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Radfahrer ohne Helm tragen Mitschuld bei 'nem Unfall

  • Ersteller Ersteller KLR
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Also bin ich nur deshalb so raketenschnell, weil ich mit Helm fahre? Wie desillusionierend :(

Für KFZ kann ich das nachvollziehen, aber auf dem Rad? Arme, Beine und Rumpf profitieren ja eher weniger vom Helm und bei den meisten scheitert's einfach an der Muskelkraft, schneller zu fahren behaupte ich.
Du denkst da zu logisch;). Das ist ne hochgradig irrationale Angelegenheit.
 

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Re: Radfahrer ohne Helm tragen Mitschuld bei 'nem Unfall
Die Aussagekraft dieses Artikels zweifle ich stark an.
Wessen Aussagekraft jetzt? Es sind 2 Artikel ;)
Unter den Patienten der neurochirugischen Abteilung eines Krankenhauses sind eben nur jene, die schwere Kopfverletzungen haben. Die Radfahrer jedoch, die vom Helm wirksam geschützt wurden und nach einem Sturz gar nicht oder nur leicht am Kopf verletzt sind, bleiben dort völlig unberücksichtigt.
Genauso bleiben diejenigen Radfahrer, die OHNE Helm nach einem Unfall keinen Kratzer am Kopf haben, unberücksichtigt. Meine 2 unschönen Direktkontakte mit KFZ sind z.B. in keiner Statistik. Das ist aber der wunde Punkt einer JEDEN Studie, die mit Krankenhausgängern arbeitet.

Hinzu kommt, dass Rennradfahrer und andere Radfahrer in einen Topf geschmissen werden.
Genau dieser Aspekt (Sportives Fahren RR vs Sportives Fahren Mountainbike vs Normalradfahrer, vs XXX) wurde meines Wissens in bisher keiner Helm-Studie zu Unfällen mit/ohne Helm und Unfallschwere ausgewertet. Deshalb weiss man ja auch gar nicht, ob Rennradfahrer (oder Mountainbiker, oder...) eher gefährdet sind als andere Radfahrer. Wichtig wäre auch die nach Radfahrertyp aufgeschlüsselte Helmtragequote und allgemeine Unfallhäufigkeit und -schwere (und zwar per Region, denn Regional sind Helmtragequoten sicher auch unterschiedlich).
Prinzipiell hilft halt zum Thema Helm glauben und vermuten und der so viel herbeigeretete gesunde Menschenverstand wenig, es müssten schlaue Studien her.

Insofern kann davon ausgegangen werden, dass in der Gruppe der verletzten Helmträger überproportional viele Rennradfahrer sind und die Unfälle sich mit höherer Geschwindigkeit ereignet haben als die Unfälle der Helmlosen.
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ja, vermuten kann man viel bei solchen Aussagen der Experten. Wie schon gesagt, als Basis für eine Helmpflicht müssten halt wissenschaftlich haltbare Studien her.
 
Natürlich hilft ein Helm nichts, wenn mir ein Haus auf den Kopf fällt, aber der Schluss kann doch nicht lauten, die effektive Schutzwirkung generell anzuzweifeln.

Gibt es denn Studien, die die effektive Schutzwirkung eines Helmes definitiv belegen? Die wenigen Fakten, die bei mir hängen geblieben sind, besagen, dass man nichts Genaues nicht genau beweisen kann. Demnach sollte man nicht sagen, dass ein Helm generell und immer sinnvoll ist, was im Umkehrschluss aber auch nicht bedeutet, dass er generell und immer schadet.

Und zu den Geschichten Einzelfallschilderungen, in denen die Helme nach dem Unfall immer zerbrochen sind, was immer Metaphern dafür zu sein scheinen, dass der Kopf genauso zerbrochen wäre: Ist es nicht so, dass diese Leichtsturzhelme genau damit die Aufprallenergie abbauen?

Ich fordere eine Helmpflicht für die eine Gruppe und patriotische Minifähnchen für die anderen!;)
 

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Entwickelt sich ja doch noch zu einem echten Helmfräd.:D
Bier hab ich schon auf dem Tisch, aber keine Chips im Haus... :eek:
 
Gibt es denn Studien, die die effektive Schutzwirkung eines Helmes definitiv belegen? Die wenigen Fakten, die bei mir hängen geblieben sind, besagen, dass man nichts Genaues nicht genau beweisen kann.
Ich hab nicht alle gelesen ;) kenne jedenfalls keine wirklich wasserfeste.

Es gibt schon einige, die zum Schluss kommen, dass der Helm was bringt. Allerdings wurden (soweit ich weiss, alle) diese Studien von anderer Seite stark angegriffen, z.B: wegen fehlender oder falscher Kontrollgruppen, etc. Da hatten z.B. in einer Studie die Nicht-Helmträger mehr Radfahrer/Autofahrer-Crashes als die Helmträger (aufgeführt in Accident Analysis and Prevention 39 (2007) 86–93, Bicycle helmet legislation: Can we reach a consensus? by D.L. Robinson), dann wundert's einen nicht, dass die Nicht-Helmträger auch stärkere Kopfverletzungen haben (und genauso auch stärkere sonstige Körperverletzungen) als die Helmträger. Aus diesen Daten kann man natürlich nix mehr rauslesen in Sachen Nutzen des Helms, wenn man die Rohdaten nicht hat.

Je nach angenommener Helmtragequote kann man auch darauf kommen, dass Helmträger besonders gefährdet seien :confused:. Für mich sind das halt alles nur Anzeichen, dass die Studien zum Thema generell nicht gut durchdacht sind/waren oder keine ausreichenden Daten zur Verfügung standen. Das Problem ist ja auch, dass es den Standard-Radfahrer nicht gibt. Da schmeißt man meist zuviele Variablen in einen Sack.

Zur HelmPFLICHT gibt es schon eher Daten (Australien), die m.E. den Nutzen einer Solchen stark anzweifeln lassen.

Demnach sollte man nicht sagen, dass ein Helm generell und immer sinnvoll ist, was im Umkehrschluss aber auch nicht bedeutet, dass er generell und immer schadet.
Yepp.
 
Wessen Aussagekraft jetzt? Es sind 2 Artikel ;)

Auf den verlinkten Onkel Doktor von den barmherzigen Schwestern bezog ich mich. Warum er Helm beim Reiten für sinnvoll hält, beim Radfahren aber nur bedingt, wird wohl auf immer sein Geheimnis blieben. Wahrscheinlich reitet er nicht.

Aber am Ende zählt doch das: Eiert man mit so'm Stadtrad rum und trägt einen Helm, katapultiert man sich ins soziale Abseits. Auf dem Rennrad ist es umgekehrt. Um das zu wissen, brauche ich auch keine Studien :cool:.
 
Je nach angenommener Helmtragequote kann man auch darauf kommen, dass Helmträger besonders gefährdet seien :confused:.

Wobei ich das gar nicht sooo abwegig finde. Stichwort Risikokompensation. Seitens des Radfahrers, aber auch seitens der anderen, stärkeren Verkehrsteilnehmer.

Hinzu kommt, dass man einen Unfall (auf dem Schlachtfeld Straße) nicht mit dem anderen vergleichen kann. Im Prinzip müsste man verschiedene Szenarien hunderte Mal (möglichst gleich) nachstellen mit Dummy+Helm und Dummy-Helm. Und das mit richtig doller Datensammlerei. Dann könnte man zumindest eine Aussage treffen, ob und wann der Helm sinnvoll ist (weniger Kopfschäden und nicht viel mehr Hals- oder andere Schäden). Und dann fehlen nur noch die Faktoren aus dem wirklichen Leben, die man nicht wirklich messen und auch nicht nachstellen kann, wie z.B. Risikokompensation und weniger Radfahrer auf den Straßen durch Helmpflicht (dadurch höheres Risiko der verbleibenden Radler - Verweis auf die Studie aus Australien).

Hm, tja, das scheint mir richtig in Arbeit auszuarten... Meh, machen wir lieber noch einen Test, wo wir 'ne seelenlose Melone in den Helm stopfen und den fallen lassen.:rolleyes:
 
Gibt es denn Studien, die die effektive Schutzwirkung eines Helmes definitiv belegen?
Wenn du mit Studien eine irgendwie statistische Erhebung meinst, so gibt es keine und es wird auch keine geben, weil das Thema viel zu kleinteilig ist und zu schlecht im Labor nachgestellt werden kann um vernünftig mit Statistiken erfasst zu werden.

Ausserdem reicht es ja auch völlig aus die Helmwirkung theoretisch zu ergründen. Das macht z.B. der Artikel den Veloma verlinkt hatte . Fahrradhelme sind aus Styropor hergestellt. Das kann schon rein theoretisch nur bei geringen Aufprallgeschwindigkeiten vor äußeren Verletzungen schützen, vor inneren Verletzungen schützt es noch weniger.
(Geringe Aufprallgeschwindigkeiten dürften auch bei Unfällen mit Rennrad die häufigsten sein. Man knallt ja nicht dauernd mit 50 Sachen und Kopf voran gegen Hauswände, sondern schlägt irgendwie mit dem Körper ein und während man so rumkullert, knallt auch mal der Kopf auf.)

Nachdem also der theoretische Rahmen abgesteckt ist, in dem sich die Ergebnisse bewegen können, besteht eigentl. kein Grund mehr das jetzt noch zu quantifizieren.

Wozu? Bei sowas kommt doch im allerbesten Fall heraus, daß X Radfahrer durch einen Helm gerettet wurden. Im nächsten Jahr ist dann die Zahl eine andere. Klar ist auch, daß die Zahl nicht besonders hoch sein kann, schon alleine weil nicht allzuviele Leute an Kopfverletzungen nach Radunfällen sterben. Inwiefern bringt uns also eine "Studie" weiter?
 
Im Prinzip müsste man verschiedene Szenarien hunderte Mal (möglichst gleich) nachstellen mit Dummy+Helm und Dummy-Helm. Und das mit richtig doller Datensammlerei. Dann könnte man zumindest eine Aussage treffen, ob und wann der Helm sinnvoll ist (weniger Kopfschäden und nicht viel mehr Hals- oder andere Schäden).
Ja... ich hab aber mal irgendwas davon gehört, dass Dummies ja keine "Körperspannung" hätten und deswegen fürs Testen von Radunfällen.......
äh hüstel, lassen wir das ;). Wär auf jeden Fall viiiiel viiiel besser als alles Andere, was bisher zu dem Thema gemacht wurde :) Komisch dass sowas noch nicht gemacht, respektive publiziert wurde. Wäre wahrscheinlich zu teuer, so viele Dummies zu ruinieren...

Cool war übrigens mal die Pro-Helm Sendung im Fernsehen.
Szene 1: Fahrraddummy kracht frontal auf Auto. Direkt mit (unbehelmtem) Kopf in Windschutzscheibe. Extremste Kopfverletzungen zu befürchten.
Szene 2: Behelmter Fahraddummy kracht via Schulter seitlich über Auto.
Fazit: Mit Helm keine Kopfverletzungen!! :D:rolleyes:

@GerdO
Ich persönlich trage gerne Sicherheitsausrüstung, die ihrem Namen auch Ehe macht. Drum sind Studien m.E. eigentlich schon ne sinnvolle Sache. Mit deren Hilfe kann man die Helmkonstruktion auch verbessern. Und wenn's um Helmtragepflicht geht, muss man den Einschnitt in die persönliche Freiheit des Einzelnen schon anständig begründen können...
 
Wenn du mit Studien eine irgendwie statistische Erhebung meinst[...]

Eigentlich war damit gemeint, wie die Meinung einiger zustande kommt, dass sie "natürlich mit Helm fahren, weil es ohne total unsicher ist". AFAIK ist der Sicherheitsgewinn doch überschaubar oder sogar umstritten bzw. definierbar. Wobei, wenn nicht mal eine Gehirnerschütterung bei niedrigen Geschwindigkeiten abgepuffert wird, sind die Vorteile nochmal geringer, als ich bisher gedacht hatte. Und erfahrungsgemäß reichen schon 10km/h für 'ne (leichte) Gehirnerschütterung aus.

Ansonsten: Zustimmung zu deinem Schrieb.

Und wenn's um Helmtragepflicht geht, muss man den Einschnitt in die persönliche Freiheit des Einzelnen schon anständig begründen können...

Nicht nur den Einschnitt in die persönliche Freiheit! Mir wäre es unangenehm, wenn durch eine Helmtragepflicht weniger Radler unterwegs wären und ich damit stärker gefährdet wäre, obwohl ich so fahre, wie immer. Oder sich Automobilisten generell angewöhnen, enger zu überholen, weil "die strampelnde Verkehrs-Behinderung vor mir ja sowieso behelmt ist und ihm/ihr gar nix passieren kann, wenn mein Außenspiegel den/die leicht touchiert".
 
Lustig ist auch die Prüfnorm für Fahrradhelme.
http://www.pdeleuw.de/fahrrad/helm.html
Sehr interessanter Artikel übrigens.
Den sollte ich mal all meinen Bekannten und Verwandten vorlegen, die immer wieder fragen, warum ich denn nicht mit Helm fahre. Vielleicht denken sie dann auch mal etwas drüber nach.

Sehr gut! :daumen:
Danke fürs teilen!
Das werde ich mal meiner Frau vorlegen, da hat sie auch gleich ihre statistischen Belege drin...
 
Ein sehr vernünftiges Urteil zum Thema: http://celleheute.de/olg-celle-keine-helmpflicht-fuer-fahrradfahrer-oder-etwa-doch/

Eine weitere Ausschreibung zur Erstellung eines Gefälligkeitsgutachtens: http://mvi.baden-wuerttemberg.de/fi...sschreibung_Fahrradhelme_Veröffentlichung.pdf
http://mvi.baden-wuerttemberg.de/fi...sschreibung_Fahrradhelme_Veröffentlichung.pdfAnsonsten finde ich ja solche "Helm"-Diskussionen lediglich ermüdend. Geht es hierbei doch nur darum, einer Minderheit Verhaltensregeln aufzwängen zu wollen, und nicht, was eigentlich die Aufgabe gesetzlicher Regeln ist, das gesellschftliche Zusammenleben zu gestalten. Ginge es den wohlmeinenden Kreisen tatsächlich um eine Erhöhung der Verkehrssicherheit, müssten sie ganz andere, deutlich unpopulärere, maßnahmen ergreifen. Das traut sich aber niemand.
Fest steht, dass sich gutmeinende Politiker ("Ich liebe doch alle Menschen") in den Kopf gesetzt haben, die Menschheit vor dem Aussterben bewahren / vor sich selbst schützen zu wollen. Warum man sich dafür die Radfahrenden aussucht, ist relativ einfach. Radfahren ist in allen Unfall- und Todesursachenstatisken zwar weit abgeschlagen auf dem jeweils letzten Platz, hier kann man sich als Politiker aber sicher sein, dass es im Kreise der Wähler den meisten Zuspruch gibt, da Radfahrende ohnehin keiner leiden kann. Autofahrer mögen sie nicht, weil sie die Straßen blockieren, Fußgänger mögen sie nicht, weil sie eine Bedrohung sind. Und damit hat man das gesamte Wählerspektrum auf seiner Seite. Man stelle sich den Sturm der Entrüstung vor, wenn ein Politiker auf die Idee käme, eine Hausarbeitshelmpflicht einzuführen ("Kehrwochen-Helm" ;)). Der wäre schneller aus dem Amt gejagt, als er Zeit hätte, dies an Statistiken nachvollziehbar zu erklären.
Warum man sich lediglich auf einen Helm versteift, und nicht vehement auch das Tragen von Handgelenks-, Ellbogen-, Knie- und Hüft-, Schulter- und Rückenprotektoren fordet (die bei weitem am stärksten betroffenen Körperregionen bei einem Radunfall), erschließt sich mir allerdings nicht.
 
Eine "Mithaftung durch erhöhte Betriebsgefahr" ist bei unverschuldeten Unfällen auf Autobahnen bei Überschreitung der Richtgeschwindigkeit seit Jahren üblich.
Ich befürchte, dass das so auch auf geschädigte unbehelmte Radler konsequent umgesetzt wird.

Nach dem Motto "Kein Helm? Selbst schuld, wir leisten weniger".
Wer profitiert von 20% weniger Leistungsanspruch z.B. beim Schmerzensgeld?

Gruß Tom,
der immer mit Helm fährt, weil ihm ne Macke im Helm weniger wehtut als eine am Kopf.
 
Eine "Mithaftung durch erhöhte Betriebsgefahr" ist bei unverschuldeten Unfällen auf Autobahnen bei Überschreitung der Richtgeschwindigkeit seit Jahren üblich.

Der Vergleich hinkt insofern, dass die Wahrscheinlichkeit als Radfahrer in einen Unfall verwickelt zu werden mit und ohne Helm gleich groß ist, beim schnellen Fahren des Autos aber das Unfallrisiko ansteigt. Es geht beim Helm nur um die Minderung der Unfallfolgen.
 
Mag vlt. hinken.
Worauf ich abziele ist der Umstand, nicht gegen Gesetze zu verstoßen, keine Schuld zu haben aber trotzdem mithafte.

Die Versicherer freut es ...
 
Das Problem solcher Studien ist immer, dass man von völlig subjektiven unbewiesenen Annahmen ausgeht. Um wieviel werden die Kosten für HK-Erkrankungen tatsächlich steigen? Wie stark sinkt das Radverkehrsaufkommen wirklich? Und wieso ist es ein volkswirtschaftlicher Verlust, wenn alle Helme kaufen müssen? So eine Studie ist genauso großer Quatsch wie die berühmten "Helm-ist-toll-Tests".
 
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