Mal die alte Fabrik von Tron und Berthet für die Öffentlichkeit öffnen, der letzte Nachkomme Franck Berthet wird anwesend sein, Zeugnisse und Fotos von ehemaligen Arbeitern werden gezeigt, hier ist das Plakat der Veranstaltung im Anhang.
Leider werden wir nicht dorthin fahren können, weil wir bei einer anderen Radveranstaltung engagiert sind, aber es wird sicherlich sehr bewegend für dieses kleine Dorf sein, in dem jeder in seiner Familie jemanden hat, der bei T+B gearbeitet hat."

Das ist übernächstes Wochenende!!

patrimoine tron&berthet petit.jpg
 
Markenrechteinhaber 1994 bis 2004:
https://data.inpi.fr/marques/FR94535583?

Ein paar Personen-Namen zu der Firma tauchen auf, wenn man hier tiefer reinklickt, in die alten Dokumente:
https://www.pappers.fr/entreprise/bac-bayard-accessoires-cycles-389246406

Wenn man die googelt landet man hier:
https://monz-fahrradwelten.de/ueber-uns/

Die Inhaber der "Idéale" Markenrechte in den 90ern hatten also einen Deutschen Fahrradteile-Großhandels-Hintergrund. Da ist der Weg in einen Versandkatalog nicht weit.

Das sagt nun wieder nichts über die Fertigung der Sättel 95/96 aus. Aber vielleicht wohnt ja wer in der Nähe des Fahrradgeschäfts in Trier oder kennt einen der Mitarbeiter. Dann könnte man den Geschäftsführer fragen (lassen), der ist nach der Web-Seite immer noch aktiv.

Oder jemand blättert die "RadMarkt" 1994 und 1995 durch. In der Konstellation würde es mich wundern, wenn das nie erwähnt worden wäre.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oder jemand blättert die "RadMarkt" 1994 und 1995 durch. In der Konstellation würde es mich wundern, wenn das nie erwähnt worden wäre.
Den RadMarkt der Jahre 1991 bis 1997 habe ich mittlerweile durchgeblättert (das ist eine ausgesprochen trockene Lektüre), die Ausbeute ist dünn. Leider lässt sich nicht erkennen, wer die Sättel produziert hat. Auch kann man nicht sicher ableiten, dass die damalige Neuproduktion von Monz initiiert wäre. Ebensogut könnte Monz den Markeninhaber, die frz. Firma Bayard, übernommen haben. Die Produktion wurde aber schon 1997 wieder eingestellt, jedenfalls steht unter einem der obigen Links "Etablissement fermé le 03-07-1997", 5 Jahre nach Gründung der Firma und 3 Jahre nach Neueintragung der Markenrechte.

Aber vielleicht wohnt ja jemand in Trier und kennt jemanden der bei Monz arbeitet und kann mal fragen wer denn die 90er Ideale Sättel produziert hat. Der Geschäftsführer Heribert Monz ist immer noch aktiv.

Edit 14.03.2024: ich habe mich mit einem Fahrradteile-Handelsvertreter unterhalten, der etwas zu den 90ern sagen konnte. Bayard hat mit restlichen Maschinen und evtl. auch mit 2-3 T+B Mitarbeitern versucht die Produktion nochmal aufzunehmen. Das müsste nach Eintragung der Markenrechte gewesen sein, also nach 1994. Das hat nicht funktioniert und wurde wieder eingestellt. Später folgende Sättel werden sehr wahrscheinlich irgendwo in Asien gefertigt worden sein, daher auch der Aufdruck "French Design" statt "Made in France". Dass ein anderer europäischer Sattelhersteller die Fertigung übernommen hätte, kann ausgeschlossen werden. Das wäre wie wenn BMW für Mercedes Autos baute.

Ideale Monz001.jpg

Ideale Monz002.jpg


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