Oh man, ich habe das Dokumentieren mal wieder ganz schön schleifen lassen, obwohl doch so viel passiert ist in der Zwischenzeit: Vorderes Dreieck fertig gelötet; Klemen kam zu Besuch um mitzubauen; hinteres Dreieck fertig gebaut; alle kleinen Nubsis angelötet; Probefahrt und alles wieder zerlegt und zum Versenden verpackt!
Es war echt viel Arbeit, die aber sau viel Spaß gemacht hat und bei der ich wieder sehr viel lernen konnte.
Nun aber zu dem was eigentlich interessiert: was genau ist alles passiert.
Ich hab in einem früheren Post erwähnt, das ich immer zuerst die Gabel baue, weil sie bestimmt wo das Steuerrohr und Unterrohr final sitzen werden. Nach wie vor bin ich von diesem Vorgehen überzeugt, wobei +/- 1 mm egal sind. Die fertige Gabel habe ich ausgemessen und mit der Zeichnung abgeglichen. Da die Gabelscheiden bewusst ein paar Millimeter kürzer gemacht wurden, wurde das in der Zeichnung abgeändert. Gravierender waren die Änderungen durch eine tiefere Tretlagerabsekung. Diese beträgt nun 70mm und resultiert in einem Abstand von ca 275 mm vom Boden bis Tretlagermitte bei 42er
Reifen.
Anschließend wurden die ersten Rohre auf Gehrung gefeilt und alles hochprofessionell überprüft:
Bei der gewählten Geometrie von 72,3° Steuerrohr und 73° Sitzrohr, machte das Tretlager nicht ganz freiwillig mit und musste innen etwas befeilt werden. Die oberer Steuerrohrmuffe wurde noch flix um 15mm verlängert:
Und dann alles in der Lehre geheftet und außerhalb der Lehre durchgelötet:
Der Verzug wurde anschließend auf dem Richttisch geprüft und betrug nur wenige Millimeter. Ich habe diesmal in einer Sequenz geheftet, die Paul Brodie
hier vorschlägt und auch in dieser Abfolge durchgelötet.
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich beim nächsten Rahmen nicht doch wieder Tretlager-Sitzrohr und Unterrohr-Steuerrohr als separate Einheiten löte und dann erst verbinde, denn bequemer und schneller ist die neue Methode auf jeden fall.
Dies alles passierte Anfang Februar wohl wissend, das Mitte Februar Klemen vorbeikommen wollte, um am seinen Rahmen mitzuarbeiten. Dieser POSITIVE Druck, half dann doch sehr die Nachteinheiten bei dieser verdammten Kälte durchzustehen und noch schnell die Kettenstreben einzulöten:
Aus optischen gründen war es Klemen und mir wichtig, das Eindellen auf die Innenseiten der Kettenstreben zu beschränken, was wunderbar geklappt hat, da noch mehr als genug Luft für die Kettenblätter blieb.
Und dann war es auch schon so weit und Klemen kam mich besuchen:
Einen ganzen Tag haben wir in dieser kalten Höhle verbracht und an den Sitzstreben gewerkelt. Zur Übung hat Klemen zunächst ein Stück dickes Metall in eine kaputte Kettenstrebe gelötet, um das Verbinden der Streben mit den Ausfallenden zu üben. Ich finde das ist nach wie vor ein schwerer schritt, da zwei sehr unterschiedliche Teile auf Temperatur gebracht werden müssen, ohne dass die dünnen Streben verbrennen.
Klemen hat das auf jeden Fall super gemacht (leider haben wir konstant versäumt uns beim Arbeiten zu filmen, weil wir immer so viel mit quatschen, feilen und löten beschäftigt waren):
Dann wurde es ernst! Die Sitzstreben habe ich bereits komplett vorbereite gehabt und es wurde alles auf dem Richttisch in Position gebracht:
Klemen Hat dann an den Ausfallenden mit Messing und an der Muffe mit Silber eine Strebe durchgelötet und die zweite geheftet. Nach einem erneuten Check wurde dann auch die zweite Strebe eingelötet und es durfte mit der Nacharbeit begonnen werde:
Nach kurzer Zeit war das Sitzrohr abgelängt, die Muffe in Form gebracht und wir konnten unser Siegerfoto machen:
Zu diesem Zeitpunkt hatten wir ca 8 h (mit einer Pause) bei ca 3°C verbracht, waren müde durchgefroren aber glücklich!
Morgen gibt es dann den zweiten Teil des Berichts mit Bildern von der Testfahrt!