Die Strecken mit direktem Sollingbezug bin ich bisher schuldig geblieben, daher gehts jetzt nach Süden/Südosten. Nach 12,5km und 250hm durchs wunderschöne Rumortal erreiche ich Neuhaus im ... ja, ihr werdet staunen ! ...
Hochsolling. 355m über NN reichen uns hier schon für solch ein Prädikat, 528m hoch ist die "Große Blöße", mehr isnich.
Nach weiteren 8km, wir sind jetzt auf 250m üM, bin ich in Schönhagen, und hier endete der Versuch einer echten Sollingüberquerung. Was ich bisher gefahren bin, war höchstwahrscheinlich die vorgesehene Trasse der Bahn Uslar-Holzminden. So wurde es nur
Ein richtiger Grabstein für die Bahn, von der tatsächlich auch nur noch wenig zu sehen ist. Es sind jetzt auch nur noch ca. 10km bis zu ihrem Ausgangspunkt, dem heutigen Bahnhof Uslar-Allershausen an der Strecke Northeim-Ottbergen, der sogenannten Sollingbahn, die aber eher den Süden des "Gebirges" streift.
Man sagte mir in Schönhagen, dass eines der Gebäude in der Nähe dieses Gedenksteins mal der Bahnhof war, es ist dermaßen umgebaut, dass man es nicht mal erahnen kann. Und das trifft auch auf den ehemaligen Bahnhof Uslar-Stadt zu.
Und das erinnert mich jetzt massiv an
@fuerdieenkel s letzte Darstellung(die "Restauration zur Eisenbahn"), denn wenn mich nicht alles täuscht, sah der mal so aus
Sorry, ein besseres Foto fand sich nicht, und es ist auch die andere Seite, aber was zu erahnen ist: hier wurde alles geglättet und gesäubert. Und dann steht er heute mitten auf einem Autohausareal !
Der Güterschuppen ist längst weg, der einzige andere Bahnhof auf dem Weg - So
hlingen - ist fast nur durch dieses typische Zusatzstück zu erkennen:
Das weiße Schild rechts auf dem grauen Schuppen weist auf den "Imbiss zum alten Bahnhof" hin, ein Quad auf dem Dach ... naja.
Dafür noch wenigstens ein deutlicheres Relikt, die Brücke im Süden Uslars, die nach der südlichen Umrundung der Stadt, nachdem die Strecke an jenem Bahnhof der Sollingbahn abgebogen war, die Strecke wieder an die Stadt führt.
So, das wars zu dieser "Investitionsruine". Denn Schönhagen war nun wirklich kein lohnender Endpunkt. Zwar hatte die Anbindung für Uslar eine gewisse Bedeutung für eine große Möbelfirma, auch war da was mit Steinen, aber Ende der 80er Jahre war da auch Schluss.
Jetzt überquere ich den "Hochsolling" und fahre strictly north nach Dassel. Hier begegnet uns endlich mal ein Gebäude, das auch 10km gegen den Wind als altes Bahndings zu erkennen ist:
Is doch so, oder ? Der Güterschuppen mit der Rampe, die für hiesige Verhältnisse flache Dachkonstruktion, die Pflasterung ... . DAS ist die Endstation der Ilmebahn, die von Salzderhelden an der Bahnstrecke Göttingen-Hannover aus den Solling erschloss. Diese Bahn musste immer privat betrieben werden, weil Reichsbahn und DB das wohl immer nicht ganz ernst nehmen konnten (oder war es so lukrativ ?). Im Technikmuseum "Blankschmiede Neimke" in Dassel kann man angeblich mehr erfahren(offen nur am ersten Sonntag im Monat von April bis Oktober, war noch nicht drin).
Mir bleiben jetzt noch 2 Bahnstrecken, die nicht mehr existieren und halbwegs erreichbar sind. Aber das sind etwas größere Ausflüge.