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Konfliktsituationen im Verkehr

Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass ich, bei meinem Unfall damals, gestorben wäre, hätte ich keinen Helm getragen. Aber so musste die Solidargemeinschaft meine Behandlungskosten tragen. Nur weil ich so doof war, einen Helm zu tragen.

Wer will das ausrechnen können, was wäre wenn....?
 
Also ich sehe es ja auch so, dass es gut ist mit Helm Rad zufahren. Allerdings empfinde ich eine Helmpflicht staatlicherseits als übergriffig und eine Strafzahlung in 3stelliger Höhebei nicht befolgen schon als Frechheit. Ich bin ein erwachsener Mensch und es ist mein Risiko. Die Konsequenz bei einem Sturz auf den Kopf muss ich tragen, aber diese (meine) Einstellung für selbstverantwortliches Handeln scheint immer mehr aus der Mode zu kommen.
Um den Punkt zu unterstützen:

Es fällt uns relativ einfach, anderen Vorschriften machen zu wollen, wie sie zu leben haben und was sie zu tun haben - solange es nicht uns selber trifft.

Und der Abzweig "Helmpflicht" in diesem Thread ist ein Musterbeispiel dafür ...

Ich vermute mal, dass die meisten RRler mit einer Helmpflicht leben könnten - aber sobald uns Autofahrer vorschreiben wollen, wo wir zu fahren haben (in dem sie uns dies wie auch immer "kommunizieren"), werden bei den meisten rote Lampen angehen ...
 
Der größte Feind der Freiheit ist ihre premanente Überreizung (in ihrem libertären Sinne: "Keiner redet mir rein"). Dazu reichen einige wenige, die dies plakativ tun. No need for Gurtpflicht ohne Gurtmuffel, keine Impfflicht ohne demonstrative Verweigerer, kein Rauchverbot im Restaurant ohne permanenten Mief beim Essen.
Das sollten sich gerade diejenigen bewusst machen, die glauben, ihrer Sache durch demonstrative Verstöße gegen irgendwas zu helfen. Gibt es zu viele auffällige Radel-Verkehrsverstöße (oder ins Rampenlicht gezerrte oder/und geframte), dann kommt auch irgendwann die Kennzeichnungs- und Versicherungspflicht.
 
Ist doch klar; die Leute wollten halt unbedingt einen Krankenhausaufenthalt vermeiden. Dazu wurde ja auch genügend aufgerufen.
und jetzt is leuten ein krankenhausaufenthalt wieder egal? ich mag diese logik, eine gesellschaft die so denkt erklärt auch die weltweite politische entwicklung - schuld sind immer die anderen, keiner denkt an eigenverantwortung, auch wenn auf diese immer gepocht wird. wenns passt.
 
Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass ich, bei meinem Unfall damals, gestorben wäre, hätte ich keinen Helm getragen. Aber so musste die Solidargemeinschaft meine Behandlungskosten tragen. Nur weil ich so doof war, einen Helm zu tragen.

Wer will das ausrechnen können, was wäre wenn....?
Oder umgekehrt.
Hättest du den Unfall nicht überlebt, wäre der Gesellschaft dein produktiver Beitrag verlorengegangen. Aber stimmt. wer will das ausrechnen? Für dich persönlich dürfte das Fazit aber klar sein.
 
wer will das ausrechnen?
Um vielleicht mal eine vage Hausnummer in den Raum zu werfen:
Mein Vater war auf dem Nachhauseweg eine Treppe hinuntergestürzt mit der Folge eines schweren Schädel-Hirn-Traumas. 2 Wochen Intensivstation im Koma und anschließende 3 Monate Rehaklinik haben insgesamt mal eben € 150.000.- gekostet. Und dies ist nun fast 20 Jahre her, billiger wäre das heute sicherlich nicht.
 
Vorhin wieder am Fußgängerüberweg beobachtet wie zwei Pkw Fahrer einer Fußgängerin mit Kinderwagen den Vorrang missachtet haben.
Gestern habe ich da wegen einer Fußgängerin angehalten, sie hatte sich nicht gedraut vor mir darüber zu laufen. Ich habe ihr gesagt:

Gehen Sie doch, sie haben Vorrang

Daraufhin meinte sie das auch bei ihr da fast kein Autofahrer am Überweg ihr den Vorrang gewährt. Fast alle würden ohne die Geschwindigkeit zu reduzieren weiterfahren, trotz Fußgänger am Überweg.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass ich, bei meinem Unfall damals, gestorben wäre, hätte ich keinen Helm getragen. Aber so musste die Solidargemeinschaft meine Behandlungskosten tragen. Nur weil ich so doof war, einen Helm zu tragen.

Wer will das ausrechnen können, was wäre wenn....?

MMn ist das Spekulativ.

Ich habe ohne Helm mit über 40 km/h und den üblichen "übersehen" ne Frontscheibe eines Clios zertrümmert.
Am Kopf war nichts, außer Schnittwunden unter dem Auge.
 
MMn ist das Spekulativ.

Ich habe ohne Helm mit über 40 km/h und den üblichen "übersehen" ne Frontscheibe eines Clios zertrümmert.
Am Kopf war nichts, außer Schnittwunden unter dem Auge.
Ja, natürlich ist es das. Niemand weiß welche Kosten der Gemeinschaft entstehen würden, oder auch erspart blieben, durch eine Helmpflicht. Reine Spekulation.
 
Auch wenn die Antworten auf meine Sicht bezüglich der Helmpflicht absolut so ausfällt wie erwartet, will ich, obwohl es nichts ändert, trotzdem nochmal meinen Senf dazu abgeben.
Die Argumente gegen meinen Standpunkt erinnern mich an die Corononazeit. Auch da wurde ja viel gegen selbstverantwortliches Handeln darüber argumentiert, dass man damit die Allgemeinheit und die eigene Familie gefährdet und belastet.
Zur Helmpflicht nehme ich beispielhaft mal folgende Antwort:
Irrtum. Es muss die Allgemeinheit tragen. Klar ist, du sabberst in deinem Sessel, dein Leben ist vorbei, aber wer zahlt denn die ganze Pflege? Das medizinische? Welche Belastungen hat die Familie, die den grunzenden Herrn füttert? Wer erledigt den ganzen Papierkram?
Kathrin, nein die Allgemeinheit muss gar nichts tragen, weil meine Behandlung in der großen Summe der Krankenversicherungsleistungen nahezu marginal ist. Es ist auch nicht so, dass Kopfverletzungen durch Stürze beim Radfahren die Solidargemeinschaft momentan nennenswert belasten. Als freiwillig gesetzlich Versicherter zahle ich seit vielen Jahren über Gebühr, im Vergleich zu normal Versicherten, ein, ohne auch nur mehr als meine jährliche Zahnarztuntersuchung im Wert von nicht mal einem Wochenbeitrag in Anspruch zu nehmen. Zusätzlich dazu bin ich auch noch privat Unfallversichert, um meine Familie im Falle des Falles nicht finanziell zu belasten.
Klar emotional sieht es anders aus, wenn ich nur noch "sabbernd und grunzend" in meinem Sessel sitze. Aber wie @ironrabuman schon richtig festgestellt hat, wann das so ist, ob mit Helm oder ohne, kann man nicht sagen. Ohne Helm könnte ich tot sein, mit vielleicht der Pflegefall. Man weiß es nicht.
Ich fahre selbstbestimmt zu 98% mit Helm. Ich will aber nicht dazu gezwungen, oder in den 2% der Fälle in denen ich es nicht tue, von staatlicher Seite hierfür bestraft werden.
Mit der gleichen Argumentation wie für eine Helmpflicht könnte man alles verbieten, das Rennradfahren, Leistungssport, aber auch das Rauchen und Alkohol trinken, oder jeden Tag ne Tafel Schokolade essen. Wo soll das enden? Darf ich irgendwann nur noch im Vollschutz meiner Haustreppe herunter laufen? Dabei passieren ja auch immer wieder schwere Unfälle...
Es ist einfach idiotisch zu glauben, Lebensrisiken, die im Endeffekt nur den Einzelnen selbst betreffen, über staatliche Verbote reglementieren zu müssen. Ich bin erwachsen, habe einen Kopf zum denken, auch wenn das leider nicht auf jeden zutrifft, und muss nicht vor mir selbst geschützt werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gab es nicht mal ne Studie, welche aufzeigte, dass der positive Effekt des Radfahren (Stärkung Herz/Kreislauf) durch eine Helmflich in sofern zu Nichte gemacht würde, da viele dann nicht mehr aufs Rad gehen)?

Die meisten sportlich ambitionierten Fahrer haben ohnehin den Helm auf.
 
Zumindest ist eines sicher wenn eine Helmpflicht eingeführt würde:

Das der Radverkehr rapide abnimmt und das dann damit auch das Unfallrisiko für die restlichen Radfahrer steigt.
 
Wenn man sich für eine Helmpflicht stark macht da diese Folgekosten für die Solidargemeinschaft eindämmen könnte, muss man sich aber auch eigestehen, dass es wahrlich größere Probleme gibt die man in dem Kontext Folgekosten angehen sollte.
Damit will ich kein whataboutism betreiben aber es ist schon ein Widerspruch wenn man von Leuten verlangt einen Helm zu tragen damit sie möglicherweise nicht so hohe Folgekosten verursachen während sich der nicht Fahrrad fahrende Nachbar grad die Lunge zum xten Mal teert.
Ich würde auch eher an die Vernunft vieler appelieren und auf selbstverantwortliches Handeln hoffen.
Bei dem Punkt, dass gegen eben dieses Handeln in letzter Zeit argumentiert wird und stattdessen mehr Verbote erlassen werden, gehe ich nicht mit.
Natürlich wurde in der Zeit einer globalen Pandemie über eine Impfpflicht geredet, das hatte was mit der Dringlichkeit der Situation zu tun. Deswegen aber jetzt zu tun als würde man in der heutigen nur bevormundet werden finde ich abwegig (das geht wieder in Richtung "früher war sowieso alles besser" oder der Entrüstungen bezüglich diverser Veggie-Tage in Kantinen).
 
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