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0.1) Ziel/Absicht:
- Auflisten von Vor- und Nachteilen der jeweiligen Übersetzungsvarianten
- Gegenüberstellung der verschiedenen Möglichkeiten
- Diskussionsbasis
- Entscheidungshilfe für Kaufinteressenten
0.3) Bei der Kettenschaltung sind folgende Punkte zu beachten:
- Ein Kettenblatt = ein Geschwindigkeitsbereich
- Geschwindigkeit bei welcher Blattwechsel erfolgt
- Bandbreite, Differenz zwischen grösstem und kleinstem Gang
- feine Abstufung der Gänge im schnell gefahrenen Bereich
- grobe Abstufung der Gänge im langsam gefahrenen Bereich
- Kettenschräglauf bei der am häufigsten gefahrenen Übersetzung
- Anzahl und Ort der Überschneidungen/doppelten resp. mehrfachen Gänge
- ein zu grosses KB lässt sich durch tiefe TF kurzfristig einfacher kompensieren als ein zu kleines KB durch eine hohe TF
- Zusammenspiel Kurbel und Kassette - Grundregel: Fein/Fein oder Grob/Grob
- das Gelände bestimmt die Abstufung: Flaches Gelände = fein Abstufung, hügeliges Gelände = grobe Abstufung
(...) Auch nach vielen kontrovers geführten Diskussionen mangelt es (aus meiner Sicht) leider nach wie vor an einer gewissen Neutralität, besser gesagt: Deine FAQ's sollten vielleicht etwas ergebnis-offener gestaltet werden.
(...) Deine Schlussfolgerungen, die quasi einer Empfehlung gleichkommen, gehen fast ausschließlich von eben dieser Annahme aus. Leser werden aber nicht ausreichend auf diesen Umstand hingewiesen...und, nicht jeder Rennradler bevorzugt überwiegend diese Entfaltung!
(...) Etwas schwammig erscheint mir auch noch die Beschreibung der Motivation für die offensichtlich ungeliebten Schaltvorgänge vorne.
Ich denke mal, wir sind uns einig, dass das zu befahrende Gelände über ein Mindestmaß an Hügeln oder ggf. extrem starken Gegenwind verfügen muss, damit überhaupt auf dem kleinen Blatt gefahren wird. Ein Hügel oder Anstieg muss aber aus meiner Sicht neben einer bestimmten Mindest-Steigung auch eine ausreichende Mindestlänge haben, damit ich diesen nicht auch kurzfristig im Wiegetritt auf dem großen Blatt erklimmen könnte. (...)
Hi glücklicher König,1.2) Dreifach/Triple:
Dreifach-Garnituren sind eigentlich Heldenkurbeln , ergänzt um ein drittes, kleines Kettenblatt, liebevoll Rettungsring, Granny-Ritzel und dergleichen genannt. Die Dreifachkurbel hat sich nie so richtig durchsetzen können. Dreifach-Garnituren haben Abstufungen wie 52-39-30 , 50-40-30, 53-42-30 etc. Zusätzlich gibt es noch den sog. "Tourentiple/Triple-kompakt" etc. in Form von 50-38-24, 48-36-24 etc.
Vorteile:
+ bietet als einzige Kurbelgarnitur grosse Entfaltung UND feine Abstufung bei genügend Überschneidungen
+ Möglichkeit minimal ein 24er Kettenblatt zu fahren bietet maximale Bergtauglichkeit
+ genügend Überschneidungen, daher viele Kassetten möglich, auch eng gestufte
+ harmonische Blattwechsel durch geringe Zähnedifferenzen
+ auf dem mittleren Kettenblatt weniger Schräglauf als 2fach-Kurbel
+ 42er Kettenblatt deckt einen grossen Bereich ab
Nachteile
- schlechterer Schaltkomfort als 2fach
- weniger fehlertolerant, Schaltung muss präziser eingestellt werden
- schlechterer Q-Faktor
- wegen schlechter Kettenlinie geringer Schräglauf nur möglich, wenn vorne häufig geschaltet wird
- mehr Kettenblätter = mehr Schaltarbeit
- Kettenschräglauf auf dem grossen Kettenblatt wegen schlechter Kettenlinie grösser als bei zwei Kettenblättern
- Differenz 30-39 klein, unnötige Überschneidungen
- das mittlere und das grosse Kettenblatt bieten wegen Schräglauf, Blattwechsel und Kettenlinie in der Praxis nicht wesentlich mehr als das 46-, 48- oder 50er KB der Kompaktkurbel
- grosses Kettenblatt grösstenteils unnütz, da wegen Kettenlinie nur noch ab 35 km/h mit vernünftiger TF fahrbar
- wird das grosse Kettenblatt mehrheitlich gefahren, viel Schräglauf
- im Gegensatz zu 2-fach magere Effizienz. Von 30 Gängen bleiben abzüglich Überschneidungen und Schräglauf etwa 20 Gänge. Das sind nur ca. zwei Gänge mehr bei zwei Kettenblättern
- Seit dem Wegfall des 42er Kettenblattes älterer Kurbeln fehlt ein wirklich universelles Kettenblatt, 39er KB ist eher klein, viele fahren deswegen mitte-klein oder gross-gross mit entsprechendem Schräglauf
- 39er wird durch Kassette mit 11er Abschlussritzel universeller, dafür durch fehlendes 16er eher grobe Abstufung der Kassette und mit 5X-11 ein ziemlich nutzloser Gang der anderswo sinnvoller investiert werden könnte
- Differenz der Kettenblätter durch 3fach-Umwerfer vorgegeben, wenig Möglichkeiten der Anpassung durch andere Kettenblätter
- Angebot an Kurbeln dünnt aus: SRAM ausschliesslich 2fach, Campagnolo nur alte 4-Kant-Alu-Kurbeln, Shimano nur noch Ultegra 6703 und darunter, keine 3fach Dura-Ace '7903'
- DA7703, DA7803, Ultegra 6703 verwenden LK92 für das kleine KB, kein KB kleiner als 30 Z möglich, dadurch am Berg nur unwesentlich besser als die Kompaktkurbel
- Problematik der Geräusche auf dem mittleren Kettenblatt wegen der Steighilfen (7803)
- Optik, sieht weniger "professionell" aus
- Gewicht, schwerer durch drittes Kettenblatt, längeres Schaltwerk, anderer Umwerfer etc.
- 2-fach und 3-fach STIs bei neueren Gruppen nicht mehr kompatibel, erheblicher Aufwand bei Umrüstung
- kombiniert die Nachteile der klassischen Kurbel mit denen eines dritten Kettenblattes
- in der Praxis nur etwa zwei Gänge mehr als die Zweifachkurbel
http://www.rennrad-news.de/forum/showthread.php?t=14021
http://www.rennrad-news.de/forum/showthread.php?t=24509
Anwendungsbereich:
One size fits all - oder eben auch nicht. Das Rundum-Sorglos-Paket für Fahrer die sich nicht mit Ritzelpaketen, LRS und Schrauberei beschäftigen und immer die passende Übersetzung dabei haben wollen. Geeignet für schwache Fahrer.
Anmerkung:
Die 3fach-Kurbel hat seit dem Erscheinen der Kompaktkurbel viel von ihrer ursprünglichen Bedeutung verloren. Campagnolo hat mit der Einführung von 11fach gar das Ende der 3fach-Kurbel 'ausgerufen' und vergleicht auf der Website 3fach/10fach mit 2fach/11fach. In der Praxis bietet die 3fach-Kurbel letztlich nur wenig Vorteile gegenüber kompakt.
....
P.S: Bin für Verbesserungsvorschläge, Präzisierungen, Anmerkungen, Kommentare und Kritik offen.
Hi glücklicher König,
da Du nach Anmerkungen fragst, darf ich nochmals auf mein Posting von der ersten Seite verweisen?
Einige Deiner aufgezählten Nachteile sind definitiv nicht gegeben, z.B. ist der Schräglauf in der Tendenz besser als bei 2-fach.
Der Kettenschräglauf des großen Kettenblatts passt besser zu den kleinen Ritzeln, für die größeren Ritzel passt das mittlere Blatt besser. In der Praxis ist das zu merken, bei 2-fach hat eine 7801 Kette ca. 2500km gehalten, bei 3-fach sind es meist über 3000km geworden - und das, obwohl ich mit 3-fach deutlich mehr Höhenmeter gemacht habe.
Da fehlt imho auch noch die Anmerkung, dass die Kettenlage durch das dritte Kettenblatt lediglig 1/2 Ritzelabstand nach aussen wandert, das ist wirklich nicht viel; damit kannst Du in der Praxis die gleichen Gänge auf dem grossen Kettenblatt fahren wie auf Standard 2-fach (max. eines weniger);
dann hängt es von Deinem Ritzelpaket hinten ab, wann Du auf dem grossen Blatt fährst; bei 13-26 z.B. ab dem 19'er, was bei 92U/min ab 30 passiert.
Das 42'er Kettenblatt kannst Du Dir auf Wunsch gern noch montieren, es passt weiterhin auf die Shimano Kurbel; das ist also kein Prinzip-bedingter Nachteil.
Eine grobe Abstufung wird nicht automatisch durch ein 11'er Ritzel erzeugt. Dank eines 26'er vorn kann hinten als Grösstes sogar ein 21'er mitfahren, trotzdem geht mit 60U/min noch 9,5km/h; auf dem mitteleren Blatt ist dann bei 92U/min der Bereich von 20 - 40km/h im Einerabstand der Ritzel abgedeckt - wo hast Du das sonst in Kombination mit einem Berggang?
In der Praxis sehe ich 5 Gänge mehr als bei der "Heldenkurbel" und 3 mehr als bei Kompakt mit gleichzeitig engerer Abstufung und Vermeidung von ständigem Schalten der Kettenblätter im Flachen.
Ich denke, für die Wahl der richtigen Übersetzung ist eher das Gelände entscheidend als denn die Philisophie.
Als Non-Profi bietet 3-fach für die langen Anstiege in den Alpen oder gar die bissigen Anstiege in den Pyrenäen einfach das breiteste Spektrum und erlaubt auch normal trainierten Hobbyfahrern, am Ende einer längeren Bergfahrt nicht auf dem Zahnfleisch zu gehen.
Im Mittelgebirge wird derselbe Fahrer mit Kompakt gut durchkommen, denn kurzfristig kann eine größere Steigung auch auf dem 34'er hochgedrückt werden (3-fach hätte mit dem 26'er vorn noch kleinere 3 Gänge in petto). Da es selten richtig flach ist, wird auch nicht so häufig im Bereich von 30-36km/h gefahren.
Im Flachen ist Kompakt mit 50/34 imho ziemlich daneben, da bei 30km/h ständig die Kettenblätter gewechselt werden müssen und dann der Schräglauf enorm ist.
Das 34'er ist im Flachen einfach kaum verwendbar, das 50'er aber bei leichtem Gegenwind schon wieder zu lang; selbst das 11'er Ritzel ist nur Makulator ... .
Weiterhin sind dann für den im Flachen häufig genutzte Bereich von 30-36km/h nur 2 Ritzel vorhanden, recht wenig, um seine Lieblingsdrehzahl zu fahren (ausgehend vom 11-28). Provokativ wären da mit der 11-21 bei 3-fach 6 Gänge verfügbar - also wie bei der Heldenkurbel.
Wenn der Fahrer aus dem Flachen also nur ein Fahrrad hat und ab und zu in die Alpen fährt, wäre doch 3-fach keine so dumme Idee; im Flachen nutzt er halt sein kleinstes Blatt nicht, in den Alpen kann er alles damit hochfahren.(...)
Ich möchte hier ja nun wirklich keine lange Diskussion lostreten....
Wer eine umfassende Lösung sucht, ist damit gut bedient. Erfahrungsgemäss kommen viele mit 3fach nicht zurecht und wollen das deshalb nicht (mehr), mich eingeschlossen. Dann betrachtet man die Sache aus der Perspektive "worauf kann ich verzichten, um kein 3fach haben zu müssen?" und sieht, dass die Vorteile von 3fach relativ gering sind: Ein Gänglein unten, ein Gänglein oben, ein zusätzliches Gänglein in der Mitte. Und ob man jetzt bei 35 km/h von der Mitte aufs Grosse oder bei 20 - 25 km/h vom Grossen aufs Kleine muss...
Das Campa 48er entspricht einem 44er bei 3fach. Fast so universell wie das 42er, besser als das 39er. Damit kann ich von 15 km/h bis 60 km/h alles fahren, Blattwechsel sind sehr selten. Im langsamen Bereich grob gestuft, im schnellen fein gestuft. Alle 10 Ritzel auf dem grossen Kettenblatt und das mit weniger Schrägläuf als bei 3fach und ohne den dort nötigen Blattwechsel. Ein grosses Kettenblatt welches endlich zum Hobbyfahrer passt. Diesen "Luxus" kann 3fach nicht bieten, weder mit 26er noch mit 42er KB und trotz den zwei, drei zusätzlichen Gängen und der leicht feineren Abstufung, denn XX-39-52 ist und bleibt für den Hobbyfahrer unpassend. Um das zu erreichen verzichte ich gerne auf die drei Gänge oben/unten/mitte. Das ist der Grund, warum in meiner Zusammenfassung 3fach wie auch klassisch bei jeder neuen Version schlechter weg kommen
(...) Wenn Du mit Dreifach nicht zurecht kommst, ist es völlig okay, dass Du Dir eine alternative Lösung sucht. Recht so.
Mit Shimano Ultegra 3x9 hatte ich nie Probleme; bei 3x10 hat Ultegra auch bei mir Probleme gemacht und wurde zwangsweise gegen DA getauscht, die aber wiederum problemlos läuft (bei Ultegra 3x10 waren die Wege des Zuges länger als das Schaltwerk gebraucht hätte und das konnte ich nicht abstellen). Ich habe also Verständnis für die Probleme und kann auch den dadurch ggf. aufgekommenen Frust verstehen.
Es bleiben aber ein paar Fakten, z.B. das Mythos vom größeren Kettenschräglauf. Das äussere Kettenblatt ist lediglich 1/2 Ritzelabstand weiter aussen als bei 2-fach. Wenn Du also alle 10 Ritzel hinten auf dem grossen Kettenblatt bei 2-fach fährst, wäre das bei 3-fach 9 Ritzel hinten - und dann wäre der Schräglauf immer noch 1/2 Ritzelabstand kleiner.
Z.B. kann ich mit 3-fach eine Flachland 12-23 Übersetzung draufmachen, dann kann ich sehr wohl im Flachen fast alles mit dem mittleren Blatt fahren, so wie ich es jetzt im Winter mit 2-fach (50/39) gemacht habe. Kein Unterschied und zufriedenstellend.
Dadurch, dass das mittlere Blatt noch eine Idee (1/2 Ritzelabstand) weiter aussen sitzt, geht auch das 13'er noch gut bei 3-fach, bei 2-fach ist der Kettenschräglauf dann etwas größer.
Wenn Du 15km/h bis 60km/h auf einem Kettenblatt fährst (48 Campa ??), reicht Deine Bandbreite von 70-110 U/min - unter der Annahme, dass Du hinten das 11-28 montiert hast.
Diese Kassette hatte ich gerade auf Malle dabei (vorn 50/39), mir hat sie gar nicht zugesagt. (...)
Ich habe mir erlaubt, die verschiedenen Lösungen einmal in die angehängte Graphik zusammenzufassen.
(...) Die oberste Graphik ist die von Dir angedeutete Lösung mit 48/34 und 11-28 Kassette. Die Bandbreite reicht von 14km/h bis etwas über 50km/h.
Auf dem 48'er Blatt klaffen Lücken bei 30 und 35km/h, oder von 25km/h bis 35km/h hast Du nur 3 Ritzel. Unten ist mit jeweils 4 Ritzeln ein grosser Sprung und reduziert den Spass in den Bergen (s.o.)
Vergleichen wir das mit der alten 3-fach Lösung (3x9) mit 52/42/30 (unterste Graphik), so ist die gesamte Bandbreite ähnlich, von 15km/h bis zu 50km/h. Alles rund um 30km/h geht prima auf dem mittleren Blatt, von 25 - 35km/h habe ich 5 Ritzel mit sehr geringem Kettenschräglauf (!). Im Berg gibt es eine sehr enge Abstufung (halb so grosse Schritte wie bei Dir).
Mit der neuere 3-fach kann mit dem 39'er in der Mitte auf dem mittleren Blatt bei moderatem Kettenschräglauf im Bereich von 25 - 35km/h 6 Ritzel gefahren werden - mehr geht kaum. Ist Dir der Kettenschräglauf zu gross, kann ab 33km/h auf das grossen Blatt gewechselt werden, dann geht es in 5% Schritten weiter - immer ein optimaler Gang.
Wenn Dich der Schräglauf auf dem mittleren Blatt zu sehr anfrisst, geht auch die Extrem-Lösung mit dem 11-21 Paket.
Wieder 6 Gänge in dem Bereich, aber die Kette liegt ein Ritzel weiter innen. Der kleinste Berggang ist immer noch bei 14km/h - wie bei Dir; der größte Gang geht nun bis 55km/h - die 60km/h erreichst Du nun mit 100U/min. Lücken sehe ich keine
(...) Ich trete noch einmal einen Schritt zurück und überlege, was Compact bringt.
Die oberste Graphik in zweiten Bild zeigt den Vergleich von Compact zu Heldenkurbel zu 3-fach, jetzt bei 60 U/min und Deiner 11-28 Kassette. Der reale Gewinn ist weniger als 1 Ritzel (!) diese Kassette; statt 10,4km/h fahre ich 9,3km/h. Wechsele ich auf meine 3-fach Kurbel habe ich zwei Ritzel mehr als bei Compact - statt 9,3km/h fahre ich nun mit 7,1km/h. DAS ist ein Unterschied.
Aber, mir ist ja nix zu dumm. Demnächst bin ich auch mit Compact unterwegs, vorn 48/36. Die Übersetzungen, die ich mir überlegt habe (und noch aus dem Fundus als Kassetten zusammenstellen könnte), stehen unter dem Vergleich. Ich denke, ich werde mit der 12-23 starten, wenn ich das kleine Kettenblatt hier kaum nutze, werde ich wohl 11-21 aufziehen. Für die flacheren Berge (Mittelgebirge) habe ich eine 13-29 Kassette im Programm, Harz und Rhön sollten damit göhn
Interessant, dass ihr ewig hin und her diskutiert, und der allerletzte Vorschlag ist nun 36/48 mit 13-29. Genau das war doch, bevor es diese 11-28 gab, eine der von Rex Felice propagierten Idealkombinationen (bis auf evtl. 34 statt 36) . Also gibt's offensichtlich doch keine großen Meinungsdifferenzen.
Im übrigen ist besagte 36/48 mit 13-29 meine Wahl für die Alpen, ansonsten hab ich ne 12-25 (ist für mich nur sinnvoll, bei kleiner Differenz der beiden Kettenblätter) drauf. Kompromisse muss man ja immer machen, und für mich liegt der eindeutig darin, auf tretbare Übersetzungen oberhalb von 50-55 km/h zu verzichten. 11-28 kommt daher für mich niemals in Frage. Die Lücken zwischen 25 und 35 km/h wären mir zu groß.
Gruß
Viner
Ich gebe die Diskussion auf, nicht, weil Du mich überzeugt hast, sondern weil ich schlichtweg keine Zeit und Lust dafür mehr habe. Ich habe schon zuvor gepostet, dass Du gern mit Kompakt unterwegs sein sollst und ich das okay finde, dass Du das als optimal empfindest....
Ich habe eine Flachlandrunde, 166 km, ca. 500 Hm: Ein paar "Wuppen" unterwegs und der "Schlussanstieg" mit etwa 200 Hm. Wir können die Strecke gerne einmal miteinander fahren, du mit deiner 3fach, ich mit meiner KKK. Dann versuchen wir einen Schnitt von etwa 33 km/h zu fahren, alleine komme ich auf ca. 29 - 30 km/h. Die ganze Infrastruktur ist da, inkl. Übernachtung und Verpflegung. Einzig die Reise geht auf dich. Am Abend unterhalten wir uns nochmals über "Kettenschräglauf", "Blattwechsel" und "3fach".
...
Meiner Meinung nach nur bedingt sinnvoll.
Es bleiben aber ein paar Fakten, z.B. das Mythos vom größeren Kettenschräglauf. Das äussere Kettenblatt ist lediglich 1/2 Ritzelabstand weiter aussen als bei 2-fach. Wenn Du also alle 10 Ritzel hinten auf dem grossen Kettenblatt bei 2-fach fährst, wäre das bei 3-fach 9 Ritzel hinten - und dann wäre der Schräglauf immer noch 1/2 Ritzelabstand kleiner.
Z.B. kann ich mit 3-fach eine Flachland 12-23 Übersetzung draufmachen, dann kann ich sehr wohl im Flachen fast alles mit dem mittleren Blatt fahren, so wie ich es jetzt im Winter mit 2-fach (50/39) gemacht habe. Kein Unterschied und zufriedenstellend. Dadurch, dass das mittlere Blatt noch eine Idee (1/2 Ritzelabstand) weiter aussen sitzt, geht auch das 13'er noch gut bei 3-fach, bei 2-fach ist der Kettenschräglauf dann etwas größer.
Verstehe ich Dich richtig, wenn ich die Ausrufezeichen bei "vier (!!!) Ritzelabständen" als zuviel interpretiere, also max. 3 Ritzel Schräglauf als noch zulässig für den Kettenschräglauf anzusehen habe?
Dann dürfte gemäss Deiner Tabelle bei 2-fach das 12'er gar nicht gefahren werden (-3,4) und auch das 27'er geht nicht (+3,7).
Bei meiner 3-fach Kurbel im Cannondale fluchtet das 17'er Ritzel eher als das 16'er Ritzel mit dem mittleren Kettenblatt, das kleine 26'er liegt mittig zwischen 19'er und 21'er Deiner Tabelle, also sitzt die Kurbel wohl etwas "enger" (?). Das grosse Kettenblatt fällt auch mittig zwischen 14 und 15'er.
Dann dürfte ich auf dem Grossen von 12 - 17 fahren, das Mittlere von 13 -21 und das kleine 16 - 27. Wären doch recht gut verteilt, die 19 Gänge.
Die 2-fach Lösung hätte nach der Rechnung 12 Gänge (ein Plus von 58% für 3-fach, was die Anzahl der Gänge betrifft, wenn der Kettenschräglauf auf +/- 3 Ritzel limitiert wäre).
In einer längeren Bergauf Passage, wo der 2-fach Kurbler auf der größten Ritzel mit +3,7 Kettenschräglauf fährt, würde der 3-fach Kurbler auf dem drittletzten Ritzel mit kaum Kettenschräglauf bei gleicher Trittfrequenz fahren.
Ich will hier nicht behaupten, dass 3-fach die alles selig machende Lösung ist. Für MICH bringt sie in der Bergen für lange Auffahrten oder Steigungen >12% deutliche Vorteile, am wesentlichsten durch die 2 zusätzlichen Gänge (ich fahre in drei Wochen den Niger Pass hoch, da bin ich für jedes zusätzliche Zähnchen vorn weniger und hinten mehr sehr dankbar). Aber auch im Flachen bin ich damit gern unterwegs, denn dabei werden nur die beiden äusseren Kettenblätter genutzt und dann passt das mit meiner 92 Drehzahl ganz manierlich (bei Gegenwind auf dem 39'er, die Gegenrichtung auf dem 52'er).
Ich gebe die Diskussion auf, nicht, weil Du mich überzeugt hast, (...) ich das okay finde, dass Du das als optimal empfindest.
Bei mir ist es halt ein wenig anders als bei Dir. Bei meiner beschränkten Leistungsfähigkeit (240W für 1h geht noch, dann wird's duster ...) bin ich halt in den Alpen froh, nach 2 längeren Anstiegen und 120km in den Beinen im dritten Anstieg noch zwei Gänge mehr zu haben, dann wenn schon so langsam der Saft ausgeht. (...)
(...) Dann dürfte ich auf dem Grossen von 12 - 17 fahren, das Mittlere von 13 -21 und das kleine 16 - 27. Wären doch recht gut verteilt, die 19 Gänge.
Die 2-fach Lösung hätte nach der Rechnung 12 Gänge (ein Plus von 58% für 3-fach, was die Anzahl der Gänge betrifft, wenn der Kettenschräglauf auf +/- 3 Ritzel limitiert wäre).
In einer längeren Bergauf Passage, wo der 2-fach Kurbler auf der größten Ritzel mit +3,7 Kettenschräglauf fährt, würde der 3-fach Kurbler auf dem drittletzten Ritzel mit kaum Kettenschräglauf bei gleicher Trittfrequenz fahren.
Ich will hier nicht behaupten, dass 3-fach die alles selig machende Lösung ist.
Für MICH bringt sie in der Bergen für lange Auffahrten oder Steigungen >12% deutliche Vorteile, am wesentlichsten durch die 2 zusätzlichen Gänge
(...) Aber auch im Flachen bin ich damit gern unterwegs, denn dabei werden nur die beiden äusseren Kettenblätter genutzt und dann passt das mit meiner 92 Drehzahl ganz manierlich (bei Gegenwind auf dem 39'er, die Gegenrichtung auf dem 52'er).
(...) Bsp: Ein Freund von mir mit 3fach (DA7703) fährt sehr hochfrequent. Wenn wir zusammen fahren, ist er meist mit 39-17 bis 39-14 unterwegs. Schräglauf versucht er möglichst zu vermeiden. Ich fahre ab und zu gerne hochfrequent, aber seine Fahrerei finde ich "abartig". (Um häufige Blattwechsel und extremen Schräglauf auf dem 53er Blatt zu vermeiden, fährt er sehr hochfrequent, damit er möglichst auf dem 39er bleiben kann. Wenn man, um Schräglauf zu vermeiden, die ersten 3 Ritzel mit dem Grossen nicht fahren will, hat man eine ziemliche Schalterei, die zudem mit Gegenschalterei!! verbunden ist.) Das führt bei ihm dazu, dass er z. B. mit TF >120 teilweise im Wiegetritt!! in kleines abschüssiges Stück mit anschliessender Steigung hineinfährt, nur um ein Wechseln aufs Grosse und dann wenige Meterspäter wieder aufs Kleine, zu vermeiden.
Ich hingegen fahre geradeaus im mittleren Bereich der Kassette. Geht es runter, kann ich drei, vier Gänge strenger schalten, beschleunigen, dann in den Anstieg hinein, die Gänge einzeln bis hoch zu 48-23 (oder wenn es sein muss bis 48-29) zurückschalten und wenn es dann wieder flach wird, wieder drei, vier Gänge dicker schalten.
Ich bin alles in allen schon Tage hinter ihm hergefahren, im Flachland, im hügeligem/welligen und im bergigen Gebiet und in aller Regel fährt er mit mehr Schräglauf als ich. Ich beobachte immer die Fahr- und Schaltgewohnheiten meiner Mitfahrer. Mit der Zeit werden die Muster ersichtlich. (...)
Aber, für die Mittelgebirge (oder Malle, ...) habe ich heute meine erste Kompakt Kurbel in Betrieb genommen...)
Mit dem 12-23 geht es ganz gut, allerdings habe ich feststellen müssen, dass die Drehzahl auf 82 - 85 absinkt, wenn man auf dem grossen Kettenblatt unterwegs ist. Bei Gegenwind bin ich schnell auf dem 21'er, was der Kette wg. Schräglauf wohl nicht gut tut. Daher habe ich im Gegenwind wieder das kleine Kettenblatt genutzt - bis 28km/h (15'er) geht das noch ganz gut (und das waren heute Abend 235Watt auf dem Flachstück).
Dann bist Du ja hier schon der 2te Verfechter dieser exotischen Kurbel.Die 46/33 mit der 13-27 Kassette passt mir ganz gut für Touren in (welliger) Ebene und Mittelgebirge und Zwischensprints auf 40km/h sind damit auch recht spassig. Für den Zweck will ich so schnell nichts anderes mehr nehmen.
Dann bist Du ja hier schon der 2te Verfechter dieser exotischen Kurbel.
Halte ich allerdings weder für die Ebene noch im Mittelgebirge für optimal.
1. Wer braucht schon ein 33er Blatt für die wellige Ebene?
2. 46/13 ist ein zu schwacher Gang für Abfahrten im Mittelgebirge.
Im Mittelgebirge kommt es ja z.B. auch oft vor, dass man eine kurze steile Abfahrt hat mit anschliessndem Gegenanstieg. Wenn man da Schwung mitnehmen will, brauchts schon mehr als 46/13. Ganz zu schweigen von längeren Abfahrten. Da kannst Du ja gar nicht mehr mithalten!
Dann bist Du ja hier schon der 2te Verfechter dieser exotischen Kurbel.
Halte ich allerdings weder für die Ebene noch im Mittelgebirge für optimal.
1. Wer braucht schon ein 33er Blatt für die wellige Ebene?
2. 46/13 ist ein zu schwacher Gang für Abfahrten im Mittelgebirge.
Im Mittelgebirge kommt es ja z.B. auch oft vor, dass man eine kurze steile Abfahrt hat mit anschliessndem Gegenanstieg. Wenn man da Schwung mitnehmen will, brauchts schon mehr als 46/13. Ganz zu schweigen von längeren Abfahrten. Da kannst Du ja gar nicht mehr mithalten!