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Le Tour de France 2014

Die Beurteilung der Mannschaftsstärke halte ich für ziemlich schwierig. Zu Postal-Zeiten fuhr ein Hincapie reihenweise schwere Pässe an der Spitze des Feldes, 2012 hat Edvald Boasson Hagen z.B. den Col de la Madelaine von vorne gefahren und umgekehrt waren Froomes Helfer 2013 ziemlich plötzlich und für uns alle wohl eher überraschend (Richie Porte !) vom Team Moviestar aus den Schuhen gefahren worden.

Die Namen sind doch auch ein stückweit erstmal nur Schall und Rauch. So mag beispielsweise B. Wíggins ein herausragender Fahrer sein, aber für die Teamstärke und mit Blick auf das Ziel "Gesamtsieg Froome" hätte er - der vielleicht mit eigenen Ambitionen ins Rennen gegangen wäre, nur einzelne Etappen als persönliches Ziel gesehen und den Rest mehr als Trainingszeit gesehen hätte - die Mannschaft vielleicht sogar eher geschwächt als gestärkt. Ein unauffälliger Helfer - wie Bernie Eisel - den wir über die 3 Wochen vielleicht kaum wahrnehmen werden, ist in puncto Mannschaftsstärke und mannschaftliche Geschlossenheit evtl. weit wertvoller in Hinblick auf das Endziel Toursieg "Froome".
 
Grds. hast du Recht, ich glaube aber schon dass ungefähre Einschätzungen möglich sind.
Aus meiner Sicht liegt die Verklärung der Stärke von Sky in den letzten Jahren in der Tour 2012, wo ein Reihe günstiger Faktoren zusammenkamen:
1. Es ist sicher so, dass alle Sky-Fahrer in Top Form waren
2. Sie wurden wenig von anderen Fahrern gefordert, eine harmlose Attacke von Evans am Glandon und 2-3 von NIbali im Schlussanstieg. Die spritzigen und angriffslustigen Fahrer (Quintana, Contador, Rodriguez, Valverde, usw.) waren nicht dabei.
3. Die "Taktik" von Sky war noch relativ neu, niemand hat sich daran gestört und etwas dagegen unternommen, keine Tempowechsel, nichts. Sky konnte in aller Ruhe ihr Tempo in den Schlussanstieg fahren ohne gestört zu werden, dass war letztes Jahr anders.
4. Der Kapitän (Wiggins) war nicht der stärkste Bergfahrer sondern das war sein eigener Helfer (Froome). Wenn dein Helfer am Berg stärker ist als du ist es kein Wunder, dass du nie isoliert bist. Am letzten Anstieg hatte Wiggins regelmäßig relativ früh nur noch Froome um sich, aber der fuhr halt bis ins Ziel mit. Das geht nicht wenn du selbst der stärkste bist und dein Helfer "nur" der 4. oder 5. beste Kletterer im Feld ist.

Und daran wird Sky gemessen, was relativ schräg ist. Letztes Jahr waren sie auch dominant, Froome war eigentlich nie eher isoliert als andere. Aber was hängen bleibt ist diese eine 9. Etappe auf der vor allem Garmin alles auf Angriff geschickt hat und die einfach kaum zu kontrollieren war (Und sky taktisch schlecht gefahren ist). Michael Rogers hat im Interview über die Etappe gesagt: "The Bunch just went Bananas" das beschreibt es ziemlich gut :D (Dazu Porte und Kiryienka mit nem schlechten Tag, Kennaugh gestürzt usw.). Moviestar war aus meiner Sicht die einzige Manschaft die etwas stärker war (Die haben dieses Jahr aber schon ein Top-Team zum Giro geschickt, Rui Costa ist weg, ...)
Das keine Manschaft, egal mit welchem Budget und Fokus auf der Tour, in der Lage ist über 3 Wochen auf Postal zu machen, sehe ich als Segen und tolles Zeichen an :)
 
Von den Aussenseitern hat Mollema die besten Helfer für die Pflasteretappe: Boom, Vanmarcke, Wynants und Clement.
 
Die Frage ist, ob die für den Chef fahren oder auf Etappensieg fahren. Frank von IAM hat auch sehr gute Leute, aber ich glaube nicht, dass Chavanel und Haussler für ihn arbeiten werden.
 
Fahrer berichten, die zweite Etappe kommenden Sonntag hätte etwas von Lüttich-Bastogne-Lüttich. Sie soll sehr schwer sein, mit giftigen teilweise auch unklassifizierten Steigungen, kniffligen Abfahrten und dem Wind als potenziellem zusätzlichem Erschwernisfaktor.

Man sollte diese Etappe wohl im Auge halten. Da wird die Tour noch nicht gewonnen, aber verlieren kann man sie hier bestimmt.

PROFIL.png

Quelle: Letour.fr
 
Das die Etappe hart sein soll hab ich auch gehört. Grds. wird die erste Tourwoche als eine der Schwierigsten der letzten Jahrzehnte gehandelt: Sehr enge Straßen, unangenehme Profile, potenziell starker Wind und Regen, Kopfsteinpflaster, ... werden die ohnehin schon immer extremen Positionskämpfe der ersten Tourwoche noch heftiger werden lassen als sonst. Da wird bestimmt der ein oder andere potentielle Top 10/Top 5 Kandidat ausscheiden, ich hoffe einfach dass es keinen der großen Favoriten erwischt und nicht allzuviele heftige Stürze gibt. Für uns wird es ein Spektakel (Die Kulisse der Briten wird bestimmt toll), für die Fahrer der großen Teams werden die ersten Tage ein Albtraum.
 
keine tour für david millar...naja ob garmin mit diesem team bäume ausreißen kann bleibt fraglich...(talansky muss erstmal das erhoffte zeigen, sonst könnte das eine blasse tour werden für garmin)
 
Hab es heute Mittag gelesen und war geschockt. Ich mochte Garmin und Vaughters von Anfang an aufgrund ihrer unkonventionellen Art, dem Teamgeist, der Glaubwürdigkeit usw. Aber wie man Millar, der das Team aufgebaut und verkörpert hat wie kein anderer (und im letzten Jahrzehnt mehr für den Kampf gegen Doping und den Sport getan hat als jeder andere Fahrer) die Abschiedstour verwehren kann ist mir unbegreiflich. Laut eigener Aussage ist er fit und ich halte ihn für ehrlich und fair genug um das nicht anzuzweifeln, scheiße Jonathan Vaughters!!!

Talanskys Team ist solide, mehr brauch er auch nicht.
 
Naja vielleicht ist er doch nicht so fit. Darüber werden die internen jedenfalls gut informiert sein. Wie Sky versucht auch Garmin wirklich Nägel mit Köpfen zu machen und ein schlagkräftiges und passendes No Nonsense Team für ihren Leader zusammenzustellen. Denke von daher nicht das es etwas Persönliches ist
 
ich kenne seine form nicht, aber im normalfall ist er stärker als der ein oder andere helfer von talansky...(was ist eigentlich mit rohan denis?)
 
Ach ja - der Sieger der letztjährigen Vuelta ist auch dabei. Chris Horner wird als Helfer Rui Costa bei der Tour unterstützen.
http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_88215.htm

Von Sprinter Modolo abgesehen, für mich ansonsten eher relativ unbekannte Namen im Team. Bin gespannt, was von Lampre bei der Tour kommt!
irgendwie weiß man bei horner, dass er immer seine leistung bringen wird am berg! (das war damals bei radioshack so und wird bestimmt auch dies jahr der fall sein)
von der vuelta form vom letzten jahr brauch man gar nicht reden...(unvergesslich)
 
Wenn er ernsthaft Krank und nicht fit wäre dann würde er nicht so reagieren, ich glaube er kennt seinen Körper ganz gut.. Es mag sein das Millar nicht in absoluter Top-Form ist, aber wir reden hier nicht von irgendeinem Fahrer sondern von jmd. der den Radsport seit 15 Jahren geprägt und nach vorne gebracht hat. Er war einer der Ersten der die Omertà gebrochen, konsequent auf dem Antidopingstandpunkt beharrt und damit wesentlich zur Säuberung des Sports beigetragen hat in den letzten Jahren (Die Offenheit nach seinem Sieg bei der Tour Etappe.. unvergessen). Er fährt sein letztes Jahr, es wäre seine Abschiedstour gewesen und dass das Team, was er mit Vaughters zusammen aufgebaut hat ihm den großen Abschied verwährt ist blamabel, scheiß egal ob er in Top Form ist oder nicht dass sind sie ihm schuldig. (Als solider Helfer und erfahrener, smarter Kapitän kann er immer was beitragen) Ein Armutszeugnis desTeams...

Das Horner dabei ist freut mich sehr, vllt gibts wieder die "Horner Diaries" @hornergeest ?! :)
 
Also irgendwelche nennenswerten Ergebnisse hat er in letzter Zeit nicht eingefahren. Zum Vergleich fährt zB der bei Trek nominierte "Oldtimer" Jens Vogt weiter vorne mit, verlor bei der DM nur ein paar Sekunden auf den Sieger.

Nostalgie zählt halt nicht wenn vorne die Post abgeht

Ich habe übrigens Millars Buch gelesen und finde es gut
 
Ich verstehe den Entscheid auch nicht. Auch ganz ohne Sentimentalität, wie kann man auf jemanden mit so viel Erfahrung verzichten? Hat Garmin überhaupt jemanden nominiert mit mehr als zwei Tour Teilnahmen?
 
Also irgendwelche nennenswerten Ergebnisse hat er in letzter Zeit nicht eingefahren. Zum Vergleich fährt zB der bei Trek nominierte "Oldtimer" Jens Vogt weiter vorne mit, verlor bei der DM nur ein paar Sekunden auf den Sieger.

Nostalgie zählt halt nicht wenn vorne die Post abgeht

Ich habe übrigens Millars Buch gelesen und finde es gut
ich fand es auch gut, aber das von tyler hamilton fand ich noch besser...kann ich jedem empfehlen!
 
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