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Oberschenkelhalsbruch: Reha und der Weg dorthin?

Will dich nicht verunsichern. Auf die Aussage die dort getroffen wurde würde ich nicht 100% geben. Das hörst du nach „fast“ jeder Op. Man wird dir nicht sagen Op gut gelaufen aber es ist halt „schief…… Wie oben geschrieben trotz mehrmaliger Untersuchungen im entsprechenden MVZ und in nem anderen Krankenhaus hat erst ein dritte Arzt heraus gefunden das es halt “verdreht“ zusammen operiert wurde und das die Schraube ein Stück raus gegangen ist. Das konnte man eindeutige sehen aber keiner hat’s gesagt/gesehen. Außerdem hat der zweite Arzt erst festgestellt das das Bein kürzer ist. Im eigentlichen Krankenhaus/MVZ wurde immer gesagt das wäre Muskulär und würd sich noch geben.
 
Ich war damals auch nach 17 Tagen auf dem Ergometer nach 20 Tagen auf der Rolle. Am Anfang wird die Beugung ungewohnt ggf unangenehm oder schmerzhaft sein. Da ist das Ergometer am Anfang sicher angenehmer als ein RR auf der Rolle. Würde vorher schon möglichst viel durchbewegen also beugen/Strecken im Liegen, um dich darauf vorzubereiten, wenn dieses Durchbewegen bei dir „freigegeben“ ist. Wahrscheinlich machst du das auch in der Physiotherapie schon.
Meine erste Rollenfahrt war dann 20m bei 86W. Auf dem Ergometer habe ich glaube ich mit 40W angefangen. Bis ich ohne Schmerzen mehr als 60m fahren konnte hat es glaube ich 8-10 Wochen gedauert. Man braucht also Geduld… ;)

Bzgl. Reha: fast alle Ärzte meinten ich bräuchte sie nicht. Nur mein Physiotherapeut meinte (obwohl er dadurch weniger verdient hat) ich sollte sie machen und schauen, ob es nicht mehr bringt. Es war tatsächlich meiner Meinung nach sehr sinnvoll und einfach intensiver, da man jeden Tag mehrere Übungen und Maßnahmen hatte (kühlen, Lymphdrainage), trainingstjerapie, Physiotherapie, Aqua Gymnastik usw. Also ich würde es eher empfehlen. Habe eine ambulante gemacht, keine stationäre.
 
In der ambulanten Reha sind übrigens auch nicht wenige junge Patienten (Bandscheibenvorfälle, Frakturen, usw.) auch wenn natürlich ein großer Anteil aus mittelalten bis alten Prothesenelpfängern besteht. Die Abforderungen sind ähnlich, wobei die Prothesenempfänger deutlich schneller vorankommen als die meisten nach Hüftfraktur.
 
Vielen Dank für den weiteren Input!

Was die Einschätzung des Arztes angeht, habe ich volles Vertrauen. Dort fühlte ich mich immer sehr gut untersucht und beraten. Und wenn es sich doch anders herausstellen sollte ist es so. Das kann ich jetzt ja eh nicht ändern, muss mir also keinen Kopf drum machen.

Die eine Seite der Narbe fühlt sich noch etwas taub an. Wäre schön, wenn dort auch wieder ein normales Gefühl entstehen würde.

Der Bedarf an Schmerzmitteln wird auch geringer. 2*800er IBU reichen gut aus. Die soll ich so oder so noch ein paar Tage nehmen. Es fühlt sich jedenfalls alles schon viel besser an.

Ich habe mich heute einmal versuchsweise auf die Rolle gesetzt. Für eine Kurbelumdrehung reicht die Beweglichkeit noch nicht. Aber es fehlt auch nicht mehr viel. Vorwärts und rückwärts drehen bis zum Punkt, an dem es nicht mehr weiter geht, hilft sicherlich der Mobilisierung. Ich werde weiter dran bleiben.

Reha werde ich nicht machen, sondern intensive Physiotherapie. Die Praxis, in der ich bin, hat neben einem großen Gymnastikraum mit Spiegeln auch ein angeschlossenes Fitnessstudio, das man dann für die Therapie nutzen kann. Das sieht mir vielversprechend aus.
 
Ich hatte mit über 60 einen ähnlichen Unfall im Mai 2021. Operation mit "dynamischen" Schrauben und Marknagel am selben Abend. Nächsten Tag erste Schritte mit Rollator und am Tag darauf mit Gehhilfen. Nach einer Woche Entlassung aus dem Krankenhaus.

Bekam keine Reha da Prognose auf Grund meines sehr guten körperlichen Allgemeinzustandes sehr positiv. Physio war recht nett aber eher unergiebig in meinen Augen. Habe mir von einer Bekannten drei Wochen nach dem Unfall einen Rollentrainer geborgt. Mit fünf Minuten und allerlei Schwierigekeiten auf den Sattel zu kommen begonnen und nach ca. einer Woche tägliche eine Stunde mit wachsender Wattzahl durch die Stube geradelt.

Nach zwei Monaten hat mich ein Kumpel auf der ersten Ausfahrt mit dem MTB (20 km) begleitet. Dabei eine Gehhilfe im Rucksack für alle Fälle. Drei Tage später dann die erste Solofahrt über 30 km.

Zwei Wochen später die erste Testfahrt mit dem Rennrad (Gehhilfe mit Kabelbinder am Oberrohr befestigt - für alle Fälle) und vier Tage später die ersten hügeligen 100 km mit dem Renner.

Danach viele Touren mit 100 - 150 km und steigenden Höhenmetern bis ich dann im Oktober nach 5 1/2 Monaten wieder den ersten 200er gefahren bin. In diesem Jahr, zehn Monate nach dem Unfall, habe ich schon wieder 5000 km absolviert (alles unter freiem Himmel) dazu ca. 45.000 HM.

Ich hatte den unbändigen Willen so schnell es geht wieder Rad zu fahren. Bin dabei aber immer mit Augenmaß vorgegangen und habe nichts riskiert. Mit Gehen hatte ich viel länger Probleme wie mit dem Radfahren und so ganz rund läuft es auf längeren Strecken zu Fuß immer noch nicht. Aber auch hier bin ich zuversichtlich weil es langsam aber stetig besser wird.

Der Bruch ist ausgezeichnet verheilt wie eine Röntgenkontrolle im Januar ergeben hat. Sollte es keine Komplikationen geben, werde ich das Metall im Körper behalten.

Nicht nur im Zusammenhang mit der Fraktur habe ich festgestellt, dass man dem durchschnittlichen Arzt (sollte er nicht gerade Sportmediziner sein) kaum nahe bringen kann welche Leistung man auf dem Fahrrad bringt. Daher ist aus meiner Sicht eine ärztliche Prognose im jeweiligen Fall mit ein wenig Vorsicht zu betrachten. Ein gutes Körpergefühl (auch für Schmerzen) und Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit ohne übersteigerten Ehrgeiz sind da oft hilfreicher. Ärzte gehen halt in der Regel von einem Durchschnittspatienten aus, dessen Lieblingsort nicht unbedingt der Rennradsattel ist, sondern eher die Couch vor dem Fernseher.
 
Gestern war ich zwei Mal für je 10 Minuten auf der Rolle. Es diente nur der Mobilisierung, also ohne nennenswerten Widerstand. Die Muskulatur im Oberschenkel ist noch ziemlich dicht, ich kann wirklich nicht sagen, dass es ein Vergnügen war. Aber die Beweglichkeit nimmt dann innerhalb der 10 Minuten zu und es wird weniger schmerzhaft. Heute also der nächste Versuch.
 
Klappt das aufsteigen? Ich hab mir immer so einen kleinen Badhocker (Ikea) daneben gestellt. Wenn du die ersten male draussen fährst bin immer von hinten aufs Rad aufgestiegen. Heist Vorderrad hoch und dann über den Sattel und wieder Vorderrad runter. Oder halt hoher Bordstein.
 
Genau so mache ich das auch. Hocker daneben und dann mit Hilfe der Krücken von hinten über den Sattel. :)

Danke für den Tipp fürs Aufsteigen auf das richtige Rad. Da hatte ich mir bislang keine Gedanken gemacht. Ist ja noch eine Weile hin...

Gerade überlege ich, ob ich mir ein Dreirad leihe oder ein günstiges gebrauchtes kaufe...
 
Gerade überlege ich, ob ich mir ein Dreirad leihe oder ein günstiges gebrauchtes kaufe...
Wirst du nicht brauchen. Du wirst merken wie sehr du deine Beweglichkeit und die Muskulatur zurück gewinnst wenn du täglich auf der Rolle übst. Wenn du dich dann sicher fühlst gehst du nach draußen. Am Besten am Anfang mit Begleitung oder Rückholoption. Einigermaßen sicher kurze Strecken gehen können ist auch ein muss.

Die Muskulatur kommt übrigens schneller zurück als die Sehnen und Bänder ihre Beweglichkeit wieder erlangen. Besonders der kräftige Bandapparat rund um den Oberschenkelhals hat lange gebraucht bis er wieder schmerzfrei funktioniert hat.
 
Hach, das war schon irgendwie witzig, der Anblick, man humpelt mit Krücken Gehhilfen zum Rennrad, um dort irgendwie gequält aufzusteigen.. und dann ästhetisch, korrekt gekleidet und grazil wie immer davonzufahren.. vergleichbar mit einem Albatros beim Start und in der Luft. 🙃
 
Zuletzt bearbeitet:
Bin 54 Jahre alt und fahre seit 30 Jahren Rennrad.
100 Meter vor zuhause, langsam ausgerollt, ein wenig Laub in der Kurve : frakturierter Oberschenkelhalsbruch (29.10.2021). Mit einer dynamischen Hüftschraube versorgt.
8 Wochen nicht belasten (nur mit 20 KG abrollen) bedeutete für mich nach 4 Wochen mit Gehstützen zum Holländer humpeln, draufsetzen und ganz locker rollen (Wirtschaftsweg ohne Steigung, ohne Kreuzung - "die Bewegung selber ist gut, aber Umfallen wäre schlecht" war der inoffizielle Tip vom Arzt).
Der Oberschenkel hatte nach 8 Wochen dann trotz vieler Übungen (vom Krankengymnasten) 4 cm an Umfang verloren - ohne wirkliche Belastung ist das alles Käse.
Viel nerviger war für mich dann aber der eingeschränkte Bewegungsumfang in der Hüfte - im Februar ging es trotz Krankengymnastik über Wochen nicht weiter, ich hatte ein knöchernes Endgefühl im Gelenk beim Dehnen. Vor 4 Wochen hatte ich nur 110 Grad Bewegungsumfang (fürs Rennrad ein bißchen wenig).
Der Krankengymnast meinte dann: "Ende Gelände - vielleich wird es besser, wenn die Schrauben raus kommen".
Ob stationäre Reha, ambulante oder gar keine - es gibt für alles gute Gründe.
Ich hatte dann eine stationäre Reha, die sich bei mir um 2 Monate verzögert hatte - was aber im Nachhinein gut war, da ich in der Zeit zuhause morgens und abends jeweils 1 Stunde Krankengymnastik gemacht habe und im 2. Monat auch noch im Fitnessstudio war.
Bei der stationären Reha gab es dann allerdings auch nur 2-mal die Woche einen Krankengymnastiktermin.
Durch die Verzögerung war ich zu Beginn der Reha schon so fit, dass ich in der Reha "von hell bis dunkel" was machen konnte - und sehr, sehr viele Stunden gedehnt/mobilisiert habe.
Und dank des Kraftrainings dort knickt das Knie beim Gehen nun auch nicht mehr nach innen weg.
In der Reha habe ich den Bewegungswinkel auf 130 Grad verbessern können (das ist noch nicht das Ende) und warte nun auf schönes Wetter, um das Rennrad mal wieder auszuprobieren (bloß nicht bei Nässe wegrutschen).
 
Notfallausrüstung am Rad im Juli 2021 zehn Wochen nach dem Unfall.
20210719_111738.jpg
 
Bislang verläuft es gut, die Beweglichkeit von Knie und Hüfte werden besser, Schmerzen sind deutlich zurück gegangen, Rolle fahren ist kein großes Problem. Bei der Physiotherapie sind sie auch sehr zufrieden. In zwei Wochen dann der Kontrolltermin beim Arzt und wenn dann das Okay kommt, sollte das Auflasten auch schnell gehen

Für das Rollefahren wird ja immer gesagt, man solle auch hier nicht zu viel belasten. Aber konkrete Angaben zu Wattwerten findet man kaum, teils geht es dann auch sehr weit auseinander oder es fehlen relevante Parameter. Was habt ihr denn getreten in der Zeit als eine Teilbelastung angesagt war?
 
Bislang verläuft es gut, die Beweglichkeit von Knie und Hüfte werden besser, Schmerzen sind deutlich zurück gegangen, Rolle fahren ist kein großes Problem. Bei der Physiotherapie sind sie auch sehr zufrieden. In zwei Wochen dann der Kontrolltermin beim Arzt und wenn dann das Okay kommt, sollte das Auflasten auch schnell gehen

Für das Rollefahren wird ja immer gesagt, man solle auch hier nicht zu viel belasten. Aber konkrete Angaben zu Wattwerten findet man kaum, teils geht es dann auch sehr weit auseinander oder es fehlen relevante Parameter. Was habt ihr denn getreten in der Zeit als eine Teilbelastung angesagt war?
Das wurde hier im Forum schonmal durchgerechnet, war aber mit den ganzen Newtons, Pi, etc. nicht so ganz einfach, bzw. man konnte sich leicht vertun. Von der Kadenz hängt es dann auch noch ab.. ich meine dass für 20-Kg Teilbelastung was von unter 100 Watt rauskam. Vielleicht mal ne Frage im Forum an die Mathematiker/Physiker stellen..
 
Ich durfte/sollte sofort nach der OP voll belasten, daher habe ich mir um die Wattzahlen keine Gedanken gemacht. Hab einfach getreten was schmerzfrei möglich war und die Muskulatur hergab.

Die Wattzahlen habe ich erst nach ein paar Touren auf dem Stubenrad aufgezeichnet. 4 Wochen nach dem Unfall hatte ich 20 Watt getreten. Dann langsam gesteigert. Knapp 6 Wochen danach waren es 50 Watt. Eine Woche später 80 Watt. Nach 8 Wochen waren es dann 100 Watt. Weiter gesteigert habe ich dann nicht mehr weil ich kurz darauf schon wieder draußen unterwegs war und nur noch zwischendurch das Stubenrad genutzt habe.

Ich rechne allerdings nie rum oder bemühe die Mathematik. Mein Körper sagt mir schon was geht und was nicht geht. Da habe ich lebenslange Erfahrung die keine Berechnung ersetzen kann.
 
Hallo Easyfunk,
zu deinen Fragen, wie du die Heilung/Beweglichkeit verbessern kannst.
Ich habe Ähnliches durch (Ende Feb.21, gefrorenes Tauwasser auf Straße und Sturz in Nordkurve aus 36 km/h) und fahre (trotz DHS Schraube) seit 09/21 wieder XC Rennen...
Nach den 4 Wochen Rehaklinik in 04/21 bzw. bereits während :) habe ich mit dem Cyclocrossrad regelmäßig Ausdauerfahrten gemacht. Nach der Reha schloss sich das IRENA Programm an, was sehr gut war für den Muskelaufbau. Nach der Reha war ich in Behandlung bei einem Sportphysiotherapeuten, der am Gangbild und der Beweglichkeit gearbeitet hat, mit viel Strenge, aber erfolgreich. Im August war das Laufen fast perfekt.
Allerdings zeigte ein CT im Oktober: Knochen wächst nicht zusammen(!) Dann umgestellt von Radfahren auf langes (!) hiking, jeweils 10 km. (Der Knochen braucht Druck und Zug) Und Sanotact pH Basenbalance sowie Vitamin D 600 Präparat eingenommen. Im Januar dann das Röntgenbild - alles ok, gut verwachsen.
Nun warte ich auf einen Termin zur Metallentnahme; trainiere intensiv auf MTB/Rennrad und bin fast wieder auf dem alten (FTP)Niveau. Nur Mut! (Ich hatte einen komplizierten Bruch mit schlechter Prognose)
 
Vielen Dank für die weiteren Rückmeldungen und Tipps!

Nächste Woche steht die Kontrolle 6 Wochen nach der OP an. Gefühlt könnte es jetzt wieder losgehen. Beweglichkeit ist gut und Rolle fahren geht auch gut. Aber tageweise schmerzt es doch im Gelenk, ohne dass ich sagen kann, warum das so ist. Bei der Physio halten sie es für normal. Meist gelingt es mir, mir keine Sorgen zu machen. Bisher ist es ja alles gut verlaufen. Aber bis zum Röntgen bleibt halt eine Ungewissheit.

Der ganze Genesungsprozess erfordert doch schon viel Geduld und Ausdauer. Puh.
 
Auch nach fast einem Jahr habe ich tageweise (oder eher stundenweise) mal leichte Schmerzen im Gelenk. Wobei ich es meistens nicht mal als Schmerzen bezeichnen würde. Es wird aber beständig besser. Mein Orthopäde fabulierte bei der letzten Kontrolle von Arthrose und künstlichem Hüftgelenk. Aber da ich vor dem Unfall nie Probleme mit der Hüfte hatte, werde ich da mit Sicherheit noch eine zweite oder dritte Meinung hören sollte es sich verschlimmern. Bis dahin denke ich dass sich die Gesamtsituation - vor allem bei längerem Gehen - weiter verbessern wird.
 
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