Der Reihe nach:
- Du baust ein MTB auf und verwendest dafür eine MTB-Kurbel mit MTB-Kettenlinie, richtig?
- Vorn soll ein MTB-Umwerfer schalten, der zur Kettenlinie und zur Abstufung der Kurbel passt?
- Was für ein Schaltwerk soll verwendet werden?
- Kommt demnach ein Rennlenker oder "Moustache" ans MTB, wenn die alten Ultegra-STI verwendet werden sollen?
- Und was für Bremsen kommen da dran?
Zur Schalterei hinten, grundsätzlich:
- Shimano-Schaltwerke und Schalthebel für MTB bis 9-fach und Rennrad bis 10-fach sind weitestgehend kompatibel. Da gab es nur wenige Ausnahmen, von denen Du keine genannt hast, also: ja.
- Schaltwerke mit normaler Logik, also von der Feder auf kleinere Ritzel und vom Zug auf größere gezogen, sind zu bevorzugen.
- Bei MTB-Umwerfern aus dieser Zeit, die eindeutig nicht nach Rennrad aussehen, ist Vorsicht angebracht: Sie funktionieren nicht mit jeder Kettenlinie und jedem Hebel und man muss oft auch beachten, von wo der Schaltzug kommt (Top Pull oder Downpull; bei Dual Pull egal).
- Wenn der gewünschte MTB-Umwerfer nicht mit dem Rennradhebel schalten mag, verwende einen 3-fach-Rennradumwerfer aus der passenden Zeit. Aber vorsicht: Der hat einen längeren Käfig im anderen Winkel und lässt sich oft nicht weit genug unten montieren, weil er dann schon auf der Kettenstrebe aufliegt - und er funktioniert mit einer Kettenline von 50 mm oder darüber nicht mehr so exakt, weil er dann schon auf dem kleinsten Kettenblatt relativ weit geschwenkt sein muss.
- Shimano-Schalterei für MTBs ab 10-fach hat andere Hebelübersetzungen und passt nicht mehr zu Rennradhebeln. Gut möglich, dass man was Funktionierendes zurechtbasteln kann, aber das wird nicht in jedem Fall einfach.
- Bremsen: Rennrad-STI kommen nicht ohne Trickserei mit MTB-V-Brakes zurecht und brauchen Bremsen mit kürzeren Schenkeln/weniger Hebelübersetzung, z.B. Mini-Vs bis ca. 85 mm Länge oder Cantis.
Bei Mini-Vs passt der Querzug aber oft nicht mehr über breite MTB-Stollenreifen.
Mit einer exzentrischen Rolle kann man auch echte V-Brakes auf Rennradhebel anpassen, aber das ist nicht schön einzustellen und quält auch den Bremszug unnötig.
Ich würde wohl für eine mehrtägige, echte MTB-Tour einfach ein richtiges MTB aufbauen, mit MTB-Teilen und ordentlichen Scheibenbremsen, und dabei bestenfalls über Lenkerhörnchen und einen insgesamt etwas schmaleren Lenker nachdenken.
Für eine mehrtägige, schwere Straßentour würde ich ein Rennrad mit Schutzblechen, etwas breiteren
Reifen und Gepäckträgern garnieren und daran ggf. eine 3-fach-Kurbel verwenden, die eine Kettenlinie von maximal 45 mm zulässt. Das funktioniert mit vielen MTB-Kurbeln der ersten Generation Ende der 80er, Lochkreise 74 und 110 mm, womit aber kein 22er und kein 32er Kettenblatt geht, sondern mit normalem Aufwand bei 24-34 Ende ist.
In dem Fall würde ich über 26-36-48 oder etwas in der Art nachdenken, um den Umwerfer wegen der Kettenstrebe weit genug nach oben zu bekommen, und einfach die Ritzel auch entsprechend größer machen: Niemand muss im Urlaub mit Gepäck bergab bei 65 Sachen noch voll mittreten können, also darf das kleinste Ritzel ruhig 13 oder 14 Zähne haben.
Beim größten Ritzel am Rennrad geben Rahmen/
Schaltauge und Schaltwerk die Grenze vor: auch mit langem Käfig am Schaltwerk, den man für 3-fach sowieso braucht, ist oft bei 32 Zähnen Ende. Aber mit 26-32 sollte eigentlich alles machbar sein, was fahrend auf der Straße noch Sinn ergibt.