Das frage ich mich auch schon seit Jahren.
Ich finde es ohnehin "besonders", dass nur weil es italienische Autofahrer vielleicht nicht böse meinen sondern vielleicht sportlich, nervenkitzelig (im Gegensatz zum deutschen Pedant), das Dichtüberholen etc. seinen Schrecken verlieren soll.
Eine Kampagne mit 1,5 m Überholabstand erklärt Italienern etc. (das etc. ist wichtig, es sind NICHT NUR Italiener!) vielleicht nichts Neues, weist aber auf die Wichtigkeit dieses Abstandes hin, die vielen nicht klar zu sein scheint. Wenn sie es wirklich gut meinen (im Gegensatz zum deutschen Pedant), dann können sie auch Abstand halten. Ob sie es tun, steht auf einem anderen Blatt. Tatsache aber ist, dass in D nach E, F, seit Oktober auch A (etc. - ich weiß nicht, wer sonst noch alles) man in I ruhig nachziehen könnte. Die Anträge lagen mehrfach vor, die Begründungen sind Todesfälle. Aus irgendeinem Grund möchte die Regierung das aber nicht.
In CH geht man den Weg mit Seitenstreifen. Ich habe mich darüber schon mehrfach mit den Kantons-Verkehrsverantwortlichen auseinandergesetzt. CH meint, die reichen für eine Sensibilisierung aus, woran auch was dran zu sein scheint. Aber das reicht nictht, weil die Streifen viel zu schmal sind. Tom von "drüben" (TF) hat es vor Jahren anlässlich der Bodenseemarathons gut erklärt und zwar unter Betrachtung verschiedener Kantone. Die Schweizer haben wohl tatsächlich Respekt vor diesen Markierungen und überfahren sie so gut wie nie. Aber sie fahren eben - wie bei unseren Schutzstreifen z.B.) oft sehr nahe an der Linie entlang, überholen auch bei Gegenverkehr und mit 10 cm Abstand zum Ellenbogen. Wenn man das weiß, kann man rechtsbündig des Streifens fahren und es aushalten, dann passiert normalerweise nichts.
Schön Rad fahren ist natürlich was anderes und man muss Spur halten können. Also keine Kinderfaxen machen, bei Seitenwind Lenker festhalten, wenn was Großes überholt etc. . Das ist hier ganz gut erklärt:
https://www.1m50.ch/
Ich wünsche mir, dass man generell Radfahrern gegenüber mehr Respekt entgegenbringt und bei erforderlicher Separierung (aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens) gescheite, breite Seitenstreifen im perfekten Dauerzustand anlegt, v.a. an Anstiegen. Die massive Vorherrschaft der Kfz im Straßenverkehr muss beendet werden. Und zwar nicht mit Krieg sondern mit gegenseitiger Akzeptanz und Respekt. Dafür helfen wiederum 1,5 m Plakate.