Ist schon ein paar Jahre her, und auch nicht in Deutschland, aber trotzdem relevant für unsere Diskussion, da der dynamische Ablauf der gezeigten Situation in D regelmäßig der gleiche ist:
(Das ist in den USA, wo ich viele Jahre gelebt habe & Fahrrad gefahren bin).
Die getötete Radfahrerin (eine Schweizerin, daher wohl an europäische Verkehrsführungen gewöhnt) verhält sich hier m.M.n. rechtlich gesehen falsch (entgegen der Bewertung im Video) - die Radspur ist hier aus gutem Grund in der mittleren Spur angelegt, wo auch der andere Radfahrer im Video fährt. Aber das tut nichts zur Sache.
Die Radfahrerin fährt hier
genau so, wie es hier in D (oder auch CH) bekloppter- und üblicherweise regelmäßig durch die städtische Rad-Infrastruktur angelegt wird. Genau diese Situationen führen auch in D zu den gefährlichen Rechtsabbieger-Unfällen, die die - zumindest innerstädtisch - Hauptursache für KFZ<>Radfahrer Unfälle sind.
Wenn ich mir das Video so anschaue, bin ich mir nicht sicher, ob ich in der gleichen Situation als Radfahrer anders oder schneller hätte reagieren können.
Trauriges Video, zeigt aber warum der sicherste Platz für Radfahrer auf der normalen Fahrspur ist, wo er/sie ohne Probleme immer gesehen werden kann, und nicht am Rand (unabhängig von der spezifischen Variante). Egal, was die Planer sich so ausdenken.
Als Reaktion auf diesen in Boston vielbeachteten Unfall wurde die zu dem Unfall beitragende konfliktträchtige Spurwahl dann auch noch institutionalisiert, so wie wir das hier auch in D kennen. Als wenn ein paar Pfosten und Blumen irgendetwas an der Physik ändern könnten.