Nachdem ich heute auf der Heimfahrt die Kaisereiche im Wald gesucht und gefunden hatte, von der mir die Arbeitskollegin A. erzählt hatte, bin ich danach in guter alter Odysseus-Projekt-Manier aus dem Bauch heraus mir unbekannten Straßen, Wegen und Pfaden gefolgt. Verirrung und Verwirrung haben nicht lange auf sich Warten lassen, denn ich fahre durch Würselen. Würselen ist für mich ein Garant für Orientierungsverlust. Als ich nach ein wenig Herumirren wieder aus Würselen herausgefunden hatte, setzte dann endlich das vom Norweger versprochene Schneetreiben ein. Ich hoffe, dass sich der Winter hiermit gebührend verabschiedet und dann schnell Geschichte ist. Muss ja auch mal gut sein!
Wie ich später in Stolberg so im Schneetreiben bei einer Kleingartensiedlung vorbeikomme, entdecke ich zur Linken einen kleinen mir noch nicht bekannten Pfad zwischen Bäumen. Der Einladung folge ich natürlich. Ich werde kurz durch ein Wäldchen geführt und lande wieder am Rand einer kleinen Wohnsiedlung. Und sogleich geht es weiter. Zu meiner Rechten mache ich im Gras einen ganz schmalen Pfad aus. Scheint wohl weniger befahren zu werden, denke ich mir und biege auf diesen ab.
Der Schnee bleibt besonders schön in der schmalen Linie liegen und zeigt mir ganz gut, wo es weiter geht. Okay, das Schneetreiben hat die Sache dann doch nicht so einfach gemacht. Ein wenig irritiert bin ich, als der Pfad nicht mehr weiterzugehen scheint. Ich mache die Magicshine an, um vielleicht doch noch den weiteren Verlauf aufklären zu können. Einfach so kapitulieren und umdrehen ist ja nicht so die Handschrift des Herrn Leone.
Dieser Pfad endet hier. Das ist das vorläufige Ergebnis der Analyse. Und zwar endet der Pfad genau vor mir an einem kleinen Komposthaufen vor einer Hecke. Als ich den Kopf drehe, dämmert es mir. In der ersten Etage eines nahen Hauses springt aufgeregt die Gestalt eines Herren im gardinenlosen Rentnerwohnzimmer vom Sofa auf. Ich stehe wohl gerade eben in seinem Garten und leuchte diesen gleißendhell mit meiner Helmlampe aus. Es geht hier dann wohl wirklich nicht weiter. Als ich mit dem Rad wende, steht auch schon seine Frau an seiner Seite. Ich glaube, die beiden bekommen wohl seltener Besuch auf diese Weise
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