Ich schrieb daher, dass Übergewicht auch von zu wenig nähr-und ballaststoffreiche Nahrung, sprich zu wenig Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte, entsteht.
Kann ich so nicht bestätigen, genau wie andere Ernährungsweisheiten, auch wenn das überall steht. Was ich an mir und an vielen Bekannten beobachten konnte ist, dass wir überwiegend Schlank waren und nichts von Ernährungswissenschaft wusten und wissen wollten. Ob man von Spinat stark wie Popey wurde, oder "Eisen" enthält, war uns völlig egal. Wir haben gegessen was uns schmeckte, wenn wir Hunger hatten, bis wir satt waren.
Ich habe bis 40 fast nie Salat gegessen und als Gemüse ass ich nur Erbsen, rohe Möhren, Rotkohl und Kartoffeln, und das nur selten.
Essen hat mich auch nie wirklich interessiert. Fand es eher lästig überhaupt essen zu müssen. Vieleicht brauchte ich auch deshalb nie über Essen oder mein Körpergewicht von damals 63 kg nachdenken, obwohl ich soviel Pizza, Pommes, Nudeln, Schokolade, Chips und Cola in mich reindrücken konnte, wie ich Bock hatte. Ich habe bis ca. 35 nur Cola und Bier getrunken. Niemals Wasser in reiner Form. Das ich überhaupt gefrühstückt habe, hat sich eher eingeschlichen (BW). Bekam morgens nichts runter.
Im Prinzip kann man sagen, dass ich bis 40 alles falsch gemacht habe. Ich habe auch geraucht, was wesentlichen Einfluss auf das Hungergefühl hat, bzw. auf die Art damit umzugehen.
Der erste Gewichtsschub kam mit der Bundeswehr. Essen nach Uhr und kein freier Zugriff auf Nahrung. D.h. essen ohne Hunger zu haben. Natürlich dann soviel, dass es anhält, weil es zwischendurch nichts gab.
ca. 68 kg.
Der nächste Schub kam, als ich 2 Jahre nicht rauchte:76 kg. Da bin ich auf Cola-light umgestiegen und Süssstoff im Kaffee.
Dann nach 8 weiteren Jahren als Raucher wieder aufgehört: 83 kg.
Angefangen auf Kolorien zu achten, und Fahrrad zu fahren. Keine Cola mehr.
Ich war letztes jahr im November wieder auf 76 kg runter, bin aber auch 2 Jahre inteniv gefahren, und trinke immer noch Wasser.
Nach 2 Monaten ohne Radfahren und Essen worauf ich Lust hatte, waren es wieder 79 kg.
Für mich ergibt sich daraus ein etwas anders Bild:
Optimal ernährt man sich, wenn man isst worauf man Hunger hat, aber Essen keine Ersatzbefriedigung ist. D.h. Essen keinen Genuss darstellt, sondern schlicht erforderlich ist. Das garantiert imo, dass man seinen Bedarf deckt. Nicht mehr, nicht weniger.
Mir ist z.B. aufgefallen, dass ich eine mittlere Schüssel Salat essen kann, mich aufgebläht fühle, aber nicht satt bin. Satt werde ich erst, wenn mein Körper Zucker bekommt. Das kann ruhig wenig sein, wie z.B. ein Bonbon.
Dazu gehört auch, dass man weder nach Uhrzeit (sofern möglich), noch nach vorgegebener Menge isst. Also kein "der Teller wird leer gegessen". Aufhören wenn man satt ist.
Wenn ich ganz subjektiv aus der Erinnerung meine Essgewohnheiten von heute mit denen von Damals vergleiche, müsste ich heute 1 kg in der Woche abnehmen. Schon allein, weil ich keine Kiste Cola/Woche mehr trinke und keine 3 Kaffee mit je 4 Stückchen Zucker/Tag. Es könnte aber auch sein, dass ich tatsächlich damals gar nicht so viel mehr an ) Kalorien aufgenommen habe (kein Frühstück) und mich mehr bewegte. Ich war damals schon deutlich aktiver, auch ohne Sport. Ausserdem fiel es mir als Raucher ziemlich leicht, ein Hungergefühl für mehrere Stunden mit Zigaretten zu ignorieren, was bei der Arbeit schonmal nötig war.
Es scheint aber so zu sein, dass man ein einmal erreichtes Gewicht nur mit lebenslanger Disziplin wieder runter bringen kann.
Das ist zwar alles OT, aber ich wollte das mal loswerden, weil man immer und überall was von "gesunder und ausgewogener Ernährung" liest. Ich glaube echte Mangelerscheinungen kann man in D nur noch schwer erzeugen, wenn man auf seinen Körper hört. Ich bedaure jeden, der ernsthaft mit seinem Körpergewicht kämpft, denn imo wird er es ein Leben lang tun müssen. Ständig an und über Essen nachzudenken, ist lästig und auf Dauer ermüdend. Da wundert es mich auch nicht, dass nur Wenige wirklich nachhaltig, also über mehrer Jahre, das Gewicht nach einer Diät halten können.