Hallo zusammen,
seit einem Jahr fahre ich unter anderem ein Cube Cross Race C:62 teamline 105 Di2. Ist mein erstes Rad mit 12fach. Habe mir dazu dann auch passend eine Kettenlehre gekauft (
Shimano TL-CN42), die bisherige Rohloff soll ja für 12fach nicht so gut sein). Habe natürlich auch immer wieder mal den Verschleiß geprüft und es hat gepasst. Hab es dann aber irgendwann mal ca. .1000 - 1.500km lang nicht gemacht und anschließend fiel die Lehre komplett rein. Also Kette erneuert (Ultegra). Erste Ausfahrt und bei harten Antritten rutschte die Kette durch, das hat mich schon etwas gewundert. So schnell die Kassette hin? Ist mir bisher nur bei den günstigen
Sram passiert. Also Kassette auch getauscht (105er). Probefahrt und beim ersten harten Antritt trete ich wieder ins Leere! Und zwar gefühlt nicht nur einen Zahn, sondern eher mehrere. Echt nicht ungefährlich! Auch immer wieder reproduzierbar auf dem großen Blatt. Beim Kleinen nicht. Dann kann es ja nur das Kettenblatt sein, oder?
Kann es echt sein, das das 105er Kettenblatt auch schon hinüber ist und den späten Wechsel (ganz klar mein Fehler) nicht überlebt hat? Habe noch nie ein Kettenblatt verschlissen (mache meiner Räder haben über 40.000km), hatte aber auch noch nie eine 105.
Selbst bei
Sram wo ich auch mal den Wechsel zu spät gemacht habe, ist das nie passiert und das waren sogar nur 42er Kettenblätter (1fach).
VG
Einfache Kettenblätter halten länger, weil sie den Schaltvorgang vorne nicht mitmachen müssen und ein anderes Zahnprofil haben. Das 34er kommt dem Zahprofil eines Einfach-KB sehr nahe.
Hab die Erfahrung gemacht, dass je höher die Gangzahl ist, desto wichtiger Verschleißkontrolle und Wechsel.
6-fach auf den Klassikern hält ewig, bei 8fach reicht es, die Kette rechtzeitig zu wechseln und das Ritzelpaket zu behalten, bei 10-fach ist das Kette und Ritzelpaket fällig, sonst rutscht die neue Kette über das alte Ritzel.
Vielleicht ist bei 12-fach nun Kettenblatt, Kette und Kassette fällig.
Eine Kettenlehre war beispielsweise erst mit dem 10-fach Getriebe nötig, bis dahin hat es gereicht, die Kette auf das große KB zu legen, in der Mitte der umschlingenden Kette zu ziehen und wenn dann der Abstand zwischen Kette und KB größer 4 mm war, war die Kette verschlissen. Das hat man aber auch gehört.
Das scheint der Preis des Fortschritts zu sein, dashalb hab ich das Spielchen mit 10fach beendet.
Wenn man das Bild des Kettenblatts der Versender mit dem "guten" Foto vergleicht wird der Verschleiß schon sehr deutlich. Die vordere Zahnflanke steht beim neuen Blatt eher senkrecht, beim hier gezeigten ist diese Flanke nicht mehr vorhanden. Auch der Vergleich zu den Zähnen des 34er KB zeigt einen starken Verschleiß,
wobei diese Zähne auch anders gestaltet sind, als die des großen KB.
Das Durchrutschen erklärt es für mich dennoch nicht.
In den 80ern hab ich an der Campa Chorus das 52er Kettenblatt, das so ausgesehen hat, 180 Grad zur Fahrtrichtung gedreht und dann die Rückseite der Zahnflanken noch abgefahren. Durchgerutscht ist da nichts.
Schön gelaufen ist das aber auch nicht, aber für den Winter hats gereicht. Geht mit dem modernen Zeug eben nicht.
Sehr interessant wäre ein Vergleichsfoto von altem und neuem Kettenblatt.
