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Lenker in Leder einnähen

AW: Lenker in Leder einnähen

Danke für die schnelle Antwort ... Also so 3-Millimeter - Werd da noch nachfragen, ob's beim Leder unterschiede gibt, aber soweit so gut ...
Haste ja vielleicht schon gelesen, kommt an nen Singlespeeder. Werde dann schwarzen Leder benutzen, um der Orange - Schwarz Kombi entgegen zu gehen! :rolleyes:
Kann man durch die Nähte den Lenker sehen? Also klar, wenn man es knapp macht und Leder an Leder liegt, dann nicht, aber so wie du es da gemacht hast ...?
Beim Sattel weiß ich noch nich ganz, der ist halt ziemlich alt und aus Hartleder, d.h. er hat keine Pfanne - nur sone Stahlkonstruktion drunter. Eigntlich dürfte er so wie sein ursprünglicher Peugeot Körper in den Fahrradhimmel. Aber an sowas dranzukommen ist halt schwer und so kaputt ist er einfach nicht, dass ich ihn nicht verwenden würde. Will in beledern, auch damit er etwas weicher wird aber wenn ich den so einfach überziehe ... weiß ned! Design-Vorschläge? Hier sind 2 Bilder:
Bild1
Bild2
 
AW: Lenker in Leder einnähen

Den Sattel darfste nicht überziehen! Das ist Vollleder.
Ich meine, dafür gibt's hier einen eigenen Thread, daher kurz zur Vorgehensweise
(Achtung: so habe ich es gemacht. Die Meinungen gehen womöglich auseinander):

• Kloben vom Gestell abschrauben
Sattel für eine Viertelstunde in 60° heisses Wasser legen (oder halt so heiss, wie aus der Wasserleitung möglich)
Sattel raus nehmen (Achtung, heiss!)
Sattel mit einer Mullbinde o.ä. aus dem Verbandskasten, altes Geschirrtuch etc. etc.
seitlich fest einbinden, damit die zwei abstehenden Lappen sich anlegen
• zwei Tage so lassen
• Ausbinden und Ergebnis überprüfen

wenn OK:
• zwei weitere Tage trocknen lassen
• Lederfett beim Sattler oder Schuster besorgen und INNEN (Unterseite) richtig dick auftragen (aussen auch, da braucht's nicht viel)
• wieder warten, evtl. nachfetten
• Oberseite mit einem sauberen Tuch polieren
Sattel montieren

wenn nicht OK:
• seitlich lochen und binden (das weiss ich aber nur aus der Theorie)

An der Sattelspitze siehst Du eine Schraube und vor der Halterung eine Mutter. Damit kannst Du den Sattel -falls durchgesessen- nachspannen.
Nach langer Lagerung oder auch wenn so ein Sattel unbenutzt ist, sind die Dinger sauhart und für manch Einen unbequem. Nach ein paar hundert Kilometern willst Du nichts Anderes mehr.

Also: ja nicht bekleben oder überziehen!
 
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Na, der Sattel sieht doch noch ganz amtlich aus! Evtl solltest du mal an der Schraube vorn unter der Nase drehen und die Decke nachspannen. Aber nur, wenn er unter Druck von oben nachgibt. Ansonsten etwas pflegen (nicht zu intensiv) und fahren.
 
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Na denn ... Nene lässt nich unter Druck nach! Werd einfahc mal den Sattler fragen! Danke soweit! :-)
 
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So, jetzt möchte ich den Thread noch um meine Erfahrung erweitern :)

Mein Lenker wird wohl vorerst an keinem Klassiker mitfahren, deshalb habe ich auch die Bremsgriffe nicht ausgespart...

Der Lederrest, den ich noch über hatte war 2,35mm stark. Am fertigen Lenker greift sich das ganz gut, zum Nähen wars aber nicht ganz so einfach.
Selbst mit dem nassen Leder musste ich recht stark am Garn anziehen, um später keine Lücken zu haben.
Mein Garn ist deshalb auch ein bisschen dicker ausgefallen. Es ist ein vorgewachstes, wie es im Lederhandel erhältlich ist...

Als Streifenbreite ergab sich bei mir Umfang-Lederstärke, was sich als passend herausstellte. Das dicke Leder macht aber nicht alles mit... starke Krümmungen lassen sich nur schwer herstellen.

Auf einer Seite ist mir irgendwie auch die Naht verlaufen.
Kann man die evtl. noch im nassen Zustand hinziehen?

Hier noch die Fotos:







Das alles hat mich dann zwei Abende á 3 Stunden und vier Tegernseer gekostet :)

Fürs nächste Mal würde ich 1,8mm oder max. 2,0mm starkes Leder nehmen. Mit feinerem Garn schaut es wahrscheinlich auch besser aus.
Die Löcher hab ich mit so einem "Sternradl" vormarkiert. Ist auch ein gängiges Lederwerkzeug. Damit bekommt man schöne gleichmäßige Abstände hin.
 
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Dickes Garn kann auch sehr dekorativ sein. Und es schneidet nicht so derb ins Leder wie etwa Zahnseide. Ich denke, das ist schon ganz gut so.
 
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JunKs,

Ihr seid der Wahn ... einfach nur geil ... super ... absolut top ... :love:

Die Variante mit dem farblich abgesetzten Garn gefällt mir fast noch besser ... und dann dazu einen alten, aber gut erhaltenten Sattel aus Croupon-Leder von Pyrma, Ideale, Very Best oder Agda oder Co. ...

... wäre eine sehr geile Idee für meinen alten Peugeot-Renner mit Reynolds 531 Rohr ... der eh nicht original aufgebaut werden wird, da ich gegen Simplex und Huret irgendwie allergisch bin ... das sieht dann immer nach billigem Kaufhausrad der End-Siebziger bis Anfang Achtziger aus ... :floet:

P.S:

Hat schonmal Jemand versucht, unter dem Leder noch eine etwas dämpfende Schicht einzubringen? So ähnlich, wie mit dem Felgenband unter dem normalen Lenkerband?
 
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Das Thema kam schonmal. Ergebnis war nicht positiv, kann ich mich erinnern.
 
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da ich gegen Simplex und Huret irgendwie allergisch bin ... das sieht dann immer nach billigem Kaufhausrad der End-Siebziger bis Anfang Achtziger aus ... :floet:

nanana! Da gibt es schon Unterschiede... aber gegen frühkindliche Prägung kann man wahrscheinlich nix machen;)

Hat schonmal Jemand versucht, unter dem Leder noch eine etwas dämpfende Schicht einzubringen? So ähnlich, wie mit dem Felgenband unter dem normalen Lenkerband?

Unter Stoffband habe ich mal Reststreifen von Korkband und Silikonstreifen verteilt. Sah sch...äbig aus und war nicht besonders wirksam
 
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Achso, was die Simplex-Allergie angeht, da darf man aber keinen 70er-Jahre-Peugeot holen, denn da schreiben die Ausfallenden vor, welche Schaltung ranmuss.
 
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@utown: Das ist mal richtig schön geworden! Ist das Dein Erstlingswerk? Und gleich mit so starkem Leder?

Da haste mir schon mal eine Erfahrung abgenommen, die ich nicht mehr machen muss: mir ist das 1,2mm-Leder an meinen Lenkern immer zu dünn.
Die Dämpfung ist gleich null und der 'Greifdurchmesser' ist mir zu gering. Ich hätte demnächst auch einen Versuch mit dickerem Leder gestartet.
Jetzt, wo ich Deine Bilder sehe, bin ich der Meinung, dass das Ganze zu dick ist für ein klassisches Rad. Es hat ja schon den Durchmesser eines modernen Lenkers mit Kork-Lenkerband. An einem neuen Retro-Rad -wie Rivendell, Mariposa o.ä.- kann ich mir das jedoch gut vorstellen.

Auch den Abschluss hast Du mir voraus. Ich stopfe immer das restliche Leder in den Lenker und lasse ihn ansonsten auf Durchzug (ich hoffe, dass ich irgendwann mal so schnell fahren kann, dass er anfängt zu singen).

Und: ich habe auch ein richtig dickes Stück Leder hier. Wenn ich es in die Hand nehme, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie das um den Lenker soll. Hut ab!
Hast Du von aussen nach innen genäht oder 'richtig' rum?
Ist es Absicht, dass die Naht so ist, wie sie ist?
 
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Tja, leider habe ich davon keine so guten Bilder. Trotzdem zeige ich der Vollständigkeit halber meine Versuche mit dem Unterlegen eines Lederlenkers mit Gummi.

Am Lenker meines Cizeron habe ich einen alten Schlauch in schmale Längsstreifen geschnitten und den Lenker eingewickelt, als wäre es normales Lenkerband - allerdings nicht überlappend. Hie und da mit Pattex fixiert. Größere Lücken habe ich frei nach Auge ausgeschnippelt und ausgestopft.

Hier ein paar Bilder:

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Die Idee hatte hier jemand Anderer (ich glaube, das war im Trainingsbügel-Thema) mit Kork. Das werde ich auch noch versuchen. Nun habe ich es -mangels Kork- mit Gummi versucht.

Das Ergebnis:

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Kurz vor dem Bremsgriff sieht man im Leder, wo die Gummischicht aufhört.

Eine Dämpfung ist noch immer nicht spürbar (oder ich habe mir nur mehr erwartet). Und nach dem Abtrocknen des Leders sieht man die Spalte zwischen den Gummilagen deutlich. Das hat sich mittlerweile aber verflüchtigt. Es arbeitet beim Fahren - oder es ist seit der letzten Regenfahrt so. Jedenfalls ist es weg.
Zum Nähen ist es allerdings ein größerer Kraftakt, als auf dem blanken Metall. Mann muss jede Abweichung (z.B. der Nahtrichtung) sofort korrigieren. Auf dem Gummi ist ein Verdrehen später unmöglich.
 
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So ein schlauch ist sehr dehnbar, wäre es nicht naheligend gewesen einfach ein Stück Schlauch am Stück über den Lenker zu ziehen? einfach drüberstülpen und auf links draufrollen?
 
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Servus und Danke für die Blumen!

@utown: Das ist mal richtig schön geworden! Ist das Dein Erstlingswerk? Und gleic...

Mein Lenker hat nach dem Klemmbereich, also hinter der Verjüngung, 23,4mm Durchmesser. Das greift sich dann mit dem 2,35er Leder ganz gut.
Hast aber recht... schlank ist was anderes.
Der Abschluss war nicht weiter dramatisch. Mit einer Kreisschablone hab ich den Durchmesser am Ende nochmal überprüft, es waren 29mm. Dann mit dem Zackenradl am Lenkerabschluss die Löcher vormarkiert und dann mit der Ahle nachgestochen. Bei dem kreisförmigen Endstück muss man einen kleineren Lochabstand nehmen, da der Lochradius kleiner ist, als beim Lenker. Der Rest ist dann in 15 Minuten gemacht.

Ich hab den Lenker genauso genäht, wie Du. Also von innen nach außen. Am leichtesten näht es sich, wenn die Naht gerade am inneren Krümmungsradius ist. Und immer so stramm ziehen, wie es nur geht. Ich hab das genähte Stück dann immer wieder drehen müssen, damit die Naht innen liegt. Eigentlich geht es auch nicht anders, weil sich das Leder nur so im gewünschten Bereich dehnt. Wenn man es anders macht, dann muss sich das Leder praktisch im Bereich der Naht dehnen und die Naht schaut danach S...e aus.
Fürs erste Stück wars in Ordnung, das nächste Mal geb ich mir mehr Mühe.
Das parallele Zuschneiden des Leders ist auch ein Problem...

Am Ende hab ich die nasse Naht nochmal mit einem Falzbein geglättet. Dadurch bereinigt man Unebenheiten oder leichte Unregelmäßigkeiten in der Naht. Leider wird diese aber dadurch auch flachgedrückt und schaut danach dicker aus...

Das mit der Dämpfung ist nicht ganz einfach...
Vielleicht kann man auch ein Stück Filz oder einen anderen Stoff unter das Leder kleben.

Der Trainingslenker gefällt mir trotzdem!
Immer weiter so :)
 
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Das hab ich noch nicht gemacht. Schellack ist recht spröde und Textilband sehr reißfest. Ich stelle mir vor, dass man das Band einfach abwickeln kann, während die Lackschicht einfach absplattert.
Ein mit Nitrolack behandeltes Textilband jedenfalls ließ sich problemlos abwickeln.

... welche Art der Präparation würdest Du denn von der Griffigkeit und dem Anfassgefühl her präferieren? Schellack oder Nitrolack?

Und müßte es unbedingt ein Nitrolack sein oder könnte es auch ein moderner Acryl- oder Wasserlack in farblos sein?
 
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Hier gibt es ein Thema, das nennt sich -glaube ich- "Trainingsbügel". Da hat einer schwarzes Textilband mit Acryl-Lack behandelt - wenn mich mein Gedächtnis nicht im Stich gelassen hat.
 
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