• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

1x13-Schaltung fürs Bocholter Gravel Bike: Rose Backroad jetzt mit Campagnolo Ekar

Anzeige

Re: 1x13-Schaltung fürs Bocholter Gravel Bike: Rose Backroad jetzt mit Campagnolo Ekar
Jajaja, alle Campajünger werden sich jetzt bekreuzigen, aber ich finde diese Daumenschalter furchtbar.
Sowohl optisch
Optisch definitiv. Aber sensationell gut passend an 'nem Grail CF, das muss man ihnen lassen 😳
 
Ich bin jetzt knapp hundert Kilometer gefahren mit dem Backroad Ekar 1x13 Limited. Der Eindruck ist durchschnittlich bis gut.

Erstmal das Gute an dem Graveler. Gleich beim ersten Aufsitzen merkt man die Wendigkeit der Lenkung und nach den ersten Kurbelumdrehungen spürt man die Spritzigkeit des gesamten Antritts. Der leichte Rahmen und die phantastischen Shamal-Carbon-Laufräder von Campagnolo leisten hier bestimmt den hauptsächlichen Beitrag. Es fühlt sich eher nach einem Rennrad, als nach einem Fahrrad für Neben-der-Straße an. Natürlich leisten dabei auch die Conti Terra Speed mit ihren Beitrag, die dafür recht schnell auf weichem Boden Grip verlieren...
Mein Cyclo-Crosser, in ähnlicher Preislage, ist dagegen träge (der hat hier allerdings die Terra Trail)

Die 1x13 Schaltung ist von ihrer Bandbreite her einfach nur klasse. Hier kann man mit über 60 km/h noch Kurbeln und in ordentliche Steigungen, mit unter 10 km/h, die Beine noch angenehm rotieren lassen.
Das 10-44T Ritzel würde wahrscheinlich aber noch etwas besser mit dem Gravel-Bike harmonieren, als das 9-42T. Aber das ist ein Verschleißteil und wird eh in ein paar tausend Kilometer gewechselt.

Jetzt das weniger Gute: die Schaltung ist einfach nur schlecht. Solange das Fahrrad auf dem Montageständer steht, lassen sich die Gänge sauber durchschalten. Sobald man allerdings unterwegs ist, klappt es mit der Indexierung beim Schalten auf das nächstgrößere Ritzel nicht immer sauber. Naja, dann drückt man ein bisschen nach, dann geht das schon. Aber nicht, wenn man in den leichtesten Gang, auf das größte Ritzel schalten möchte. Da kann man nicht mehr nachdrücken und die Kette mag oft nicht hochwandern. Als Interimslösung kann man dann zwei Gänge schwerer schalten und versuchen auf einen Ratsch zweit Ritzel nach oben zu drücken. Das klappt dann meistens (nur halt nicht, wenn man eh schon in 'ner 10%-Steigung steckt).
Ich habe alle Einstellungen und Vorgaben von Campagnolo überprüft und kann die unsaubere Schaltung im Fahrbetrieb nicht abschalten.

Bei einem fünftausend-Euro-Fahrrad geht das gar nicht und es verliert daher 2 der 5 Bewertungssterne.
(Edit: ich wollte das eigentlich auch als Bewertung bei Rose abgeben. Das geht aber (noch?) nicht)

Es gibt dann noch so ein paar Kleinigkeiten, die mir bei der Schaltung nicht so gut gefallen: die Ergonomie das Daumschalter aus Position auf dem Bremshebeln ist nicht so toll. In Unterlenker-Position geht das Schalten dem Daumen besser. Anderseits ist der Vorteil des großen Daumenschalter, dass man ihn gut mit dicken Handschuhen bedienen kann. Außerdem hat die Gummihutze an den Bremsgriffen genau da ein Erhöhung, wo der Ballen aufliegt und drückt damit auf diesen. Wenn man es weiß, dann kann man es sogar auf den Bildern von Rose erkennen. Ich weiß nicht, was die Italiener sich bei solchen Fails denken. Die Konkurrenz ist da deutlich besser.

Das Fahrrad ist geil und kann ich empfehlen, die Schaltung nicht.
 
Sorry, aber was soll der Blödsinn mit 9 Zähnen hinten .... ?
Kraftschluss im Betrieb max 4 Zähne....mal gespannt wie lange das bei ü1Kw gutgeht.
Viel Spass beim Verschleiss 😯
 
Ich glaube kaum, dass das 9er Ritzel als erstes verschleißt.
Kommt drauf an wie man das Kettenblatt gezählt hat: ist das 9er ein echter “und dann kann man noch mal einen drauf setzen“ Gang (wie es z.B. ein 52:11 wäre) oder ist das eine Übersetzung wo man im Vergleich zu dem 2x-setup das man sonst vielleicht gewählt hätte schon auf dem dritten Ritzel wäre, nach dem Motto “die beiden kleinen nutze ich soo selten, da kann ich notfalls auch drauf verzichten“? Das sind ja nicht nur sehr wenige Zähne sondern auch fast so viel Schräglauf wie 2x klein/klein. (auch wenn ich das Kraftschluss-Argument nicht teile, Kraftübertragung findet nach meiner Einschätzung sowieso immer nur am jeweils letzten Zahn statt, für eine Lastverteilung bräuchte man mehr Elastizität)
 
Kraftübertragung findet nach meiner Einschätzung sowieso immer nur am jeweils letzten Zahn statt, für eine Lastverteilung bräuchte man mehr Elastizität)
..solche (Fehl)Einschätzungen kann man einfach im Selbstversuch widerlegen: Ritzelpaket mit der Kettenpeitsche lösen und mit einem Glied anfangen. Da wirst du schnell bemerken, dass für die Kraftübertragung wesentlich mehr Glieder notwendig sind...
 
Du meinst die Funktion der “fehlenden“ Elastizität wird dadurch ersetzt dass der Kontaktpunkt ein wenig nach oben wandert? Interessante Überlegung.

Auf die Winzigritzel angewendet bedeutet das dann dass weniger Wanderung pro übertragener Kraft stattfindet (steilerer Winkel der “nach unten zieht“), dafür bzw dadurch aber weniger Zähne/Glieder beteiligt sind was dann wohl tatsächlich in höherem Verschleiß endet. Vor allem wenn man annimmt (wieder so eine Bauchgefühlvermutung von mir, diesmal vielleicht nicht mit der Kettenpeitsche zu widerlegen?) dass “Verschleiß = Kraft x Weg“ nicht wirklich stimmt sondern die Kraft tatsächlich überlinear einfließt.
 
Das Fahrrad ist geil und kann ich empfehlen, die Schaltung nicht.
Hey
Das tut mir ja selbst fast weh, das Du mit der Schaltung nicht glücklich bist. Ich selbst fahre eigentlich nur modifiziertes Altmetall, aber bei dem Rose Ekar wäre ich auch schon fast schwach geworden.
Hast du Rose schon mit dem Sachverhalt konfrontiert?
Ohren steif halten!
Gruß Thomas
 
Solange das Fahrrad auf dem Montageständer steht, lassen sich die Gänge sauber durchschalten. Sobald man allerdings unterwegs ist, klappt es mit der Indexierung beim Schalten auf das nächstgrößere Ritzel nicht immer sauber. Naja, dann drückt man ein bisschen nach, dann geht das schon. Aber nicht, wenn man in den leichtesten Gang, auf das größte Ritzel schalten möchte. Da kann man nicht mehr nachdrücken und die Kette mag oft nicht hochwandern. Als Interimslösung kann man dann zwei Gänge schwerer schalten und versuchen auf einen Ratsch zweit Ritzel nach oben zu drücken. Das klappt dann meistens (nur halt nicht, wenn man eh schon in 'ner 10%-Steigung steckt).
Ich habe alle Einstellungen und Vorgaben von Campagnolo überprüft und kann die unsaubere Schaltung im Fahrbetrieb nicht abschalten.

Versuch doch mal zu checken(checken lassen) ob das Schaltauge gerade ist. Ich glaub eigentlich nicht dass das ein konstruktives Problem der Ekar ist. Ansonsten soll Rose das im Rahmen der Gewährleistung einstellen.
 
Hat die Ekar auch nicht!
War bei mir am Anfang aber auch mehr schlecht als recht zu schalten (Selbstaufbau und nur lapidar eingestellt). Notwendig ist eine penible Einstellung und natürlich ein grades Schaltauge. Dann schaltet es knackig und präzise - hab damit seit 3Tkm keine Probleme.
Auf das 9er Ritzel könnte ich tatsächlich beim Gravel verzichten wird sehr selten genutzt, denke, dass die nächste Kassette die 10-44 wird. Bisher aber noch kein nennenswerter Verschleiß feststellbar, dauert also noch.
 
Ich habe mich jetzt nochmal an die Schaltung drangemacht. Das Schaltauge und die Verbindung Rahmen-Schaltung sieht korrekt aus. Aber was sieht man da schon mit bloßem Auge?
Ein wenig mehr Vorspannung habe ich auf den Schaltzug gegeben, damit die Kette leichter klettert, aber immer noch sauber abfällt. Test in der Wildbahn steht noch aus.

Allerdings ist mir dabei aufgefallen, dass das Tretlager knackt. Ein leichtes Knacken ist hörbar und spürbar, ca. 15-45 Grad Kurbelumdrehung. Vorwärts wie auch rückwärts.
Das kann doch eigentlich nicht sein...
 
Ich habe mich jetzt nochmal an die Schaltung drangemacht. Das Schaltauge und die Verbindung Rahmen-Schaltung sieht korrekt aus. Aber was sieht man da schon mit bloßem Auge?
Ging mir ähnlich mit ner Eagle am Fully. Ich hab mir letztlich ein Mess-/Richtwerkzeug für's Schaltauge gekauft, weil mein Händler des Vertrauens sowas nicht hatte.
An dem Rahmen hatte ne 2x10 wunderbar ihren Dienst getan. Aber als ich das Richtwerkzeug angesetzt habe, habe ich gesehen, wie krumm das Schaltauge tatsächlich war. Das hätte mit ner vergleichsweise zickigen 12-fach-Schaltung nicht sauber getan.
Ekar wird sicherlich in dieser Hinsicht nicht weniger divenhaft sein.

Wäre also aus meiner Sicht schon einen Versuch wert, auch wenn es natürlich ab Werk gerade ausgeliefert werden sollte und auch so gut verpackt sein sollte, dass es nicht auf dem Transport verbogen wird. Aber wir leben ja nicht in einer idealen Welt...

Was bei der Eagle auch noch extrem wichtig ist, ist die Eintellung der B-Schraube. Wird hier ähnlich sein. Hast Du die penibel sauber eingestellt?
 
Ich bin heute nochmal über 60 Kilometer gefahren. Eigentlich könnte ich grad immerzu auf dem Fahrrad sitzen.

Aber zu der Schaltungsgeschichte macht das Tretlager auch noch Geräusche. Ich werde es zurückschicken und reparieren lassen. Ist total ärgerlich, vor allem weil man sich dann noch zweimal mit dem unzuverlässigen DHL-Versand herumärgern muss.
 
Rücksendung ist beantragt bei Rose. Natürlich braucht man dafür einen ganzen Tag Zeit, da es keine Zeitfenster bzw. Tageszeiten für die Spedition gibt.

Am liebsten würde ich jetzt ein bisschen weinen... 😥
 
Zuletzt bearbeitet:
Von der Ekar hab ich jetzt schon oft gelesen/gehört, daß es wirklich eine penible Einstellung braucht, damit diese prima funktioniert. Hab mit Sram Rival, Shimano GRX 810 und Campa Super Record Erfahrungen sammeln können. Am Rennrad schaltet die Campa wirklich klasse. Hab da auch nicht mehr Zeit verbracht wie an der GRX am Gravelbike. Nur ein bissl eben noch für den Umwerfer, den ich am Gravelbike nicht habe. Im Grunde wissen die doch wie man gute Schaltwerke baut und bei dem Premiumanspruch, sollte das auch klappen. Zugegebenermaßen schaltet von den dreien keine so knackig und präzise wie die GRX und ich liebe auch die Ergonomie der Shimano STIs.

Wenn jetzt noch Tretlagerknacken dazukommt, glaub ich gerne dass es nerv.
Hättest Du die Möglichkeit komplett zu tauschen, falls es mit der Ekar nix wird?
 
Rücksendung ist beantragt bei Rose. Natürlich braucht man dafür einen ganzen Tag Zeit, da es keine Zeitfenster bzw. Tageszeiten für die Spedition gibt.

Am liebsten würde ich jetzt ein bisschen weinen... 😥
Wie ärgerlich! Gibt es schon Neuigkeiten bzgl. der Reklamation bei Rose? Habe mein Backroad mit Ekar zwischenzeitlich auch geliefert bekommen? Wurden bei dir die Tubeless-Ventile mitgeliefert?
 
Das Fahrrad ist am Montag bei Rose eingetroffen.
Die Tubeless-Ventile fehlen bei mir auch. Habe ich bei der Rücksendung bemängelt.

Mal schauen, wie lange der ganze Vorgang dauert und was am Ende mit dem Tretlager los ist. Das ging auf meiner letzten Tour immer schwerer. Insgesamt bin ich in der Woche 220 km damit gefahren.
 
Nachdem ich am Wochenende endlich Zeit für die erste kurze Ausfahrt mit dem neuen Backroad hatte, will auch ich meine ersten Eindrücke teilen.

Die positiven Eigenschaften wurden von meinen Vorrednern bereits eingehend beschrieben und das kann ich nur bestätigen. Das Fahrrad fühlt sich leicht an, liegt satt auf der Straße allerdings geht es auch auf den "Waldautobahnen" richtig gut. Hier muss ich die Grenzen des "fahrbaren" noch ausloten, was sicherlich auch maßgeblich von der Reifenwahl abhängt. Es ist erstaunlich wieviel Komfort mittlerweile ein ungefedertes Fahrrad bieten kann.

Und jetzt die Ekar-Schaltung: Bei mir funktioniert diese perfekt und steigert noch zusätzlich meine Begeisterung. Die Bandbereite ist prima und wirklich durchdacht. Die feine Abstufung bei den kleinen Ritzeln läuft wie am Rennrad und dann geht es in größeren Abstufungen in die "Gangreserve" für steilere Anstiege. Für ein Gravel-Bike hätte ich ein 38er Kettenblatt passender empfunden (Ausgeliefert wird mit 40z). Das kann dann später noch getauscht werden. Die Gangwechsel sind super schnell und richtig präzise über die gesamte Bandbreite. Rose hat offenbar bereits bei der Auslieferung alles korrekt eingestellt.

An den Daumenschalter musste ich mich erst gewöhnen, da ich bisher nur mit Shimano unterwegs war. Über die Optik kann man gerne streiten, die Funktionalität gibt auch diesem System seine Berechtigung.

Ich hoffe mein erster sehr guter Eindruck des Backroad Ekar wird sich auf vielen Kilometern fortsetzen.
 
Zurück