...nicht, dass das hier noch einschläft.
Auf der letzten RTF habe ich aus dem Augenwinkel unterhalb der Straße eine kleines Kapellenensemble ge- oder erspechtet.
Ich wußte gleich, hier muss ich noch mal hin, wenn ich in Zukunft ruhig schlafen will. Also bin ich diesen SA mit Knipse losgezogen.
Nach ca. 15km sehe ich meinen Hinterreifen kritisch an und die breite Auflagefläche sagt mir: besser hättest du mal vor der Abfahrt Druck gemacht.
Ich will keinen Snakebite risikieren (die Angst fährt mit
) und entscheide mich zum nachzupumpen.
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 - Pause
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 - Zisch
Wo Zisch?
Beim Ventil!
Alles klar; Ventilansatz eingerissen. Also Rad raus,
Schlauch raus - aha ein Ersatzschlauch mit kurzen Ventil. Das wird lustig...
Ersatzschlauch, rein Rad rein - auf ein Neues.
Das Ventil schaut nur wenige Millimeter aus der Felge. Mit Gegendruck Daumen von oben geht es halbwegs mit der Luft Richtung Talkumhöhle.
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 - Pause
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 - Pause
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 - Schwitz
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 - Zisch
Schlauch die Zweite. Wieder ist der Ventilansatz (vielleicht die falsche Wickeltechnik beim Ersatzschlauch) eingerissen.
Jetzt sind Optionen gefragt.
Das TipTop Pannenset hilft hier nicht weiter, zuhause schläft Frau und Kater verdient nach erfolgreicher Nachtschicht, der Notfallfünfer in der Tempopackung ist der letzte Hoffnungsschimmer.
Ja, er ist noch da der Fünfer und hat sich inzwischen dank interner Inflation zum Notfallzehner gemausert. Dunkel erinnere ich eines Radgeschäftes nur zwei Ortschaften weiter. Das sollte doch bis Geschäftschluß am Lande zu machen sein. Die ersten Kilometer sind noch launig in Clickschuhen. Unterwegs stelle zufrieden fest, dass man flott schiebend 6,5km/h auf den Tacho zaubert; im Laufschritt gar derer Zwölf.
Das bringt mir wieder eine Diskussion in den Weiten dieses Forums in den Sinn, wo jemand ernsthaft nach der Montage eines 42er! Ritzels auf seiner Kassette nachfragte (so was will man doch nicht einmal auf einem MTB sehen müssen
). Ich fühle mich bei der Schiebeaktion bestätigt:
Lieber schieben, als mit 30-42 im Schrittempo die Rampen hochhamstern.
Die Straße wird breiter aber nicht für mich. Im Grünstreifen das Rad, ich halb auf der Fahrbahn. Die Leitplanke läßt kein Platz für Verkehrsteilnehmer ohne Fahrzeug. Schließlich bin ich im Dorf und finde auch gleich den Radladen. Die Stirn ist heiß und naß und am
Sattel hängt noch die Startnummer der RTF.
"Wenig Luft. Fahren Sie ein Rennen?" Das ist die Begrüßung.
"Bitte einen
Schlauch zur Selbstmontage."
Zwei Minuten später (man hat ja schließlich Übung) stehe ich im Laden mit dem Rad in der Hand und suche die
Standpumpe.
"Gut der Mann, kannst gleich bei mir in der Werkstatt anfangen" haha
Nach soviel Unplanmäßigem gönne ich mir ein Bild von der Dorfkapelle in Beutelsdorf, die auf meinem Weg liegt.
Auch die Beutelsdorfer wurden im WK 1 gebeutelt, wie eine Gedenkplatte berichtet.
Innen ist es schöner wie außen.
Nach ein paar ereignislosen Kilometer erreiche ich mein eigentliches Fotoziel bei Herzogenaurach.
Die gefasste Quelle daneben machte schwarze Pfoten wieder rein.
Im Ergebnis ein anstrengendes Bild...