Auch wenn es OT ist, ein paar Anmerkungen:
Edelstahl bezeichnet eigentlich Stähle mit einem besonderen Reinheitsgrad, sprich einem niedrigen Anteil an Phosphor und Schwefel von unter 0,025%. Nahezu sämtliche im hochwertigen Rahmenbau verwendeten Stähle, unlegiert oder legiert, sind Edelstähle. Also auch das, was manche Nase rümpfend als Wasserrohr bezeichnen, also auch einfache "Hi-Ten" oder andere unlegierten Stähle.
Nicht rostende oder Rost-gehemmte, Korrosions-freie oder Korrosions-gehemmte Stähle ( wäre die korrektere Bezeichnung als der "volkstümliche" Begriff Edelstahl) weisen einen besonders hohen Anteil von Chrom und/oder Nickel auf.
So ein Stahl hat im Vergleich zu anderen Stählen eine deutlich schlechtere Wärmeleitfähigkeit, was das Fügen schwieriger macht. Sie müssen also länger erwärmt werden und deswegen sind die erwärmten Zonen im Vergleich deutlich größer. Einige Rahmenbauer kalkulieren einen deutlichen Abfall der Festigkeit noch großzügiger als bei herkömmlichen Chrom-Molybdän-Stählen.
Muffen sind hier im Zweifel die ungünstigeren Verbindungen im Gegensatz zum WIG-Schweißen.
Es braucht also etwas mehr Geduld und Fingerspitzengefühl. Wegen der ungünstigen Eigenschaften und des technisch nicht vorhandenen Mehrwertes von Rostfreiem Stahl lehnen es manche Rahmenbauer komplett ab.
Allerdings gehen viele Überlegungen auf Materialien wie die Noblex Rohre zurück.
Poppe und Potthoff Noblex Rohre wurden aus Blechen gewalzt und verschweißt. M.W. wurde sie auch nicht konifiziert. Es gab sie ab durchgehender Wandstärke ab 0,6mm und haben eine relative Zugfestigkeit von um 1000N/mm². Herkelmann gab seinerzeit 600N/mm² an und meinte wohl das Ergebnis nach dem Löten.
Poppe und Potthoff stellen zwar immer noch Rohre für Fahrradrahmen her, konifizieren aber nach wie vor nicht.
Daher kommt wahrscheinlich auch das alte, etwas vorschnelle Urteil, dass "Edelstahlrahmen schwerer" sind als andere. In der Tat ist das spezifische Gewicht von Stählen mit hohem Nickel-Anteil ( Chrom ist dagegen leichter) höher als anderer, legierter Stahlsorten - Wobei es nirgends eine Angabe über das spezifische Gewicht der im Fahrradbau verwendeten Legierungen gibt. Effektiv wäre der Unterschied bei einem fertig gebauten Rahmen vernachlässigbar gering. Die Rohre konnten damals nicht dünner ausgezogen werden. Und verarbeitet wurde im Zweifel mehr Material um Festigkeits-Einbußen aufzufangen. Seinerzeit waren Rahmen aus Noblex Rohre in der Regel dann schwerer als manche hochwertige Rahmen im gleichen Preisbereich, deren Rohrwandstärken bereits bis 0,4mm dünn waren.
Heute angebotene, rostfreie Stähle sind besser ausgelegt, haben höhere relative Zugfestigkeiten, können dünnwandiger gestaltet werden und ergeben im Zweifel auch leichtere Werkstücke.
KVA Rohre werden auch aus Blechen gewalzt, aber in einem spezielleren Verfahren Laser-geschweißt, mit dem selben Material, was auch die Rohre aufweisen.
Columbus XCR und Reynolds 931/953 werden nahtlos gezogen.
Alle können deutlich dünner ausgezogen werden, alle werden konifiziert angeboten. Die Reynolds Rohre sollen ähnlich den 853 und 653 Qualitäten auch keine Festigkeits-Einbußen nach dem Löten oder Schweißen aufweisen.
Sämtliche Rahmenbauteile gibt es auch in rostfreien Qualitäten . Der eigentliche Vorzug ist, dass auf Korrosionsschutz in Form einer Lackierung verzichtet werden kann, was besonders bei Ausfallenden oder Teilen, an denen Komponenten verschraubt und befestigt werden von ästhetischem Vorteil ist - kein Lack, den man mit Schrauben oder Schnellspannern zum Abplatzen bringt.
Wer Rostfreien Stahl verarbeitet tut es, wie es ihm beliebt. So gibt es jede Menge Rahmenbauer, die auch Niro-Stahl in Muffen verlöten. Das ist dezidiert nicht das Alleinstellungsmerkmal von Marschall. Seins ist eben sein eigener Stil und dass er sich auf Poppe und Potthoff spezialisiert hat, bzw. das Rahmengewicht eine untergeordnete Rolle spielt. Er gibt es zwar nicht an, aber ich möchte wetten, das der wie Patria, seine Chromo Rohre von ebenda bezieht.
Edelstahl bezeichnet eigentlich Stähle mit einem besonderen Reinheitsgrad, sprich einem niedrigen Anteil an Phosphor und Schwefel von unter 0,025%. Nahezu sämtliche im hochwertigen Rahmenbau verwendeten Stähle, unlegiert oder legiert, sind Edelstähle. Also auch das, was manche Nase rümpfend als Wasserrohr bezeichnen, also auch einfache "Hi-Ten" oder andere unlegierten Stähle.
Nicht rostende oder Rost-gehemmte, Korrosions-freie oder Korrosions-gehemmte Stähle ( wäre die korrektere Bezeichnung als der "volkstümliche" Begriff Edelstahl) weisen einen besonders hohen Anteil von Chrom und/oder Nickel auf.
So ein Stahl hat im Vergleich zu anderen Stählen eine deutlich schlechtere Wärmeleitfähigkeit, was das Fügen schwieriger macht. Sie müssen also länger erwärmt werden und deswegen sind die erwärmten Zonen im Vergleich deutlich größer. Einige Rahmenbauer kalkulieren einen deutlichen Abfall der Festigkeit noch großzügiger als bei herkömmlichen Chrom-Molybdän-Stählen.
Muffen sind hier im Zweifel die ungünstigeren Verbindungen im Gegensatz zum WIG-Schweißen.
Es braucht also etwas mehr Geduld und Fingerspitzengefühl. Wegen der ungünstigen Eigenschaften und des technisch nicht vorhandenen Mehrwertes von Rostfreiem Stahl lehnen es manche Rahmenbauer komplett ab.
Allerdings gehen viele Überlegungen auf Materialien wie die Noblex Rohre zurück.
Poppe und Potthoff Noblex Rohre wurden aus Blechen gewalzt und verschweißt. M.W. wurde sie auch nicht konifiziert. Es gab sie ab durchgehender Wandstärke ab 0,6mm und haben eine relative Zugfestigkeit von um 1000N/mm². Herkelmann gab seinerzeit 600N/mm² an und meinte wohl das Ergebnis nach dem Löten.
Poppe und Potthoff stellen zwar immer noch Rohre für Fahrradrahmen her, konifizieren aber nach wie vor nicht.
Daher kommt wahrscheinlich auch das alte, etwas vorschnelle Urteil, dass "Edelstahlrahmen schwerer" sind als andere. In der Tat ist das spezifische Gewicht von Stählen mit hohem Nickel-Anteil ( Chrom ist dagegen leichter) höher als anderer, legierter Stahlsorten - Wobei es nirgends eine Angabe über das spezifische Gewicht der im Fahrradbau verwendeten Legierungen gibt. Effektiv wäre der Unterschied bei einem fertig gebauten Rahmen vernachlässigbar gering. Die Rohre konnten damals nicht dünner ausgezogen werden. Und verarbeitet wurde im Zweifel mehr Material um Festigkeits-Einbußen aufzufangen. Seinerzeit waren Rahmen aus Noblex Rohre in der Regel dann schwerer als manche hochwertige Rahmen im gleichen Preisbereich, deren Rohrwandstärken bereits bis 0,4mm dünn waren.
Heute angebotene, rostfreie Stähle sind besser ausgelegt, haben höhere relative Zugfestigkeiten, können dünnwandiger gestaltet werden und ergeben im Zweifel auch leichtere Werkstücke.
KVA Rohre werden auch aus Blechen gewalzt, aber in einem spezielleren Verfahren Laser-geschweißt, mit dem selben Material, was auch die Rohre aufweisen.
Columbus XCR und Reynolds 931/953 werden nahtlos gezogen.
Alle können deutlich dünner ausgezogen werden, alle werden konifiziert angeboten. Die Reynolds Rohre sollen ähnlich den 853 und 653 Qualitäten auch keine Festigkeits-Einbußen nach dem Löten oder Schweißen aufweisen.
Sämtliche Rahmenbauteile gibt es auch in rostfreien Qualitäten . Der eigentliche Vorzug ist, dass auf Korrosionsschutz in Form einer Lackierung verzichtet werden kann, was besonders bei Ausfallenden oder Teilen, an denen Komponenten verschraubt und befestigt werden von ästhetischem Vorteil ist - kein Lack, den man mit Schrauben oder Schnellspannern zum Abplatzen bringt.
Wer Rostfreien Stahl verarbeitet tut es, wie es ihm beliebt. So gibt es jede Menge Rahmenbauer, die auch Niro-Stahl in Muffen verlöten. Das ist dezidiert nicht das Alleinstellungsmerkmal von Marschall. Seins ist eben sein eigener Stil und dass er sich auf Poppe und Potthoff spezialisiert hat, bzw. das Rahmengewicht eine untergeordnete Rolle spielt. Er gibt es zwar nicht an, aber ich möchte wetten, das der wie Patria, seine Chromo Rohre von ebenda bezieht.
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