... die Missions, zumindest was das reduzierte Design der damaligen Zeit angeht, sich hier ganz gut mit einreihen könnten:
Anhang anzeigen 671497
Leider löst sich bei meinem Exemplar die Nextel-Beschichtung sehr unschön auf. Da werde ich das Gehäuse wohl mal einem fähigen Lackierer/Beschichter geben müssen.
Ja, es gab in fast jedem Jahrzehnt ein paar wirklich spannende, qualitativ herausstechende Würfe. Die Mission Cyrus sind sicherlich ähnlich wie der Yamaha A-1 Vollverstärker, die B-2 Endstufe oder die großen Sansui und Luxmänner hier garantiert zu nennen, wenn wir über die ausklingenden 70ern und tiefen Achtzigerund evtl. noch frühen 90er sprechen. Speziell die Mission Sachen zeigten immer sehr gut auf, was man bei gekonntem Resourceneinsatz und Schaltungsdesign und deshalb auch noch für relativ wenig Geld schon erreichen konnte.
Auch stachen sie gerade weil man auf der Insel sehr lange an einer gehörrichtigen Wiedergabe (nach eigentlich BBC Standard) festgehalten hat, aus der Masse heraus. Gleiches gilt für die frühen Chrom-Bumper Naims, Woodside und einige Andere.
Wenn eine Platten- oder CD-Aufnahme schlecht geraten ist, hier wird es gnadenlos offengelegt!
Ich mag solch überzogene und eigentlich technisch nicht belegbaren und damit auch leider falsche Aussagen (eigentlich) nicht, verstehe aber was Du beim Musikhören erlebst und weshalb Du Aufnahmen nach gut und schlecht sortieren kannst. Da klingen aber einfach nur manche Aufnahmen und Pressungen subjektiv empfunden gut und andere hören sich nicht richtig bis schlecht an.
Für den (reinen) Konsumenten ist es in so einer Situation auch ausreichend, das einfach in rechts und links oder gut und schlecht zu kategorisieren. Es wird aber leider nichts, nein sogar gar nichts wirklich offengelegt und schon gar nicht gnadenlos, denn das wiederum würde bedeuten, daß man auch aufzeigen und ermitteln kann, was da schief gelaufen ist und weshalb die eine Aufnahme schlecht und die andere gut klingt; welcher Fehler also bei welcher Aufnahme wo und wie nicht oder doch gemacht wurde.
Das aber kann man idR und speziell in dieser Qualitätsklasse garantiert nicht ohne weitere Hilfsmittel - einen großen Meßgerätepark z.B., viel Know How zu Aufnahme und Wiedergabetechniken, Wissen über Aufnahmesituation, Mastering und die dabei sowie in den eigenen vier Wänden verwendeten Gerätschaften und die technischen Zusammenhänge an sich.
So ist es nämlich z.B. eine Frage der Netzteilauslegung ob Fehler in den Bassläufen wirklich auch als Solche wahrgenommen werden. Ein Beispiel: Ist das Netzteil unterdimensioniert oder der Stromflußwinkel unbeachtet geblieben und geht der Trafo deshalb in die Sättigung kann je nach Netzteilauslegung und Auslegung der Schaltung die Endstufe nicht genug Strom liefern. Das äußert sich z.B. einerseits im sog. Klipping und andererseits ggf. in einem verschmierten Bass. Das hat aber nichts mit einem Fehler in der Aufnahme zu tun sondern die Elektronik kann den auf dem Medium befindlichen Bass- und Hochtonpegel einfach nicht darstellen. Hast Du einen Lautsprecher mit total unsinnigem Impedanzverlauf wie z.B. eine Infinity Kappa und kein Aushilfsschweißgerät als Verstärker, dann wird Dir Dein Lautsprecher häufiger einen ähnlichen Streich spielen und Du Aufnahmen als schlecht einstufen, obwohl das eigentlich nur dem schlechten techn. Design Deiner Speaker oder Deiner falschen Verstärkerauswahl geschuldet ist.
Phasendrehungen die während Aufnahme, Abmischung/ Mastering und Herstellung der Matritze einer LP passieren und damit echte Fehler in der "Aufnahme/ dem Mastering" darstellen, wirst Du in der Qualitätsstufe eines Mission nur in gut und schlecht unterteilen können. Aber sie fallen ggf. gar nicht auf, wenn z.B. in der Elektronik die Phase ebenfalls gedreht wird (ungeradzahlige Anzahl von Verstärkungszügen in einer Vorstufe/ einem Vollverstärker). Allerdings werden ggf. sogar technisch fehlerfreie Aufnahmen und Masterings eben ohne fehlerhafte Phasendrehung deshalb von der Elektronik als "fehlerhaft" dargestellt, wenn die Elektronik diese Phasendrehung vornimmt - dann und noch viel wichtiger in beiden! Fällen ist es aber die Elektronik, die hier den Fehler produziert und nicht die Aufnahme.
Und zu erkennen, ob das Orchester z.B. bei der Deutschen Grammophon, die immer versuchte eine
100% Auslastung der Aufnahmestudios zu erreichen, das Studio hat wechseln müssen oder das Orchester falsch gespielt und ein Teil des ersten Aktes einer Symphonie nochmals eingespielt und im Mastering zusammengeschnitten wurde, ist so einfach zu erkennen gar nicht. Dafür benötigt es schon ein wenig Vorbildung, viel Hörerfahrung und eine Elektronik mit sehr viel Headroom und einem deutlich untadeligen Netzteil mit ganz ganz wenig Ripple - also so ungefähr 50 bis 200 mal weniger als bei den vorgenannten Geräten.
Meint, es kommt also noch deutlich mehr, wenn man die technische Qualität der Elektronik verbessert.
Spielst Du z.B. eine auf den oben genannten Geräten als gut klingend befundene Einspielung und Pressung auf einer echten symmetrisch aufgebauten LCR Phonostufe ab, dann kann es Dir passieren, daß diese angeblich gute Aufnahme nicht mehr klingen will, andere auf den vorgenannten Geräten als gut befundene Aufnahme über besagte symmetrische LCR Phonostufe wiedergegeben nicht nur gut sondern herausragend und sensationell gut -also noch besser - klingen. Das liegt an den speziellen Schaltungseigenschaften des symmetrischen Aufbaus und des LCR-Netzwerks mit seinem linearen Impedanzverlauf. Auch wirst Du verwundert sein, wie deutlich man mit so einer Schaltung dann ganz andere Dinge erhören kann.
Und trotzdem wird man den Fehlern in der Aufnahme halt auch in dieser Cost no Object Klasse (große LCR Phono) nicht ohne Meßgeräte-Park wirklich auf den Grund gehen können.
Etwas anderes ist es, wenn Du gravierende Fehler in der Mikrophonierung (der Solist steht hinter dem Orchester oder im Keller und das Orchester auf Deiner Augenhöhe oder rechts und links lassen sich nicht voneinander unterscheiden) oder den sog. Loudness-War (alles ein Pegel und eine Soße ohne echte Dynamiksprünge) meinst. Um das zu erkennen reicht aber meist schon ein Küchenradio aus.
