Servus,
dürfte ich mal in die Runde den Sinn der Keramik-Hybridlager und irgendwelcher Leichtlauflager stellen?
Nach meinem Kenntnisstand sind Keramiklager bei hohen Drehzahlen von Vorteil, bezüglich der Korrosionsbeständigkeit und weil sie nicht elektrisch leitfähig sind. Die Hersteller (also SKF etc., nicht Fahrradkomponentenhersteller) und Fachhändler (Kugellagergroßhandel) geben klar an, dass diese nicht bzw. nur begrenzt für Stoßbelastungen geeignet sind, und in etwa eine halb so starke statische und dynamische Belastbarkeit wie gehärtete Chromstahllager haben (soll jetzt keine Werbung sein, nur als Beispiel):
https://www.kugellager-shop.net/61806-dd-nsk-42x30x7-mm-kugellager.htmlWeiterhin: https://www.kugellager-shop.net/keramiklager
Zitat: "Aufgrund der hohen Nachfrage bezüglich Keramiklagern in Fahrrädern möchten wir folgendes mitteilen: Wir empfehlen grundsätzlich keine Keramiklager oder Edelstahl-Hybridlager in Fahrrädern einzusetzen; Dies hängt mit den hohen (Stoß-)Lasten insbesondere bei MTBs/Downhill und der nicht so starken Dichtungen von Keramiklagern zusammen. Nähere Informationen dazu finden Sie weiter unten unter "Nachteile" "
Das kommt von Leuten, die an teuren Keramiklagern verdienen würden!
Wenn ich mir die Drehzahlen beim Rad an schaue, dann liegen wir in der Größenordnung von 100 U/min beim Innenlager, und bei 100-400 U/min bei den Naben, Schaltröllchen vielleicht noch etwas mehr. Die Grenzdrehzahlen typischer Industrielager in entsprechenden Dimensionen liegen bei 10.000-20.000 U/min. Da ist das Thema Rundlauf und Leichtläufigkeit eigentlich vollkommen raus.
Bei der Verschleißbeständigkeit sehe ich primär Dichtigkeit und Stoßbelastungen als Probleme. Also wären da gehärtete Chromstahllager mit eng sitzenden Gummidichtungen vorne. Und sobald die Lauffläche eines Hybridlagers einen Schlag abbekommt, oder bei den leichtlaufenden Dichtungen Verunreinigungen eindringen, ist es mit der Leichtläufigkeit hinüber.
An unbelasteten Stellen wie Schaltröllchen und vielleicht im Freilaufkörper sind Keramiklager zumindest nicht von Nachteil. Aber bei Schaltröllchen wäre für mich die Dichtigkeit (wie auch an Pedalen) Priorität #1. Und ansonsten sind doch neben Dreck und Wasser Stöße Feind #1. Also schöner elastischer Chromstahl in Laufflächen und Kugeln, um die Stöße möglichst im elastischen Bereich der Verformungskurve aufzunehmen.
Das Argument von Ceramicspeed is, dass die Kugeln die Laufflächen polieren würden. Mein Gegenargument wäre, dass sie bei Stößen erst Dellen rein hauen, und im Alltag Räder Schlaglöcher nicht unbedingt glätten.
dürfte ich mal in die Runde den Sinn der Keramik-Hybridlager und irgendwelcher Leichtlauflager stellen?
Nach meinem Kenntnisstand sind Keramiklager bei hohen Drehzahlen von Vorteil, bezüglich der Korrosionsbeständigkeit und weil sie nicht elektrisch leitfähig sind. Die Hersteller (also SKF etc., nicht Fahrradkomponentenhersteller) und Fachhändler (Kugellagergroßhandel) geben klar an, dass diese nicht bzw. nur begrenzt für Stoßbelastungen geeignet sind, und in etwa eine halb so starke statische und dynamische Belastbarkeit wie gehärtete Chromstahllager haben (soll jetzt keine Werbung sein, nur als Beispiel):
https://www.kugellager-shop.net/61806-dd-nsk-42x30x7-mm-kugellager.htmlWeiterhin: https://www.kugellager-shop.net/keramiklager
Zitat: "Aufgrund der hohen Nachfrage bezüglich Keramiklagern in Fahrrädern möchten wir folgendes mitteilen: Wir empfehlen grundsätzlich keine Keramiklager oder Edelstahl-Hybridlager in Fahrrädern einzusetzen; Dies hängt mit den hohen (Stoß-)Lasten insbesondere bei MTBs/Downhill und der nicht so starken Dichtungen von Keramiklagern zusammen. Nähere Informationen dazu finden Sie weiter unten unter "Nachteile" "
Das kommt von Leuten, die an teuren Keramiklagern verdienen würden!
Wenn ich mir die Drehzahlen beim Rad an schaue, dann liegen wir in der Größenordnung von 100 U/min beim Innenlager, und bei 100-400 U/min bei den Naben, Schaltröllchen vielleicht noch etwas mehr. Die Grenzdrehzahlen typischer Industrielager in entsprechenden Dimensionen liegen bei 10.000-20.000 U/min. Da ist das Thema Rundlauf und Leichtläufigkeit eigentlich vollkommen raus.
Bei der Verschleißbeständigkeit sehe ich primär Dichtigkeit und Stoßbelastungen als Probleme. Also wären da gehärtete Chromstahllager mit eng sitzenden Gummidichtungen vorne. Und sobald die Lauffläche eines Hybridlagers einen Schlag abbekommt, oder bei den leichtlaufenden Dichtungen Verunreinigungen eindringen, ist es mit der Leichtläufigkeit hinüber.
An unbelasteten Stellen wie Schaltröllchen und vielleicht im Freilaufkörper sind Keramiklager zumindest nicht von Nachteil. Aber bei Schaltröllchen wäre für mich die Dichtigkeit (wie auch an Pedalen) Priorität #1. Und ansonsten sind doch neben Dreck und Wasser Stöße Feind #1. Also schöner elastischer Chromstahl in Laufflächen und Kugeln, um die Stöße möglichst im elastischen Bereich der Verformungskurve aufzunehmen.
Das Argument von Ceramicspeed is, dass die Kugeln die Laufflächen polieren würden. Mein Gegenargument wäre, dass sie bei Stößen erst Dellen rein hauen, und im Alltag Räder Schlaglöcher nicht unbedingt glätten.