Wieso muss die Industrie gelenkt werden? Warum nicht die Autofahrer? Es sitzen doch keine von Daimler erworbenen Roboter in den Autos, sondern Bürger.
Besitz und Betrieb eines Autos müssen teurer werden - eben die Gesamtkosten widerspiegeln. Die Einnahmen müssen dann aber auch wirklich zur Kompensation dieser Kosten genutzt werden. Dann wird die Herstellung von selber unattraktiv, weil niemand mehr die Autos haben möchte, außer denen, denen das wichtig ist, und die, wie gesagt, finanzieren damit auch die Folgen.
Dieses Bashing der Autoindustrie ist doch primitive Bilderstürmerei. Man könnte es auch linken Populismus nennen.
Wobei man einer Transformation - so wie im Verkehr - idealerweise Zeit und Planbarkeit geben sollte. Es geht nicht nur um die Arbeitsplätze in der Autoindustrie, sondern um komplette Lebensentwürfe. Wer vor 10 oder 20 Jahren ein Häuschen im Speckgürtel und ohne ÖPNV-Anbindung gekauft hat, kommt jetzt mit Sicherheit ins Schlingern, wenn man ihm das Pendeln massiv verteuert oder anderweitig erschwert. Jetzt kann man sich neunmalklug hinstellen und fragen "was ziehste auch so weit raus". Vor allem, wenn man gerade Anfang 20 ist, keine Familie hat, sowieso improvisiert in einer WG wohnt und somit extrem flexibel und mobil ist. Aber Vertrauensschutz ist nun mal ein hohes Gut, das man gegen die Erfordernisse des Klimaschutzes zumindest mal abwägen muss. Das gilt unabhängig davon, ob man die Autos über die Hersteller oder die Käufer angreift.