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Mein Fang des Tages

Beim großen ital. Landmaschinenhersteller war man damals nicht in der Lage eine echte und in jeder Kombination funktionierende gerasterte Schaltung anzubieten. Das liegt am weiterhin fehlenden echten Schrägparallelogram des Schaltwerkes. Somit schummelte man sich mit je Schaltwerk unterschiedlichen Rasteinsätzen zu einer Quasi-Indexierung. Die linke Seite aller Syncro-Hebelchen ist übrigens immer ungerastert.

Die erste Version der Syncro Hebel kam ohne das von Dir bemerkte Hebelchen. Da es aber massive Beschwerden und Rückmeldungen wegen Nichtfunktion der Rasterung gab, legte Campa zuerst eine Tabelle mit angeblich funktionierenden Kombinationen aus Rasteinsatz, Schaltwerk, Kette und Schraubkranz auf und als auch das nicht wirklich weiterhalf, kam die zweite Version der Syncro Hebel, bei denen man dann mit dem angesprochenen kleinen Hebelchen die Rastfunktion außer Betrieb setzen konnte und einen funktionierenden Friktions-Schalthebel zurückerhalten hat. ;)

Es gab in dieser Phase auch noch einen nachträglich auf das Schaltwerk zu montierenden Zugeinsteller, der aber auch nicht sicher den gewünschten Erfolg einstellte. Dieser wanderte dann bei der zweiten Generation der Syncro 2 Hebel in den rechten Schalthebel um dort auch nicht besser zu funktionieren als zuvor als extra Bauteil; er war dann nur "versteckt" und inkludiert.
Ist dein fang nicht der synchro l? Synchro ll war doch dann ohne den zweiten kleinen Hebel! Wenn, es da zwischen noch andere versionen gab, hab ich die noch nie gesehen. Hast du ein Bild?

Anbei der synchro Katalog von 87 mit l & ll
IMG_1036.PNG
 
Und wenn man die Geschichte noch weiter schreiben will, war dies nicht-funktionieren der Grund dafür das Campa den Shimano Konstrukteur Einkäufe, um ein Schrägparallelogramm einzuführen.

Magst Du mal die Auto-Vervollständigung abschalten, das ist doch recht mühsam immer wieder... vielleicht mal als kleiner Wink an alle Tablett- und Mobiltelefon-Nutzer...
 
Ist dein fang nicht der synchro l? Synchro ll war doch dann ohne den zweiten kleinen Hebel! Wenn, es da zwischen noch andere versionen gab, hab ich die noch nie gesehen. Hast du ein Bild?

Anbei der synchro Katalog von 87 mit l & ll
Anhang anzeigen 427087


Hmm, mir waren hier bislang vier Varianten bekannt, ich lerne aber gerne dazu. :bier:

Syncro 1 erste Serie
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Das ist Syncro 1 zweite Serie
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Das ist Syncro 2 erste Serie
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Das Syncro 2 zweite Serie
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Wenn es um Schaltpräzision geht, dann ist man in der Zeit von 1920 bis ca. 1970 besser bei französischen Herstellern (allen voran Simplex, Huret, Cyclo) und nach 1970 bei japanischen Herstellern (zuerst Suntour, dann lange nichts, dann Shimano, heute evtl. noch SRAM) aufgehoben.

Geht es um Ersatzteilversorgung und Wartbarkeit, dann würde ich ebenfalls einen franz. Hersteller (MAVIC, das hat mich jetzt erst kürzlich wirklich begeistert) bevorzugen.

Geht es allein um Haltbarkeit, dann kann man mit Campagnolo einen Versuch starten. Für mich sind das also eher nur liebgewonnene italienische Gimmicks mit durchweg gutem bis außergewöhnlichem Finish und schrulligen Ideen. Man könnte fast meinen, daß der Tullio längere Zeit auf der Kanalinsel zugebracht und sich dort irgendwie infiziert hat.;):bier:

Sehe schon - sehr spannend das Thema und - ein weeeiites Feld.... ;).

Die MAVIC-Schaltungen sind mir auch schon als sehr lecker aufgefallen (aber auch nicht gerade günstig zu haben) - neben vielen Campas, die ich tatsächlich sehr ästhetisch, wenn auch m.M.n. etwas überbewertet finde.

Ist schon interressant, dass sich z.B. die franz. Produkte, da sie doch offenbar schon früher zu akzeptabler Schaltpräzision und Zuverlässigkeit gefundne hatten, auf lange Sicht doch nicht durchgesetzt haben. Offenbar hat es da im südöstlichen Nachbarland in den 70er, 80er Jahren ein kreatives und produktives Amalgamat aus Rahmenbauern, Teileherstellern (neben Campa fällt mir da spontan Cinelli u.a. ein) und einigen Radsporterfolgen gegeben, was diesen bis heute andauernden Mythos begründet hat.
 
Sehe schon - sehr spannend das Thema und - ein weeeiites Feld.... ;).

Die MAVIC-Schaltungen sind mir auch schon als sehr lecker aufgefallen (aber auch nicht gerade günstig zu haben) - neben vielen Campas, die ich tatsächlich sehr ästhetisch, wenn auch m.M.n. etwas überbewertet finde.

Ist schon interressant, dass sich z.B. die franz. Produkte, da sie doch offenbar schon früher zu akzeptabler Schaltpräzision und Zuverlässigkeit gefundne hatten, auf lange Sicht doch nicht durchgesetzt haben. Offenbar hat es da im südöstlichen Nachbarland in den 70er, 80er Jahren ein kreatives und produktives Amalgamat aus Rahmenbauern, Teileherstellern (neben Campa fällt mir da spontan Cinelli u.a. ein) und einigen Radsporterfolgen gegeben, was diesen bis heute andauernden Mythos begründet hat.

Hmm, ich würde da eher an den frühen italienischen Personenkult denken, als an die 70er und 80er Jahre.

Obwohl Bartali die Tour de France bereits 1938 mit der Vittoria Margherita gewinnen konnte,

Museo_del_Ciclismo_Madonna_del_Ghisallo_17.JPG


wurde später doch eher sein Erfolg aus 1948 mit der Cambio Corsa hochstilisiert

Gino-Bartali-Tour-de-France-1948-winner-Legnano-bike-Campagnolo-Cambia-Corsa-groupset.jpg


Und das zieht sich quasi durch die gesamte Radsportgeschichte. So errang z.B. auch Coppi vor Bianchi und Campagnolo ernstzunehmende und teils bedeutende Erfolge mit anderem Material und insbesondere mit franz. Schaltungstechnologie von Simplex.

Noch spannender finde ich sogar bei Bartali, daß das 1948er Siegerrad der Tour de France angeblich gleich mehrfach existiert und nur einmal mit der Cambio Corsa, dafür aber mehrmals mit der seltenen ital. Cervino-Schaltung ausgestattet ist. ;)
 
Ist schon interressant, dass sich z.B. die franz. Produkte, da sie doch offenbar schon früher zu akzeptabler Schaltpräzision und Zuverlässigkeit gefundne hatten, auf lange Sicht doch nicht durchgesetzt haben.

Die haben sich zu lange auf ihren Lorbeeren ausgeruht. Und nicht die Italiener, sondern Asien hat die Sargnägel geliefert.
 
Die haben sich zu lange auf ihren Lorbeeren ausgeruht. Und nicht die Italiener, sondern Asien hat die Sargnägel geliefert.
Schlüsselbegriff: Destruktive Innovation... Suntour in Radbereich hat die Schaltbremsgriffe verschlafen und das hat Suntour nicht überlebt,... andere Beispiele aus der Industriegeschichte sind z.b. Kodak etc.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmm, ich würde da eher an den frühen italienischen Personenkult denken, als an die 70er und 80er Jahre.

Obwohl Bartali die Tour de France bereits 1938 mit der Vittoria Margherita gewinnen konnte,

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wurde später doch eher sein Erfolg aus 1948 mit der Cambio Corsa hochstilisiert

Gino-Bartali-Tour-de-France-1948-winner-Legnano-bike-Campagnolo-Cambia-Corsa-groupset.jpg


Und das zieht sich quasi durch die gesamte Radsportgeschichte. So errang z.B. auch Coppi vor Bianchi und Campagnolo ernstzunehmende und teils bedeutende Erfolge mit anderem Material und insbesondere mit franz. Schaltungstechnologie von Simplex.

Noch spannender finde ich sogar bei Bartali, daß das 1948er Siegerrad der Tour de France angeblich gleich mehrfach existiert und nur einmal mit der Cambio Corsa, dafür aber mehrmals mit der seltenen ital. Cervino-Schaltung ausgestattet ist. ;)
Mit Radsporterfolgen meinte ich auch den damit verbundenen Personenkult.... Was du be-schreibst, spricht ja um so mehr für meine Frage, warum das dann nicht weiter geführt wurde/werden konnte.

Die haben sich zu lange auf ihren Lorbeeren ausgeruht. Und nicht die Italiener, sondern Asien hat die Sargnägel geliefert.
Das ist klar, aber trotz von Anfang an (zumindest soweit ich weiß) sehr zuverlässigen und durchdachten Materials hat es aber das japanische Zeug (von Ausnahmen abgesehen) nie zu dem Mythos bzw. Bling-Faktor gebracht. Liegt es daran, dass die Sachen meist eher unauffällig taten?

Aber jetzt wieder back to Topic ;).
 
Chicer Damenrenner :daumen:

Womit baust du den auf? :eek: Italienisch? Dura Ace wie auf dem Sticker auf dem "Oberrohr"? Oder bleibst bei Shimano-Misch?
Ja bleibt jetzt erstmal ein Shimano Mix aus 105er und 600er.Später kann man immer noch anders Aufbauen.Ich habe dieses mal mit einer schwarzen Gipiemme gesehen das sah heiss aus:)
 
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