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[Laufradbau] Fragen rund um den Laufradbau

Der Lochkreisdurchmesser spielt auch eine Rolle. Bei größerem führen Speichen eher über den Nachbarkopf.
Ich habe gestern eine Nabe mit 58mm LKD eingespeicht, mit 14 Speichen rechts, dreifach gekreuzt.
Das ganze für ein 21 Speichen Hinterrad, also durch das 2:1 Muster noch tangentialer.
Da gehen die Speichen gerade so nicht über die Speichenköpfe.

Für die üblichen Anwendungsfälle braucht man sich also keine Gedanken machen.
 
Zum Fragesteller:
J-Bend unterkreuzen soweit möglich ist sinnvoll, damit der Bogen am Flansch anliegt. bei Straight Pull kann man diskutieren.

Aus maximal möglicher Verzögerung folgendes Drehmoment bei Vollbremsung & 100 Kilo: Gut 350 Nm, siehe: https://www.mtb-news.de/forum/t/maximales-drehmoment-beim-bremsen-in-der-vorderrad-nabe.938903/

Son 28 Disc hat LKR 58/54, maximaler Hebel Bremsseite also: 29 Millimeter.

Klar: Drehmoment/Hebel = Kraft

Zu der Speichenbelastung: Mein Vorschlag wäre, die Rechnung um zwei Faktoren zu korrigieren

Zum einen wird die Bremskraft sowohl durch die Belastung der Zugspeichen als auch die Entlastung der Vorspannung der Druckspeichen übertragen, zudem geht auch noch so grob ein Drittel der Last durch den Nabenkörper auf die andere Seite, das hängt von Nabenkörper und Verhältnis der Flanschhöhen ab.

Zum anderen liegt die maximale Verzögerung bei ca. 6m/s² an der Vorderradbremse, nicht bei 9,81m/s²
https://www.dekra-solutions.com/2020/12/fahrrad-auf-die-bremsleistung-kommt-es-an/ hat bis 6,6m/s² bei Verwendung der VR und HR Bremsen gemessen.
https://www.colliseum.eu/wiki/Bremsverzögerungen_von_modernen_Fahrrädern schreibt von ab 5m/s² mit der VR Bremse von einer massiv steigenden Sturzgefahr
"Das Büro für Unfallanalytik in Gebenbach hat untersucht, welche Bremsverzögerungen mit modernen Fahrrädern erreicht werden können. Es kamen 11 Probanden auf 9 unterschiedlichen Fahrrädern zum Einsatz. Die Räder waren mit einer Überschlagsicherung ausgerüstet; die Verzögerungen wurden mit einem Unfalldatenspeicher gemessen. Die Versuche wurden auf asphaltierter, trockener Strecke mit einer Bremsausgangsgeschwindigkeit von jeweils circa 25 km/h in verschiedenen Fahrer/Fahrzeugkombinationen gefahren. Die Ergebnisse zeigen, dass Bremsverzögerungen von 6 m/s2 problemlos mit modernen Fahrrädern erreichbar sind. Ab einer Bremsverzögerung von 5 m/s2, die durch die Vorderradbremse erzielt wird, nimmt die Sturzgefahr massiv zu. Weitere Versuche mit routinierten Fahrradfahrern sind vorgesehen. Der Beitrag basiert auf einem Vortrag beim Münchner Arbeitskreis für Straßenfahrzeuge (MAS)."

Long story short: Es fallen am VR rund bis 220Nm Bremsmoment an. Bei beidseitig gekreuzten Laufrädern sollten bei 24 Loch je nach Geometrie nur ca. 300N Mehrlast auf der Zugspeiche und 300N Entlastung auf der Druckspeiche anfallen. Bei rechts radial steigt es auf 450N Be-/Entlastung. Mit großen Flanschen wird es weniger.

Bin immer wieder begeistert, wie wenig Last auf den einzelnen Speichen anliegt, obwohl das ganze Laufrad so viel Last aufnimmt :)
 
Hallo zusammen,

Eine etwas banalere Frage (hoffe ich ;)):
Ich hatte das Glück ein Diamond Back Overdrive zu finden. Den Freilauf habe ich getauscht, 7fach zu 8fach und dann links entsprechend eine U-Scheibe rausgenommen. Felge ist eine Avenir Duro 17 Felge.
Da das Hinterrad sehr ungleiche Speichenspannungen und einen leichten 8er hatte habe ich alle Speichen entspannt und dann wieder gleichmäßig gespannt und das Rad zentriert. Hat soweit gut geklappt, bis ich abdrücken wollte - dabei ist die Felge „gechippt“. Jetzt habe ich wieder eine 8er...
Was habe ich falsch gemacht? Was kann ich jetzt tun? Wieder Speichen lösen und neu zentrieren, dann nicht abdrücken? Kann dann im Betrieb was passieren? Ich bin eher ein Leichtgewicht und habe nicht übermäßig doll gedrückt....

Danke für eure Hilfe!
Felix

Edit: ich habe ein geliehenes DT Swiss Tensiometer hier. Vor dem Abdrücken war die Spannung rechts ca 1000-1100N. War das zuviel?
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Fragesteller:
J-Bend unterkreuzen soweit möglich ist sinnvoll, damit der Bogen am Flansch anliegt. bei Straight Pull kann man diskutieren.



Zum einen wird die Bremskraft sowohl durch die Belastung der Zugspeichen als auch die Entlastung der Vorspannung der Druckspeichen übertragen, zudem geht auch noch so grob ein Drittel der Last durch den Nabenkörper auf die andere Seite, das hängt von Nabenkörper und Verhältnis der Flanschhöhen ab.

Zum anderen liegt die maximale Verzögerung bei ca. 6m/s² an der Vorderradbremse, nicht bei 9,81m/s²
https://www.dekra-solutions.com/2020/12/fahrrad-auf-die-bremsleistung-kommt-es-an/ hat bis 6,6m/s² bei Verwendung der VR und HR Bremsen gemessen.

Hmm, die Entlastung der Druckspeichen verringert die Belastung der Zugspeichen? Nicht wirklich, oder?

Ich hatte die Last beim Bremsen auf alle 14 Zugspeichen des geplanten Rads verteilt. Soweit die Nabenhülse nachgibt, müssen die 7 Zugspeichen auf der Bremsseite das zusätzlich noch mit übernehmen... Bleibt es bei gleichmäßiger Verteilung der Bremskraft auf die Zugspeichen und rechne ich mit 6,6 m/s2 Verzögerung, ergeben sich gut 570 Newton bei 3-fach Kreuzung & 675 bei 2-fach Kreuzung. Du hast die Kraft wohl auf alle Speichen in Deinem Beispielsrad verteilt. Das halte ich nicht für richtig. Die Druckspeichen übertragen kein Bremsmoment.
 
Was habe ich falsch gemacht? Was kann ich jetzt tun? Wieder Speichen lösen und neu zentrieren, dann nicht abdrücken? Vor dem Abdrücken war die Spannung rechts ca 1000-1100N. War das zuviel?

Wenn Räder bei für hinten rechts angemessenen 1000 Newton oder etwas mehr chippen, dann liegt es nach meiner Erfahrung meist an verzogener oder zu weicher Felge, nicht selten in Verbindung mit ungünstiger Geometrie. Du kannst das Rad problemlos noch mal zentrieren, aber meist bringt das nichts & hält das Rad einfach nicht. Ich würde es mal mit rechts ungefähr 800 Newton versuchen, mir aber nicht zu viel Hoffnung machen.
 
Wenn Räder bei für hinten rechts angemessenen 1000 Newton oder etwas mehr chippen, dann liegt es nach meiner Erfahrung meist an verzogener oder zu weicher Felge, nicht selten in Verbindung mit ungünstiger Geometrie. Du kannst das Rad problemlos noch mal zentrieren, aber meist bringt das nichts & hält das Rad einfach nicht. Ich würde es mal mit rechts ungefähr 800 Newton versuchen, mir aber nicht zu viel Hoffnung machen.
Danke! Würdest du versuchen abzudrücken? Also nach dem Motto „wenn es das Abdrücken nicht aushält will ich es auch nicht fahren“?
 
Hmm, die Entlastung der Druckspeichen verringert die Belastung der Zugspeichen? Nicht wirklich, oder?
Nicht die Belastung sondern die Entlastung.
Wenn sich duch ein Drehmoment die einen Speichen "straffen", werden die anderen ja entlastest. Durch die Unterkreuzung heben die stärker gespannten Speichen die weniger gespannten über die Kreuzung an und die der Spannungsabfall, den es ja niedrig zu halten gilt, wird verringert.

Gruss, Felix
 
Hmm, die Entlastung der Druckspeichen verringert die Belastung der Zugspeichen? Nicht wirklich, oder?
Die Bremsmomentübertragung erfolgt durch die höhere Belastung der einen Hälfte der Speichen auf Zug gegenüber den gegenläufigen Speichen. Deine obige Rechnung berechnet nur dieses Delta ggü der Vorspannung der gegenläufigen Speichen.

Die gegenläufigen Speichen werden aber durch die minimale Dehnung der auf Zug belasteten Speichen und der damit einhergehenden minimalen Verdrehung der Nabe ggü der Felge entlastet.

In Zahlen: Die eine Hälfte der Speichen wird mit 300N mehr belastet, die andere mit 300N weniger. In der Summe bleibt das Delta von 600N, wie in deiner Rechnung. Nur steigt die maximale Spannung in einem Laufrad, das mit 1200N gespannt war eben nicht auf 1800N an, sondern nur auf 1500N, da die gegenläufigen Speichen auf 900N abfallen.

Das kann man schon im Stand mit angezogene Bremse und etwas Bremsmoment durch schieben überprüfen.

Letztlich wird also die Vorspannung im Laufrad nach Bedarf umverteilt, um Brems- und Beschleunigungslasten aufzunehmen.
 
Hallo zusammen,

für meinen neues Bike (Trek Emonda SL5) würde ich mir gerne einen neuen Satz Laufräder bauen. Derzeit verbaut sind Bontrager, diese haben aber noch nicht einmal DD-Speichen - was mich bei einem Rad, was kein Einsteigermodell ist, doch etwas erstaunt.

Als Idee spukt folgendes in meinem Kopf:

  • Felgen DT Swiss RR 521 DB, vorne 24 Loch 2-fach gekreuzt, hinten 28 Loch ebenfalls 2-fach gekreuzt.
  • Naben vorne und hinten DT Swiss 350.
  • Speichen entweder DT Swiss Aerolite oder CN Mac 424 Messerspeichen

ODER:

  • Felgen DT Swiss RR 421 vorne und hinten 28 Loch 2-fach gekreuzt
  • Naben auch DT Swiss 350
  • Speichen dann die normalen DT Competition

Mein Gewicht beträgt ~85 kg, da ich in Hamburg wohne sind Wind und Deiche meine Berge.

Hat noch jemand andere Ideen?

Gruß Roland
 
Auch wenn es gemacht wird, aber die sehr dünnen Aerolite oder auch Sapim CX-Ray sind bei verwendung von Scheibenbremsen nicht wirklich sinnvoll.

Wenn Messer-Speichen, dann eher Aero comp / CX Sprint.

24 Speichen sind ebenfalls eher untere Grenze. Ich würde vorne wie hinten 28 Speichen nehmen. 3x ist bei den Naben bei 28 Speichen auf jeden Fall möglich.
 
Hallo zusammen,

für meinen neues Bike (Trek Emonda SL5) würde ich mir gerne einen neuen Satz Laufräder bauen. Derzeit verbaut sind Bontrager, diese haben aber noch nicht einmal DD-Speichen - was mich bei einem Rad, was kein Einsteigermodell ist, doch etwas erstaunt.

Als Idee spukt folgendes in meinem Kopf:

  • Felgen DT Swiss RR 521 DB, vorne 24 Loch 2-fach gekreuzt, hinten 28 Loch ebenfalls 2-fach gekreuzt.
  • Naben vorne und hinten DT Swiss 350.
  • Speichen entweder DT Swiss Aerolite oder CN Mac 424 Messerspeichen

ODER:

  • Felgen DT Swiss RR 421 vorne und hinten 28 Loch 2-fach gekreuzt
  • Naben auch DT Swiss 350
  • Speichen dann die normalen DT Competition

Mein Gewicht beträgt ~85 kg, da ich in Hamburg wohne sind Wind und Deiche meine Berge.

Hat noch jemand andere Ideen?

Gruß Roland
Immer wieder peinlich, was an sie Kompletträder ran geschraubt wird.

Mir reichen in deiner Gewichtsklasse 24 Speichen vorn und 28 hinten, Z.B. mit CX Ray auf NDS und CX Sprint auf DS, für einen sehr stabilen LRS. Bei 28 auf jeden Fall 3 Fach gekreuzt. Felge würde ich was stabiles und nicht ganz flach nehmen, da du meist eben fährst. Aber bei Alu kenne ich mich da nicht so aus. Wurde hier nicht schon mehrfach eine Pacenti mit 30mm empfohlen?
 
Hallo zusammen,

schon einmal vielen Dank für die Antworten!

An meinem alten Renner bin ich jahrelang Kinlin XR300-Felgen mit vorne 20 Speichen radial und hinten 24 2-fach gekreuzt ohne Probleme gefahren. Speichen waren DT Competition und Alpine III auf der Antriebseite hinten.

Pacenti kenne ich nicht - werde ich auf jeden Fall einmal googlen.

Immer wieder peinlich, was an sie Kompletträder ran geschraubt wird.
Yep.

@relppurtsb: Was war noch einmal NDS und DS?

Edith sagt: Drive Side und Non Drive Side.

Gruß Roland
 
Zuletzt bearbeitet:
An meinem alten Renner bin ich jahrelang Kinlin XR300-Felgen mit vorne 20 Speichen radial und hinten 24 2-fach gekreuzt ohne Probleme gefahren. Speichen waren DT Competition und Alpine III auf der Antriebseite hinten.

Ja, aber nur: Bei Bremsung über die Felge. Mit Scheibenbremse hält das nicht, auch wenn Du die Speichen vorne kreuzt. Siehe oben.
 
Kinlin hat die XR31T. Die ist minimal leichter als die DT521.
Gewicht sollte bei Dir in der Ebene aber nicht das Thema sein, außer dass es eben immer ein Thema ist :)
Beide Felgen sind stabil, vermute ich aufgrund des Gewichts.
 
Mit der Kinlin XR31T in Felgenbrems-Version hatte ich gute Erfahrungen gemacht. Die würde ich auch empfehlen. Diese Felge gibt es auch in asymmetrischer Version. Dürfte sich für gleichmässige Speichenspannungen positiv auswirken.

Ich würde die XR31T der DT Swiss vorziehen.
 
Ja, aber nur: Bei Bremsung über die Felge. Mit Scheibenbremse hält das nicht, auch wenn Du die Speichen vorne kreuzt. Siehe oben.
Warum soll das nicht halten? Laser oder CX Ray ist beim MTB am VR Standard. Das hält dauerhaft, auch mit 225mm Scheiben. Dort halt mit 28L. Am RR, oder Gravel funktioniert das erst Recht. Absolut marktüblich.
 
Ich würde die XR31T der DT Swiss vorziehen.
Die Gretchenfrage lautet nur, wo man diese Felge käuflich erwerben kann ... Google macht mich da auch nicht so wirklich schlauer. Irgendwelche Tipps?

Ich überlege auch gerade, ob ich nicht wieder zu Novatec-Naben greifen soll. Die habe ich in meinem alten Renner auch problemlos gefahren - lediglich der Freilauf war irgendwann einmal fällig.

Gruß Roland
 
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