Guten Morgen,
das zuvor Zitierte las ich erst vor wenigen Minuten und es verärgerte mich.
Ohne Dir unterstellen zu wollen, ein einfacher Mensch zu sein, der sich schnell blenden läßt und übertölpeln, möchte ich Dir versichern, daß Eisbrechers Texte in keiner Weise denen Goethes oder Schillers glichen, was Du bitte nicht als einen feindlichen Angriff auf die Qualität Deines Urteilsvermögens verstehen möchtest, sondern als eine Ehrenrettung der vorgenannten Autoren.
Eisbrechers Texte waren zumeist hölzern in ihrem Ausdruck, unbehende in ihrem Stil und unbeholfen, die Sätze kaum in der Lage, auf den Unterlängen ihrer Buchstaben zu laufen ohne die Krücken der Fremdwörter, die, als Rammböcke in die Köpfe rasch in Erstaunen zu versetzender Einfachleser, den einen oder andern hier beeindruckt haben mögen. In der Beurteilung der sprachlichen Qualität seiner Texte, wenn es um Leichtigkeit geht, um virtuosen, unbemüht auftretenden Ausdruck aus einfacher Sprache, das kluge Spiel mit Wörtern und das sensible Herausstellen des ihnen oft innewohnenden Witzes, waren seine Texte ausdrücklich schlecht und so filigran wie das Axtwerk eines Holzfällers, der sich zur Abwechslung an den Figuren einer Weihnachtskrippe versuchte.
Bitte mißversteht dies nicht als ein unfaires Nachtreten auf die Person eines Gegangenen, aber mir wurde eben klar, was die größte Gefahr war, die von Eisbrecher ausging: nicht sein religiöses Eifern, das leicht als unernst zu durchschauen war, sondern die Beeinflussung der Vorstellung der Leser, was gute Sprache ist. Eisbrechers Texte waren konsequent frei von guter Sprache; die Verbreitung des Vorbildes seines Niveaus als das erstrebenswerte, hervorhebenswerte, ist schädlich, weit schädlicher als alle religiösen Possenspiele.
Einen lieben Gruß
Peter