SRAM dürfte weder Patente auf Bluetooth oder Schrittmotoren haben. Und Kabellose Schaltungen wurden ja auch von FSA und noch einer Marke entwickelt, die nur nicht wirklich auf dem Markt angekommen sind.
Daran wird es nicht liegen.
Ich fand Campagnolo zwar schon immer schick, habe die Firma aber auch lange nicht wiklich kapiert.
Aber meiner Ansicht nach treffen weder die Zuschreibungen altvorderer Campa-Fans zu, die immer noch von den "seidig-glänzenden" Alu Oberflächen schwärmen, noch ist Campagnolo in einer Liga mit SRAM und Shimano, was den Markt betrifft.
Die seidig polierten Oberflächen, waren eigentlich nur eine kurze Phase in der 2. Hälfte der 80er. Vorher und nachher waren die Teile zwar durchaus auch gestaltet, aber das stand weniger im Vordergrund.
Wenn ich Campa charakterisieren soll ( und das mache ich schon regelmäßig), dann recht klar als Renn-Material, was auf Funktion getrimmt ist und weder auf Schönheit ( ein wenig schon im Aussehen, na klar), noch auf Sensitivität ( sowas wie zarte Schaltschritte) oder haptische Schmeicheleien.
Das Zeug muss funktionieren. Die Kette muss auf das nächste Ritzel, die Bremsen verzögern, die Naben laufen. Ob zart oder eher ruppig ist da vollkommen egal, es kommt mehr darauf an, dass es keine Total-Ausfälle gibt und das auf Dauer.
SRAM und Shimano sind viel mehr "Consumer-Marken" und orientieren sich da viel mehr an die Erwartungshaltungen von "Jedermann".
Oder anders ausgedrückt: Man vergleiche einen Luxus-Sportwagen mit Kalbsleder bezogenen Sitzen, Klimaanlage, Navi und HiFi-Anlage mit einem Rennwagen, der wirklich nur dafür gemacht ist an.
Die können natürlich ohne Käufer ihres Zeugs nicht leben und brauchen auch sicherlich mehr als nur das Campa-Super-Record-Klientel. Aber jedes mal, wen die richtig in die Breite wollten, ist es schief gegangen.
Das ist einfach nicht deren Metier.
Die haben trotzdem ihre Käuferschaft.